Sebastians-Prozession seit mehreren hundert Jahren

Am nächsten Sonntag ist die traditionelle Sebastians-Prozession angesagt. Die Kapelle in den Eichen von Schänis, ursprünglich am alten Linthlauf, ist 1479 erstmals urkundlich erwähnt. Sie soll angeblich bereits im 9. Jahrhundert gebaut worden sein und dem Pestheiligen St. Sebastian gewidmet sein.



ie uralte Sebastianskapelle in den Eichen von Schänis, Pilgerort seit vielen hundert Jahren (Foto:zvg)
ie uralte Sebastianskapelle in den Eichen von Schänis, Pilgerort seit vielen hundert Jahren (Foto:zvg)

Aus der Reformationszeit sind Bilderstürme überliefert, von der auch die Sebastianskapelle betroffen war. Als die Stände Schwyz und Glarus das Gasterland als Vogtgebiete erobert hatten, führten sie für die Dörfer des Gasters, sowie auch Amden und Murg Zwangswallfahrten nach St. Sebastian ein.

1531 ist der chrüüzgang in der Chronik von Johann Peter Tschudi erwähnt. Der Brauch der Näfelser Sebastians-Prozession dürfte demnach wohl 500 Jahre alt sein. Sie ist der einzige noch verbliebene der zahlreichen Bittgänge und wird in der Regel am Sonntag nach Maria Himmelfahrt durchgeführt.

Die Fusswallfahrt in aller Herrgottsfrühe beginnt um halb sechs Uhr bei der Hilariuskirche. Seit einigen Jahre starten um 6 Uhr 45 Velopilger und um 7 Uhr folgen Autopilger für ältere Leute. Um etwa halb acht Uhr findet in der Sebastianskapelle ein Pilgergottesdienst statt. Anschliessend offeriert das Pfarramt Pilgerwürstli und Brot und ein Getränk.

Wer daran teilnehmen will, kann sich beim Pfarramt Näfels telefonisch 055 618 55 40 oder per Mail [email protected] anmelden.