Die Bilanzsumme hat sich im vergangenen Geschäftsjahr um CHF 23,5 Millionen erhöht und liegt per Ende Jahr bei CHF 762,6 Millionen (+3,2%). Zu diesem Wachstum beigetragen haben allen voran die Kundenausleihungen, welche um hohe CHF 37.1 Millionen (+ 6,0%) auf CHF 651,1 Millionen zugenommen haben. Auch die Kundengelder stiegen um + 3,9% oder CHF 22,3 Millionen auf CHF 589,1 Millionen. Die höheren Zinsen im Ausleihungsgeschäft, aber auch eine deutliche Zunahme der Erträge im Anlage- und Vorsorgegeschäft, führen am Ende zu einem um 7,1% höheren Jahresgewinn von CHF 1,57 Millionen.
Erfreuliche Ertragsentwicklung
Der Betriebsertrag nahm insgesamt um 0,69 Millionen auf CHF 9,22 Millionen (+ 8,1%) deutlich zu. Hauptverantwortlich für das Wachstum war das Zinsengeschäft, welches von der Zinswende profitieren konnte. Einerseits kamen bei den Ausleihungen, als Folge der Leitzinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank, höhere Zinssätze zur Anwendung. Andererseits konnten durch gezielte Steuerung der Finanzanlagen die Zinserträge daraus fast verdoppelt werden. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft nahm somit um erfreuliche CHF 0,65 Mio. auf CHF 7,45 Millionen (+ 9,6%) zu.
Ebenfalls zu dem guten Ergebnis beigetragen hat das Anlagegeschäft, welches trotz den herausfordernden Marktbedingungen und somit rückläufigen Depotvolumen (- 11%) den Ertrag um 13,9% auf CHF 0,71 Millionen steigern konnte. Dazu beigetragen hat vor allem der starke Zuwachs an Vermögensverwaltungsmandaten. In diesem Bereich konnte, das für Kundinnen und Kunden verwaltete Vermögen, fast verdoppelt werden und zeugt vom grossen Vertrauen der Kundschaft in die Anlagekompetenz der GRB. Insgesamt stieg der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 6,8% auf CHF 1,2 Millionen.
31 Mitarbeitende
Die Kosten sind im Geschäftsjahr erwartungsgemäss gestiegen. Der Sachaufwand hat aufgrund von höheren Informatikkosten, deutlich höheren Sponsoring- und Marketingausgaben sowie verschiedenen Einmaleffekten um 6,2% auf CHF 2,77 Millionen zugenommen. Zudem wurden die Teams der Retail- und Kreditkunden personell ergänzt. Per Ende 2022 beschäftigt die GRB 31 Mitarbeitende – davon drei Lernende. Zusammen mit höheren Aufwendungen für Aus- und Weiterbildungen führte dies zu einem Anstieg des Personalaufwands um 11,7% auf CHF 2,84 Millionen. Der Geschäftsaufwand nahm damit um insgesamt 8,9% auf CHF 5,60 Millionen zu. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) liegt mit 60,75% leicht über dem Vorjahr (60,28%), kann aber angesichts der grossen Investitionen der vergangenen Jahre als sehr gut gewertet werden.
Das operative Ergebnis widerspiegelt das Engagement des gesamten GRB-Teams in einem weiterhin herausfordernden Umfeld und nahm um sehr erfreuliche 9,1% auf CHF 2,60 Millionen zu. Dies obwohl mit CHF 1,02 Millionen nochmals um 9,2% höhere Abschreibungen zu verbuchen waren. Nach Zuweisung an die Reserven und Steuern beträgt der Jahresgewinn CHF 1,57 Millionen und liegt damit 7,1% über dem Vorjahr.
Wachstum im Ausleihungsgeschäft
Das Ende der Negativzinsen und das deutlich gestiegene Zinsniveau haben im Ausleihungsgeschäft noch nicht zu einem Nachlassen der Dynamik geführt. So konnten die Ausleihungen an Kundinnen und Kunden der GRB im vergangenen Jahr um hohe 6,0% oder CHF 37,1 Millionen auf CHF 651,1 Millionen gesteigert werden. In absoluten Zahlen ist das das höchste Wachstum, welches die GRB bisher zu verzeichnen hatte. Neben den Hypothekarforderungen, welche um CHF 32,8 Millionen (+ 5,7%) zugenommen haben, legten auch die Forderungen gegenüber Kunden, dank deutlich mehr Baukrediten, um hohe 12,6% oder CHF 4,3 Millionen auf CHF 38,3 Millionen zu.
Die Kundengelder konnten mit dem hohen Wachstum der Ausleihungen nicht ganz Schritt halten, dennoch ist die Zunahme von CHF 22,3 Millionen auf CHF 589,1 Millionen (+ 3,9%) sehr erfreulich und zeugt vom grossen Vertrauen in die GRB.
Normalisierung des Zinsniveaus
Zu Beginn des letzten Jahres war es noch nicht denkbar, aber dank der überraschend schnellen Zinswende ist das Sparen wieder attraktiver geworden. Denn seit dem 1. Februar 2023 werden Spar- und Vorsorgegelder bei der GRB wieder verzinst. So gibt es beispielsweise auf dem Anlagesparkonto 0,5% Zins.
Das höhere Zinsniveau werden aber auch die Hypothekarschuldner zu spüren bekommen und es ist mit einem Nachlassen der Dynamik am Immobilienmarkt zu rechnen. Gleichzeitig dürften aus Sicht der Bank die Bonitätsrisiken wieder zunehmen. Umso wichtiger wird es sein, dass die GRB ihre gewohnt vorsichtige und nachhaltige Kredit- und Risikopolitik weiterführt.
Generalversammlung erstmals in Glarus Nord
Die diesjährige Generalversammlung der GRB wird am 30. März 2023 erstmals in Glarus Nord in der lintharena in Näfels durchgeführt. Dies hat vor allem praktische Gründe, da es die erste physische Generalversammlung mit der deutlich grösseren Anzahl an Genossenschafterinnen und Genossenschaftern nach der im Jahr 2021 durchgeführten Kapitalerhöhung ist und die bisherigen Standorte in Schwanden und Elm nicht genügend Platz bieten. Für Genossenschafterinnen und Genossenschafter aus Glarus Süd steht jedoch ein Extrabus ab Schwanden zur Verfügung.