Schwing die Peitsche, Indy!

Der wohl berühmteste Archäologe der Welt ist zurück. Im Wii-Acton-Adventure Indiana Jones und der Stab der Könige schlüpft der Spieler in die Rolle von Professor Jones und macht sich auf die Suche nach eine mythischen Artefakt. Einige Macken trüben jedoch den Spielspass.



Der Mann mit dem Hut treibt auf der Wii sein Unwesen. (Bild: zvg)
Der Mann mit dem Hut treibt auf der Wii sein Unwesen. (Bild: zvg)

Die Ausgangslage des neuesten Spiels von LucasArts könnte spannender kaum sein: Wer wünschte sich nicht einmal in die Rolle des berühmten Indiana Jones zu schlüpfen, geheimnisvolle Gegenden zu erforschen, Bösewichte mit der Peitsche und den Fäusten auf die Strecke zu bringen und sagenhafte Schätze zu entdecken. Dies alles ist möglich mit „ Indiana Jones und der Stab der Könige“ für die Nintendo Wii. Mit Wii-Mote und Nuntschuck steuern sie Indy auf seiner Suche nach dem Titelgebenden Stab, diese Suche führt ihn genretypisch rund um den ganzen Globus. So machen sie ebenso einen Abstecher in San Francisco wie auch im Bolivianischen Dschungel. Mit der Bewegungserkennung führt der Spieler Aktionen wie verschiedene Faustschläge oder den typischen Peitschenschwung selber aus.

Viel Abwechslung?

Auf den ersten Blick scheint das neueste Indy-Abenteuer der lang ersehnte Traum aller Fans zu sein. Das Spiel gliedert sich dabei in drei Phasen: Das Erkunden der Umgebung, der Faustkampf, und Schiess- und Duckpassagen. Daneben lockern Abschnitte in dem sich der Held hinter das Cockpit eines Flugzeugs klemmt auf. Und auch zahlreiche sog. Quicktime-Events tauchen immer wieder auf. All dies tönt nach ziemlich viel Abwechslung, welche aber durch die regelmässige Wiederholung schnell langweilig wird. Daneben verdirbt die Steuerung viel Spielspass. So hat man in den Nahkämpfen gut sechs verschiedene Schläge zur Verfügung, doch erkennt das Spiel kaum, welchen Schlag sie gerade ausführen. Die Kämpfe arten deshalb schnell in ermüdendes Fuchteln vor dem Fernseher aus, das manchmal erfolgreich ist und manchmal nicht. Auch in den Schiesspassagen macht die Steuerung einen Strich durch die Rechnung. Mal dirigiert man das Feuerkreuz zielsicher über den Bildschirm, mal fliegt es unkontrolliert herum.

Kaum Tiefgang

Bleibt noch die Erkundung. Auch dieser Teil des Spiel bleibt weit hinter Konkurrenten wie Lara Croft oder Uncharted zurück. Erstens sind die Landschaften ziemlich klein und bieten kaum Freiraum zum Erkunden, zweitens sind die Aktionen von Indy sehr begrenzt. Nur an bestimmten Punkten kann der Archäologe Springen, sich hochziehen oder sich per Peitsche auf eine andere Ebene schwingen. Also läuft man ziellos in der tristen Umgebung herum und sucht einen Hotspot, damit mit man vorankommt. Für erfahrene Spieler keine richtige Herausforderung.

Genauso wenig Tiefgang wie die Steuerung hat auch die Handlung. In kurzen nicht gerade spannend Inszenierten Zwischensequenzen wird eine ziemlich biedere Story erzählt, die den Vergleich mit den Kinoauftritten von Indy nicht standhält. Und da auch die Grafik und Kameraführung keine Masstäbe setzen können ist „Indiana Jones und der Stab der Könige“ nur frustresistenten Hardcore-Indy-Fans zu empfehlen. Für alle anderen gibt es lukrativere Alternativen.