Seit 50 Jahren «Füür und Flamme» für die KVA Linth

Als Dank für die gute Zusammenarbeit und im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten für 50 Jahre Inbetriebnahme der KVA Linth, damals noch KVA Glarnerland, wurden Ehemalige, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kehrichtverbrennungsanlage in Niederurnen vergangenen Donnerstag unter dem Motto «Füür und Flamme – lasst uns feiern» zu einem Feierabendfest eingeladen. Dabei durfte der damalige Schichtführer Stefan Steiner als Mann der ersten Stunde wie damals, zwar in etwas kleinerem Rahmen, das Holz in einer Feuerschale anzünden.



Ein grosses Dankeschön an die Mitarbeiter der KVA Linth (Bilder: hasp)
Ein grosses Dankeschön an die Mitarbeiter der KVA Linth (Bilder: hasp)

Vor genau 50 Jahren wurde die Ofenlinie 1 und somit das erste Feuer im alten «von roll-Ofen» in der damaligen KVA Glarnerland angezündet. In chronologischer Reihenfolge wollen wir die Geschichte und die wichtigsten Ereignisse der heutigen KVA Linth in den vergangenen 50 Jahren nochmals in Revue passieren lassen.

Geschichtlicher Rückblick der KVA in Niederurnen

1967 wurde im Glarner Landrat eine Motion eingereicht, mit dem Ziel, den wilden Deponien durch eine Kehrichtverbrennungsanlage Einhalt zu gebieten. Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Gründung der Glarner Verbands Kehrichtbeseitigung. Ein Jahr später konnte beim Tagwen Niederurnen Bauland erworben werden. Im Jahr 1971 startete man mit dem Bau für die Ofenlinie 1. Hanspeter Brügger übernimmt 1972 als erster Betriebsleiter der KVA Glarnerland die technische Verantwortung für den Anlagenbetrieb. 1973 wurde die Ofenlinie 1 in feierlich in Betrieb genommen.1974 gründete man den heutigen Zweckverband für Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet mit allen 29 Glarner, 16 Schwyzer und 13 St. Galler Gemeinden. Der Netstaler Rico Bertini übernimmt in der intensiven Planungs- und Bauphase der zusätzlichen Ofenlinie die Betriebsleitung. Ein weiterer Meilenstein für die KVA war im Jahre 1984 war die Inbetriebnahme der Ofenlinie 2. 1988 begann man mit der Planung für die Erneuerung der Ofenlinie 1. Vom Tagwen Niederurnen konnte 1992 weiter Land für den Ausbau der KVA erworben werden. 1994 genehmigten der Zweckverband respektive die Gemeinden den neuen Statuten, den Ersatz der Ofenlinie 1 und der Mitverbrennung von Klärschlamm zu. Weiter hervorzuheben ist der 1996 abgeschlossene Kehrichtlieferungsvertrag mit der Region Innerschwyz und 1997 der abgeschlossene Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Gemeindeverband Surselva, 1999 der Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Oberengadiner Abfallverband. Im Jahre 2000 erweiterte man die Fernwärme-Energieversorgung mit einem Nutzungspotenzial von 2 MW Energie. Am 29. Mai 2001 war die offizielle Einweihung der sanierten und ausgebauten KVA. Im Jahre 2005 präsentierte man das SAM-Pilotverfahren zur Zink-Rückgewinnung aus Flugasche, 2007 erfolgte in Totalrevision der Verbandsstatuten. 2011 konnten die Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren fertigerstellt werden. Wiederum ein wichtiger Meilenstein war die Inbetriebnahme der Schlackenhalle und Beginn der Rückgewinnung von Nichteisenmetallen. Gleichzeitig wurde das Brennstoff-Zwischenlager mit Schredder und Ballenpresse in Betrieb genommen. Am 1. April 2013 übergibt Rico Bertini nach über 30 Jahren verdienstvoller Tätigkeit die Verantwortung dem neuen Geschäftsführer Walter Furger. Die KVA Linthgebiet gibt sich 2014 einen neuen Namen und heisst neu KVA Linth. 2018 Inbetriebnahme der gesamten neuen Fernwärmeleitung bis zum Knotenpunkt Eternit. Für das Vorprojekt KVA Linth 2025 beantragt die KVA Linth einen Kredit von über 3,9 Millionen. Das Begehren wird von der Abgeordnetenversammlung einstimmig genehmigt. 2019 übernimmt Armando Zweifel, wohnhaft in Lachen anstelle des verstorbenen Markus Schwizer das Präsidium des Verbands. 2022 gibt es grünes Licht für das Erneuerungsprojekt KVSA Linth 2025 in der Höhe von 198 Millionen Franken. Gleichzeitig erhält das Kompetenzzentrum am Standort in Niederurnen zusammen mit der Stiftung ZAR grünes Licht. 2023 erfolgte der Spatenstich für das Erneuerungsprojektes KVA Linth 2025.