Sechster NOS-Kranz in Serie für Roger Rychen

Armon Orlik hat auch das Nordostschweizer Schwingfest in Hallau, welches bei tropischen Temperaturen über die Bühne ging, souverän gewonnen. Der Maienfelder setzte sich im Schlussgang gegen den Thurgauer Domenic Schneider mit etwas Glück durch. Roger Rychen machte das halbe Dutzend mit dem sechsten NOS-Eichenlaub voll.



Roger Rychen (oben) bezwingt zuletzt den Appenzeller Roman Wittenwiler. (Bild: zvg)
Roger Rychen (oben) bezwingt zuletzt den Appenzeller Roman Wittenwiler. (Bild: zvg)

Lediglich in einem ausgeglichenen Duell zum Auftakt gegen Remo Käser musste Orlik eine Punkteteilung hinnehmen. Anschliessend besiegte er nacheinander Lars Geisser, Lario Kramer, Roman Schnurrenberger sowie Stefan Burkhalter auf souveräne Art. Orlik feierte seinen fünften Kranzfestsieg in der laufenden Saison, den dritten Sieg am Nordostschweizer nach 2016 in Wattwil und 2018 in Herisau und den insgesamt 17. Kranzfestsieg seiner Laufbahn. Im Vergleich zu seinem 40. Kranz stellen die 17 Kranzfestsiege eine unglaubliche Ausbeute dar.

Extreme Hitze

Im Schlussgang hatte Orlik zu Beginn bei einem Kurzangriff von Schneider Glück. Orlik stand am Rand einer Niederlage, jedoch anerkannte der Kampfrichter nicht auf Resultat und der Maienfelder konnte sich retten. Der Bündner gestand anschliessend gegenüber SRF: «Ich weiss noch nicht wie ich da nochmals entkommen konnte. Ich muss dies erst analysieren.» Auch der Sieger hatte mit der Hitze zu kämpfen. «Es war heiss heute. Mit Duschen zwischen den Gängen und Eis kühlte ich mich hinunter.» Orlik siegte bei Temperaturen um 35 Grad Celsius im schaffhausischen Klettgau mit 58,75 Punkten.

Rang drei bei Comeback

Schneider setzte schon zu Beginn mit dem Sieg über den Aargauer Joel Strebel ein Zeichen. Nach einem Gestellten gegen einen weiteren Gast, Erich Fankhauser, reihte er drei Siege aneinander, im fünften Gang gegen Marcel, Kuster. Der zweite Mitfavorit, Samuel Giger, der sein Comeback nach einer Schulterverletzung gab, fiel frühzeitig aus der Entscheidung. Giger stellte am Morgen mit Marcel Mathis und Andreas Döbeli, womit er mit der Entscheidung nichts mehr zu tun hatte. Drei Siege am Nachmittag brachten den Thurgauer noch auf Rang drei hoch. Zuletzt bezwang er Michael Bless mit einem hochgezogenen Kurzzug. Den Ehrenplatz sicherte sich der Winterthurer Samir Leuppi mit fünf Gewonnenen und einem Gestellten gegen Christian Gerber. Leuppi bezwang zum Abschluss Markus Schläpfer.

3 Gäste mit Kranz

Von den 16 Eidgenossen gewannen nebst Orlik, Giger und Schneider auch Beni Notz, Tobias Krähenbühl, Stefan Burkhalter, Marcel Mathis, Roger Rychen, Michael Bless, Raphael Zwyssig und Erich Fankhauser den Kranz. Leer aus gingen fünf Eidgenossen unter anderen Arnold Forrer mit vier Gestellten. Von den Gästen gewannen lediglich die beiden Innerschweizer Marcel Mathis und Erich Fankhauser sowie der Aargauer Andreas Döbeli Eichenlaub. Remo Käser vom Berner Verband musste mit einer Nackenverletzung den Wettkampf nach zwei Gängen aufgeben. Allerdings hatten die Gastgeber speziell am Morgen mit den acht Gästeschwingern ihre liebe Mühe. Erst im vierten Gang wurden sämtliche Gäste zurückgebunden. Nicht am Start war Unspunnensieger Daniel Bösch, der am Donnerstag seinen Verzicht (Schleimbeutel) kundtat. Total wurden 26 Kränze abgegeben.

Glarner wie erwartet

Einen Spitzenplatz gab es für Roger Rychen. Der Start missriet ihm zwar mit einer Niederlage gegen den Freiämter Andreas Döbeli. Siege über Florian Neff und Pascal Heierli brachten ihn wieder heran. Das Glanzstück folgte im vierten Gang, als er den letztjährigen Brünigsieger Erich Fankhauser bezwang. Gegen Mario Schneider stellte er nicht zum ersten Mal. Den Kranz sicherte er sich gegen den Appenzeller Roman Wittenwiler, den er mittels innerem Haken erwischte. Dies ergab für den Molliser den fünften Schlussrang. Rychen hat nun zum sechsten Mal in Serie NOS-Eichenlaub erschwungen. Da ein NOS-Kranz in einem eidgenössischen Jahr zugleich die Qualifikation für das ESAF bedeutet ist Rychen nun definitiv selektioniert. Eine Selektion, die aufgrund seines Status nie zur Debatte stand.  

Landolt zweitbester Glarner

Die übrigen Glarner Schwinger schwangen so, wie man es erwarten konnte. Einen Exploit, sprich mit dem Kranz die definitive Selektion für Zug zu erlangen, gelang keinem anderen aus dem Lande Fridolins. Zweitbester Glarner war Reto Landolt im Rang 15e. Mit zwei Siegen über Christan Aerne und Daniel Elmer bei einer Niederlage gegen Gast Johann Borcard startete er verheissungsvoll. Im vierten Gang setzte es gegen Eidgenosse Marcel Kuster eine Niederlage ab. Mit dem Gestellten gegen Nicola Wey entschwand der Kranz. Zum Abschluss unterlag er Rico Baumann. Einen Rang dahinter folgen Christian Jöhl und Sämi Horner. Beide mit zwei Gewonnenen und einem Gestellten. Patrik Schiesser und Beni Rhyner, beide mit zwei Siegen schafften es gemeinsam auf Rang 17. Christian Schnyder musste im Ausstich gegen zwei Kranzer in den Ring. Die beiden Niederlagen warfen ihn auf Rang 18 zurück. Einen Rang dahinter folgt Klubkamerad Christian Pianta. Der Metzger stellte gleich vier Duelle.

Hallau SH. Nordostschweizer Schwingfest  (158 Schwinger,    4200 Zuschauer). Schlussgang: Armon Orlik (Maienfeld) bezwingt Domenic Schneider (Friltschen) nach 4:42 mit Kurz/Konter. Rangliste: 1. Orlik 58,75. 2. Samir Leuppi (Winterthur) 58,00. 3. Schneider, Jeremy Vollenweider (Beringen), Beni Notz (Güttingen) und Samuel Giger (Ottoberg), je 57,50. 4. Mario Schneider (Schönenberg an der Thur), Tobias Krähenbühl (Wetzikon TG) und Stefan Burkhalter (Homburg), je 57,25. 5. Marcel Mathis (Büren NW), Andreas Döbeli (Sarmenstorf), Roger Rychen (Mollis), Martin Roth (Waldstatt) und Marco Oettli (Bussnang), je 57,00. 6. Markus Schläpfer (Niederbüren), Lars Geisser (Mörschwil) und Michael Bless (Gais), je 56,75.