Schwester Lorena und ihr furchtloser Kampf gegen Hexenverfolgungen

Die Baldegger Ordensschwester Lorena Jenal, die seit rund 40 Jahren in Papua-Neuguinea einen beispiellosen, furchtlosen Kampf gegen grobe Menschenrechtsverletzungen führt, hätte eine Nomination für den Friedens-Nobelpreis längstens verdient. Im Anna-Göldi-Museum in Ennenda erzählte die Kämpferin für die Rechte der Frauen und Kindern in Papua auf beeindruckende Weise von ihrem beschwerlichen Kampf für Menschenrechte und Hexenverfolgungen.



Schwester Lorena und ihr furchtloser Kampf gegen Hexenverfolgungen

Der Auftritt der Baldegger Ordensschwester Lorena Jenal vergangenen Donnerstagabend im Auditorium des Anna-Göldi-Museums hat den Schreibenden, und bestimmt nicht nur ihn, ganz schön tief beeindruckt. Schonungslos und mit brutaler Offenheit erzählte die Kämpferin für Menschenrechte in Papua-Neuguinea von ihren kaum zu ertragenden Erlebnissen mit einheimischen Frauen, welche als Hexen angeklagt und gefoltert werden. Mit beispiellosem Engagement, mutig und manchmal unter grossen Gefahren, vielfach mit Bangen um ihr eigenes Leben, setzt sich die bewundernswerte Ordensschwester Lorena für diese geschändeten Frauen ein. Engagiert hilft sie Frauen, welche mit glühenden Eisenstangen gefoltert werden und mit dem Tod rechnen müssen. In vielen Fällen kann sie solche Frauen vor dem sicheren Tode retten, oft aber kommt jede Hilfe zu spät. Hexenverfolgungen gehören in Papua-Neuguinea keineswegs der Vergangenheit an, ganz im Gegenteil. Mit der «Moderne» kamen laut Schwester Lorena Alkohol, Drogen und Pornografie in das bis vor Kurzem noch fast unberührte Land. «Dies sind die Hauptgründe dafür, dass die Zahl der Hexenverbrennungen stark ansteigen», sagte Schwester Lorena. Hexenverfolgungen in Papua-Neuguinea sind keine einmaligen Ereignisse, sondern weitverbreitete Tatsachen.

Ein Engel für verfolgte Frauen

Sichtlich erfreut konnte Museumsdirektor Fridolin Elmer im bis auf den letzten Stuhl besetzten Auditorium des Anna-Göldi-Museums nebst zahlreichen Gästen, Freunde und Bekannten die Baldegger Ordensschwester Lorena höchstpersönlich im Glarnerland willkommen heissen. Diese nutzte die Möglichkeit, in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten des Museums, ihre tiefgreifenden und berührenden Geschichten selbst zu erzählen. Sympathisch präsentierte Museumsdirektor Elmer Schwester Lorena als mutige, starke und positive Persönlichkeit mit grosser Erfahrung und tausend Geschichten. Ihre uneigennützige, grossartige Arbeit mit Hexenverfolgten, Armen, Obdachlosen, Kranken und Sterbenden ähnelt jener der indischen Ordensschwester Mutter Theresa, welche bekanntlich im Jahr 1979 den Friedens-Nobelpreis erhielt. Schwester Lorena macht seit 40 Jahren dieselbe Arbeit und würde eine grosse internationale Würdigung mehr als verdienen.

Furchtloser Kampf gegen Hexenverfolgung

Im Rahmen eines Interviews verstand es Moderator Fridolin Elmer dank geschickter Fragestellung vortrefflich, Schwester Loredana aus ihrer Reserve zu locken. Ihre unfassbaren, tiefberührenden Geschichten gehen buchstäblich unter die Haut und machen nachdenklich; sie machen aber auch Hoffnung, dass der unerträgliche Zustand der Hexenverfolgungen in diesem wunderbaren grünen Paradies eines Tages ein Ende findet und die jahrzehntelange Arbeit von Schwester Lorena Früchte trägt. Dann hätte sie, wie sie selber sagt, ihr Traumziel definitiv erreicht. Wünschen wir Schwester Lorena, dass all ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Seit über 40 Jahren kämpft die bewundernswerte Baldegger Ordensschwester mit grossem Engagement gegen Hexenverfolgungen in ihrer Wahlheimat Papua-Neuguinea. Auch wenn Schwester Lorena bereits 70 Lenze zählt, erscheint sie auf der Bühne in jugendlicher Frische, redegewandt uns sehr, sehr überzeugend: «Solange ich noch mag und es meine Gesundheit erlaubt, werde ich das Werk in Papua-Neuguinea weiterführen. Ihr Motto lautet «Hilfe zur Selbsthilfe» bei allem was sie tut. Ich werde dort noch gebraucht», lauteten ihre starken Schlussworte.

Papua-Neuguinea - Ein Land voller Gegensätze

Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik und umfasst die Osthälfte der Insel Neuguinea sowie mehrere vorgelagerte Inseln. Das Land weist eine ausserordentlich grosse kulturelle und biologische Vielfalt auf und ist bekannt für seine Strände und Korallenriffe. Im Landesinneren liegen aktive Vulkane, der Granitberg Mount Wilhelm, dichte Regenwälder und Wanderwege wie der Kokoda Track. Als Papua werden die indigenen Einwohner Neuguineas und der umliegenden Inseln bezeichnet. Die Bevölkerung ist linguistisch sehr heterogen. Es gibt in diesem Land über 800 Sprachen.

Schwester Lorea ist eine waschechte Bündnerin

Schwester Lorena ist in Plan-Samnaun/ im Kanton Graubünden aufgewachsen und setzt sich schon seit 40 Jahren in Papua-Neuguinea für Mütter und Kinder ein. Ihre Aufgabe als Leiterin des «Nationalen Family Life» für Papua-Neuguinea in Goroka ermöglicht der Baldegger Schwester, sich verstärkt den Sorgen und Nöten der Ärmsten anzunehmen. Sie kümmert sich weiterhin direkt um Familien, die von Ungerechtigkeit und Gewalt betroffen sind.