Sendungswort und Segen für Pfr. Ulrich Knoepfel

Gottesdienst mit Sendungswort und Segen für Pfr. Ulrich Knoepfel als neugewähltes Mitglied des Rates der Evang.-Ref. Landeskirche in der Kirche Obstalden



Sie gestalteten gemeinsam den Gottesdienst: von links nach rechts: Pfarrer und kantonaler Kirchenpräsident Alfred Meier
Sie gestalteten gemeinsam den Gottesdienst: von links nach rechts: Pfarrer und kantonaler Kirchenpräsident Alfred Meier

Mit einer beschwingten Melodie eröffneten Roland Schildknecht am Hackbrett und Fredi Grossmann an der Orgel den Gottesdienst in der Kirche Obstalden mit dem Segen und Sendungswort für den, an der Herbstsynode neugewählten kantonalen Kirchenrat Ulrich Knöpfel. Kirchenratspräsident und Pfarrer Alfred Meier setzte über seine Worte der Beginn eines Gedichtes von Hilde Domin „Der Wunsch verschont zu bleiben taugt nicht“ Er taugt nichts bei den vielen Opfern des Erbebens auf Haiti, er taugt nichts bei den Lawinenopfern im Diemtigtal und er taugt nichts beim frühen Krebstod einer Frau und Mutter. Hat die Dichterin auch eine Antwort auf das was taugt. Später im Gedicht schreibt sie: „Es taugt nur die Bitte, dass bei Sonnenaufgang die Taube den Zweig vom Ölbaum bringe“, dass trotzt Katastrophe ein Hoffnungsblick bleibt. Es taugt nur die Bitte, dass ich mich öffne, dass ich offen bleibe, dass mehr und anderes geschehen kann, als ich erwarte oder was selbstverständlich ist. Wir sind nicht die Macher des Lebens, auch wenn wir das oft meinen und auch danach handeln. Würde die Welt nicht menschlicher, wärmer wenn wir mehr Bittende wären? Muss man zuerst bis auf die Herzhaut durchnässt sein, bis man dies glaubt? Braucht es immer eine Krise, ein Unglück, einen Zusammenbruch bis man aufbricht? Vielleicht wird nichts von uns verlangt, als dass wir ein Gesicht zum Leuchten bringen, bis es durchsichtig wird um das Leuchten dieses reinen Gesichtes aufzubewahren bis wir hingelegt werden und alles für immer erinnern – oder vergessen. Pfarrer Ulrich Knoepfel legte seiner Predigt, ein Bibliolog im Dialog mit den Besucherinnen und Besuchern, die erste Reise von Paulus und Barnabas nach Lystra in Klein Asien aus der Apostelgeschichte Kapitel 14, zugrunde. Ein hin und her zwischen Geschichte und den Menschen im Gottesdienst, mit wertvollen Gedanken und Beiträgen entsteht. Die Menschen bringen gerne Opfer und huldigen ihren Göttern, sie sind sich nicht gewohnt, dass sie etwas bekommen. Ist es nicht heute noch so? Wir hören nicht zu. Die Worte fallen oft auf steinigen Boden und werden nicht wahrgenommen. „Wer Ohren hat zu hören, der höre“.

Synodepräsident Christian Marti, war beeindruckt von der lebendigen kirchlichen Gemeinschaft während dem Bibliolog. Er beginnt mit den Worten von Paulus aus dem ersten Korintherbrief, die auch in der Verfassung der Landeskirche stehen: „Weil mir von Gott die Gnade geschenkt wurde, habe ich wie ein kluger Baumeister ein Fundament gelegt, andere werden weiterbauen. Wer weiterbaut soll sich Gedanken machen, wie es weitergehen kann“. Auch als neuer Kantonaler Kirchenrat darf Ulrich Knoepfel, zusammen mit anderen am Fundament der Glarner Landeskirche weiterarbeiten. Es ist gelegt und bereit die Saat aufzunehmen. Diese Aussaat kommt in eine Zeit, in der wir die gewachsenen Strukturen hinterfragen und reformieren, eine besondere Bedeutung zu. Christian Marti wünscht ihm, dass er beim Säen eine glückliche Hand hat, dass er die Bitten der anderen hört und dass seine Bitten guten Boden finden. Möge seine Saat in der Glarner Landeskirche üppig blühen.

Roland Schildknecht und Fredi Grossmann zogen zum Abschluss des lebendigen Gottesdienstes nochmals alle Register und ernteten grossen Applaus bevor sich beim Apero alle zu angeregten Gesprächen trafen.