Schweizweit die meisten Lehrstellen

In unserem Kanton werden im Vergleich zur Einwohnerzahl am meisten Jugendliche in der Schweiz ausgebildet. Sicher auch einer der wichtigen Faktoren, dass sich die Wirtschaft im Glarnerland überdurchschnittlich erholt hat.



Schweizweit die meisten Lehrstellen

Die sogenannten KMUs sind das Rückgrat der Wirtschaft, schweizweit und noch stärker im Glarnerland. Während internationale Konzerne und Unternehmungen in den letzten Jahren hohe Verluste mit der Entlassung zahlreicher Mitarbeiter kompensierten, sind es vor allem die kleinen und mittelständischen Betriebe, die auch in der Krisenzeit an ihrem Personal festgehalten haben und durch umsichtiges Handeln die schweren Zeiten vergleichsweise schadlos überstanden haben.

Überdurchschnittliches Wachstum

«Für das Jahr 2010 verzeichnete die Schweizer Wirtschaft, und damit das Gewerbe im Kanton Glarus, eine kräftige Erholung»,vermeldete Präsidentin Andrea R. Trümpy an der 115. Generalversammlung des Gewerbeverbands des Kantons Glarus am letzten Montag im «Löwen» in Mollis. «Dabei konnte der Kanton Glarus ein überdurchschnittliches Wachstum im Export und Import verzeichnen.» Ebenfalls positiv: Die Arbeitslosigkeit ist Ende Dezember auf 2,3 Prozent gesunken.

Einsatz für die Zukunft

Aber nicht nur in diesem Punkt ist das Gewerbe ein wichtiger Faktor für die Gesellschaft. Es sind auch die KMUs, welche Jugendlichen die Möglichkeit für eine Berufsausbildung bieten. «70 Prozent aller Lernenden werden in gewerblichen KMUs ausgebildet», meinte Trümpy. Auch Regierungsrätin Christine Bickel betonte die Wichtigkeit des Gewerbes in diesem Punkt. «Was die Betriebe jeden Tag in der Ausbildung unserer Jugendlichen leisten, ist etwas ganz Besonderes.» Und nirgends werden mehr Lehrlinge ausgebildet als im Kanton Glarus. «Verglichen mit der Einwohnerzahl hat das Glarnerland am meisten Lehrstellen in der ganzen Schweiz.» Und das duale Bildungssystem ist ein Erfolgsgarant für die Schweizer Wirtschaft. «In keinem anderen Land ist die Quote der arbeitslosen Jugendlichen so tief und die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungen so hoch.» Dabei ist die gute Ausbildungssituation im Kanton Glarus nicht nur für die lokale Wirtschaft ein wichtiger Faktor, ein qualitativ hochwertiger Anschluss an die obligatorische Schulzeit kann auch mitentscheidend sein für die Positionierung des Glarnerlandes als Wohn- und Lebensraum.

Vorstandsmitglieder und Initiative

Auf die diesjährige Versammlung gaben Marius Twerenbold und Markus Sommer ihren Rücktritt aus dem Vorstand. Einstimmig wurden Fredo Landolt und Toni Gisler als ihre Nachfolger bestimmt. «Es ist schön, dass wieder zwei Mitglieder des Landrats in unserem Vorstand vertreten sind», kommentierte Trümpy die Neubesetzung des Gremiums. Sie hoffe, dass somit die Anliegen des Gewerbes stärker im kantonalen Parlament eingebracht werden.

Im Anschluss an die speditive Versammlung referierte Thomas Minder über die aktuelle und von ihm lancierte «Abzocker-Initiative». Die horrenden Entschädigungen und Boni für Manager und Verwaltungsräte seien dabei nur die Spitze des Eisberges. «Das Hauptproblem ist das «to big to fail». Die Megaunternehmungen seien dabei zu gross, um sie in den Konkurs gehen zu lassen. Vor allem sind sie zu gross, um sie richtig kontrollieren zu können. «Hier sollte man sich ein Vorbild am Gewerbe nehmen», war einer der Lösungsansätze von Minder. Die KMUs stehen für Konstanz und eine wirkliche Nachhaltigkeit für die Zukunft.