Senioren und Helvetier

Die beim Glarner Seniorenverband angebotenen Begegnungen sind von erfreulicher Vielfalt und zeugen von der Kreativität des Vorstandes mit seinem Präsidenten, alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann aus Schwändi.



Alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann (links) und alt Kantonsschullehrer Dr. Markus Nöthiger. (Bild: p.meier)
Alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann (links) und alt Kantonsschullehrer Dr. Markus Nöthiger. (Bild: p.meier)

Zumeist ist das Restaurant Gesellschaftshaus in Ennenda idealer Treffpunkt für Interessierte. Mit dem Leben der Helvetier, einem Stamm der Kelten – unsern Vorfahren – befasste sich alt Kantonsschullehrer Dr. Markus Nöthiger. Er hat sich in eine Materie eingearbeitet, die zu einem bemerkenswert vielschichtigen Begegnen mit einer Aera führt, die viele Jahrhunderte zurückliegt, nach vielen bedeutenden Funden präsent geblieben ist. Ausgeklammert blieb bei diesem Referat, das mit klug ausgewähltem Bildmaterial vertiefend behandelt werden konnte, ein Bezug zum Glarnerland und dessen weiterer Umgebung.

Den geschichtlichen Bogen spannte der Referent mit einleitenden Hinweisen zur Eisenzeit (um ungefähr 800 v. Chr.), darin enthaltend die Hallstatt und La-Tène-Zeit. Damals liessen sich die in viele Stämme gegliederten Kelten in Mitteleuropa nieder. Um 500 v. Chr. breiteten sie sich in England, Irland, Frankreich, Spanien, Deutschland dem Balkan und weiteren Staaten aus. An die Bronze-, schloss sich die Eisenzeit an. Die Kelten, von den Römern als Gallier, andernorts als Galater bezeichnet, schilderte Markus Nöthiger als begabte, kunstvoll fertigende Handwerker, Händler (Salzabbau) und Siedler. Mit der Ausbreitung der Römer ergab sich der Bezug neuer Siedlungsgebiete.

Willkommen breiten Raum nahmen das Zeigen und Erläutern vieler Funde (Schmuck, Krüge, Vasen, Hausbau, festungsähnliche Schutzmauern, Brückenwagen), die bemerkenswerte handwerkliche Kunst , Bestattungsrituale (Hügelgrab, Ausstattung der Gräber), Opferung von Menschen, Wohlstand, Bekleidung, Weben der Stoffe, Wohnformen, Ausbreiten der Stämme, Fürstenhöfe, gebräuchliche Sprachen (Keltisch, Lateinisch) und anderes ein. Es gelang Markus Nöthiger in guter Art, Verständnis für diese Epoche zu wecken und interessierende Details sichtbar zu machen.

Die Besiedlung der Schweiz durch Helvetier, das Aufkommen der Alemannen in späteren Jahrhunderten, Schlachten mit römischen Truppen und deren Folgen um etwa 100 v. Chr. Taktisch waren die Kelten den Römern unterlegen, nicht aber als Handwerker. Über keltische Glaubensformen weiss man nicht so viel. Es gab eine Vielzahl von Göttern, deren Bedeutung nicht klar ist. Kirchliche Stätten gab es kaum.

Kaspar Zimmermann verdankte die reichhaltigen Ausführungen sehr anerkennend. Er wies aufs nächste Begegnen hin, das am 23. April gemeinsam mit der Pro Senectute organisiert wird. Spitaldirektor Markus Hauser referiert über Fakten, die unser Spital betreffen. Den Besuch im Bundeshaus und die Teilnahme an einer Session muss man verschieben. Ein alternativer Anlass ist für diesen 11. Juni fest geplant (Vierwaldstätterseefahrt, Besichtigung der Kambly).