Schweizer Traditionen und Geschichte(n)

Die Vereinsreise des MTV Ennenda stand im Zeichen eidgenössischer Sport-, Kultur- und Zeitgeschichte.



Die Vereinsreise des MTV Ennenda (z vg)
Die Vereinsreise des MTV Ennenda (z vg)

Der Freitag begann mit einem Hammerschlag. Nach gründlicher Einführung in die Kunst des Hornussens und einigen Trainingsschlägen galt es ernst. Das Erlernte im Wettkampf erfolgreich umzusetzen, gelang nicht allen wunschgemäss, trug aber allemal zur guten Laune bei. Der Hammerschlag gelang Christof Zentner mit beachtlichen 130 Meter. Stärkung gab es im traditionsreichen Gasthof Kreuz, das für viele Gotthelf-Verfilmungen Kulisse bot und die grösste Sammlung Sumiswalder Uhrmacherkunst beherbergt.   

Die gemächlichen Berner und Tell’s Apfelschuss

Spannendes und kurioses in der Bundeshauptstadt. Die lebendige Innenstadt hat es dem Umstand zu verdanken, dass Geschäfte in der Altstadt nur im Erdgeschoss erlaubt sind, die oberen Etagen müssen Wohnraum bleiben. Zufall? Die Postadresse der Nationalbank ist Bundesplatz 1, die Bank daneben Nr. 2 und das Bundeshaus trägt die Hausnummer 3. Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt. Das Klischee der Berner Gemächlichkeit wird am Zytglogge bedient, zeigt doch die astronomische Uhr die Berner Lokalzeit an, eine halbe Stunde hinter der MEZ. Meisterwerke sind das Uhrwerk der Zytglogge aus dem Jahre 1405 und die Sandsteinfiguren des Jüngsten Gerichts am Portal des Berner Münsters. Der Samstag begann mit frühester Schweizer Geschichte, dem Apfelschuss. Also zumindest mit Armbrust- und Bogenschiessen. Freiwillig hätte sich der kleine Walterli wohl bestenfalls von Urs Kern den Apfel vom Kopf schiessen lassen. Er realisierte 276 von möglichen 300 Punkten. Alles andere hätte in einem Desaster geendet.

Westschweizer Charme

Mit der Weindegustation mitten in den Weinbergen des Lavaux, der gemütlichen Wanderung nach Cully, den kulinarischen Leckerbissen und dem bunten Treiben entlang der Promenade in Vevey war es ein Leichtes, sich vom savoir vivre unserer welschen Freunde anstecken zu lassen. Der Sonntag war der Tag der Unterwelt. Nach der beeindruckenden Grotte von Vallorbe stand ein Besuch bei der grünen Fee Gaudentia in Couvet auf dem Programm. Auch da ein Stück Unterwelt, haben doch die Vorfahren über Jahrzehnte Absinth schwarz gebrannt. Aufmerksam lauschten die Turner der spannenden Geschichte. Im heissen Asphalt gekochter Schinken, das traditionelle Mahl der Minenarbeiter in der Asphaltmine von Travers, gab neue Kraft für den Besuch der Moulins souterrains in Le Locle, einer unterirdischen Mühle und ehemaligen Sägewerk. Für das abwechslungsreiche Weekend in eine weniger bekannten Gegend durfte Organisator Ernst Schreiber einen grossen Applaus entgegennehmen.

Eine Bildergalerie finden interessiert auf www.mtvennenda.ch