Senioren und «Supernova»

Die ordentliche Hauptversammlung des Glarner Seniorenverbandes hatte es punkto Kulturellem in sich. Angekündigt waren Les Papillons durch Paul Aebli, den wirbligen Präsidenten des Verbandes. Er wies anlässlich der Einführung zu diesem ganz besonderen Begegnen auf die ersten Kontakte mit den beiden Musikern hin. Das tangierte seine «Studienjahre» samt spürbar gemütlichem und langem Verweilen in Schiers. Damals seien die Papillons zum ersten Mal aufgetaucht und seither nachhaltig in Erinnerung geblieben.



Senioren und «Supernova»

Les Papillons – das sind Giovanni Reber, Violine und Michael Giertz, Piano, zwei Musiker, die aufeinander hervorragend abgestimmt sind, über ein breit gefächertes Repertoire verfügen, stimmungsreich zu agieren wissen und sich auf den Brettern der Bühnenwelt sichtlich wohl fühlen.

Adrett gewandet waren sie wirklich in ihren farbigen Fräcken, den dazu passenden Bauchbinden und den farblich abgestimmten Schuhen. Die Hinführung in reichhaltigste Kompositionen, die in verschiedensten Fassungen weltweit intoniert worden sind, erfolgte ab Bühne schwungvoll, gekonnt, aufmunternd.
Das Programm ist mit «Supernova» übertitelt – warum auch immer. Eingeschlossen war darin gar viel: Bee Gees, Radetzky- Marsch, «Highway to Hell», «Stranger in the Night», der «Waldemar mit dem blonden Haar» und anderes. Für die begeistert Hinhörenden kamen in jedem Fall ein zeitlich befristetes Sehnen, Träumen, Mitswingen, Schmunzeln und anderes aus der grossen, inneren Gefühlskiste auf.
Verursacher waren die Papillons, die seit mehr als zwei Jahrzehnten gemeinsam auftreten. Deren Fangemeinde ist gewiss gross. Sie verfügen über eine Virtuosität samt riesigem, spieltechnischem Geschick, sie wirbeln von einer Stilwelt in die andere, greifen auf, was zuweilen sattsam bekannt, dann wieder eher selten gehört ist. Ihr Programm lässt sich keiner musikalischen Richtung zuordnen. Von vielem ist etwas vorhanden – wohl bewusst so ausgewählt. So liesse sich problemlos erwähnen, was es eben nicht ist; kein Liederabend, nichts durchgehend Kammermusikalisches, keine Anlehnung an verschiedenartigste Oldies und Hits. Es seien – so der Hinweis auf einen im Gemeindezentrum Schwanden aufgelegten Flyer – Fragmente, die rund hundert Stücken entstammten.

Alles wurde mit Wildheit, Rasanz, unerwarteten Wendungen, grosser Verspieltheit und leicht angedeutetem körperlichen Bewegungsreichtum, humorigen Zwischenbemerkungen und gestalterischem Geschick angeboten. Der Grad an Fröhlichkeit, das Ausmass an Munterkeiten und musikalischem Reichtum war hoch. Es war fast eine Selbstverständlichkeit, dass der Pianist auch das Spiel auf der Geige beherrscht, sein Partner zum Konzertflügel wechselte, dass Singen und ein klein wenig Tanz eine stark beklatschte Vollkommenheit bildeten und dass Zugaben anschlossen wurden.