Seinen Marsch taufen

Am Samstagabend, von 17 bis 19 Uhr taufte die General Bachmann Gesellschaft im Freulergarten beim Freulerpalast die CD mit dem Marsch «s’Schwizerchrüz» – im Beisein von hohen Politikerinnen und Militärs und einer grossen Gruppe von militärischer Soundkultur.



weitere Impressionen vom Anlass der General Bachmann Gesellschaft im Freulergarten
weitere Impressionen vom Anlass der General Bachmann Gesellschaft im Freulergarten

Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat schon längst ihren eigenen Marsch – und natürlich wurde auch den vier Generälen der Schweiz eine Reihe militärisch-marschierender Musikstücke zugeeignet, von Dufour über Herzog und Wille bis Guisan. Wer aber bis anhin noch keinen eigenen Marsch hatte, das war der Wiederentdecker des Schweizerkreuzes und erste Oberbefehlshaber einer gesamtschweizerischen Armee, der Näfelser Niklaus Franz von Bachmann-an der Letz. Dem schuf Komponist Christoph Walter Abhilfe, mit seinem neuen Marsch «s’Schwizerchrüz», welcher dem Heerführer – in Sicht- und Rufweite zu dessen Grabmal hinter der Kirche St. Hilarius – anlässlich des 30. Geburtstags der General Bachmann Gesellschaft zugeeignet wurde. Mindestens dreimal erinnerten die Glocken der Pfarrkirche die Taufgesellschaft daran, dass es eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag sei, was die Redenden jeweils kurzzeitig zum Verstummen brachte.

Ehrengäste zuhauf

Taufpatin war Frau Bundesrätin höchstselbst, sie war vorher schon in den Status eines ständigen Gastes der Gesellschaft erhoben worden und verglich in ihrer Ansprache das Corona-Virus mit den Habsburgern, ein in diesem Rahmen durchaus gelungener Vergleich, vor allem, weil sich die Habsburger wegen der Auflösung ihrer Doppelmonarchie vor etwa 103 Jahren wohl nicht mehr ernsthaft gegen diesen Vergleich zur Wehr setzen werden. Mit Keller-Sutter wohnten eine Schar von Zaungästen, die fast vollständige Glarner Regierung sowie der Landratspräsident der Taufe bei. Auch militärisch hatte man mit Divisionär Germaine J.F. Seewer, Divisionär Peter Merz und mit Oberst Philipp Wagner, Kommandant des Kompetenzzentrums Militärmusik, hochrangige Gäste, denen die Pflege des kultur- und militärhistorischen Erbes unserer Heimat durch die General Bachmann Gesellschaft ebenso am Herzen liegt wie die Führung der heutigen, modernen Schweizer Armee.

Musik, Trommel und Gewehrfeuer

Gründungspräsident Brigadier a D Robert Küng – inzwischen hochbetagt – überreichte ein Porträt vom Gründervater des Kantons St. Gallen Karl Müller von Friedberg, der jetzige Präsident der Gesellschaft, Martin Laupper, hielt eine Ansprache, ebenso der Mann, der das Projekt für die Bachmann Gesellschaft aufgegleist hatte, Professor Dr. Dr. Hans-Niklaus Müller. Besonders verblüffte der Glarner Tambourenverein Näfels mit seinen rhythmischen Interventionen, die auch Showelemente beinhalten. Abwechselnd spielten die Harmoniemusik Glarus unter Dominic Uehli und die Harmoniemusik Näfels unter Reto Bösch – erst eine Reihe traditioneller, dann einige moderne Märsche. Unter der Leitung von Christoph Walter brachten die vereinigten Harmoniemusiken von Glarus und Näfels dann den vierminütigen Marsch «s’Schwizerchrüz» zu Gehör, nachdem die Beresina Grenadiere an ihren Gewehren im Freulergarten ein lautes 12-Befehl-Exerzizium mit Pulverdampf durchgeführt hatten. Im Marsch selber klingt das Lied «Ich bin ein Schweizer Knabe und hab die Heimat lieb» des Rapperswilers Franz Josef Greith mehrmals an, zudem eine Reihe von historischen Elementen aus der Französischen Revolution, wie BR Keller-Sutter in ihrem Statement erklärt. Hätte es geregnet, wäre der Festakt in der St.-Hilarius-Kirche über die Bühne gegangen, so aber lachte Petrus selbst zum farbenprächtigen Tun, die letzten Sonnenstrahlen küssten den Fronalp- und die Mürtschenstöcke, bevor die Bachmann-Gesellschafter sich zum Dinner hinter verschlossenen Palasttüren zurückzogen und die Zaungäste und Harmoniemusikanten sich zerstreuten.