Für Kapriolen sorgte zunächst das Wetter, welches sich am Sonntagmorgen entgegen der Wetterprognose negativ entwickelte und die Finalspiele der R6/R9-Kategorie um eine Stunde verschob. Dennoch hatte man Glück, zumal sich die ganze Situation relativ rasch verbesserte und die Finalspiele sämtlicher Aktivkategorien mehr oder weniger pünktlich beginnen konnten. Im Halbfinale der Königskategorie trafen Top-Favorit Robin Roshardt auf Jérôme Benoit, während es Janusch Graf mit dem gleich klassierten Walliser und Dauerpendler Philipp Kahoun zu tun bekam. Während Roshardt seiner Rolle gegen den arg lädierten Benoit gerecht wurde, gestaltete sich das zweite Halbfinal zu einem offenen Schlagabtausch.
Robin Roshardt gegen den Rest des Tableaus
Die Ausgangslage des Halbfinals zwischen Janusch Graf und Philipp Kahoun war sehr ausgeglichen: Beide an N3-klassiert, konnte im Vorfeld der Partie kein eindeutiger Favorit genannt werden, zu souverän absolvierten sie ihre Partien. Dennoch zeichnete sich rasch ab, dass Janusch Graf scharf darauf war, bei seiner vierten Teilnahme am Tennis Open seine bisherigen Ergebnisse zu übertreffen. Graf stand bislang zweimal im Halbfinal und einmal im Viertelfinal. Er trat derart dominant auf, dass er Kahoun, welcher Luca Roshardt aus dem Tableau geworfen hatte, nach allen Regeln der Kunst auseinandernahm und mit 6:3/6:3 klar den Final erreichen konnte.
Wende im Final
Robin Roshardt, welcher hoch favorisiert in den Final ging, wurde seiner Rolle zunächst gerecht. So zog er im ersten Satz rasch davon und konnte diesen mit 6:3 für sich verbuchen, ehe sich das Blatt wenden sollte: Graf hatte im ersten Satz Blut geleckt und dominierte den topgesetzten Roshardt im zweiten Satz, sodass im dritten Satz die Ausgangssituation ausgeglichen war. Graf spielte auf konstant hohem Niveau, während Roshardt zunehmend unnötige Fehler unterliefen, sodass Graf rasch davonziehen konnte. Die Sensation lag in der Luft, ehe sich Robin Roshardt nochmals aufraffen konnte und sich der sicher scheinenden Niederlage zu wehren begann. Dieser Widerstand war indes zu spät: Janusch Graf brachte sein letztes Game nach Hause und wurde äusserst verdient neuer König von Mollis.
Keine Überraschungen in den anderen Kategorien
In der R3/R5-Kategorie konnte Stefan Trümpi, welcher zum ersten Mal seit Jahren in der zweithöchsten Kategorie spielberechtigt war, seiner Favoritenrolle gerecht werden, indem er im Final Reto Bader mit 6:1/6:2 besiegte. Reto Bader hatte im Halbfinal den Molliser Patric Michel mit 6:3/6:4 ausgeschaltet. Im R6/R9-Tableau gewann der Ennendaner Roman Kaufmann nach unsicherem Wetter gegen den Molliser Darius Müller mit 7:6/6:2. Darius Müller hatte im Halbfinal mit Oliver Streuli ausgeschaltet, während Roman Kaufmann durch den Sieg über Roman Wiget den dritten Molliser Teilnehmer in den Halbfinals besiegen konnte.
Abwechslungsreiches Wetter, erfolgreiches Turnier
Die Turnierleitung blickte am frühen Sonntagabend auf ein gelungenes Turnier zurück, zumal sich auch Wetterpapst Petrus einmal mehr als Fan des Molliser Tennisturniers outete. In sämtlichen Tableaus waren die Molliser Teilnehmer im 35. Vereinsjahr des Tennisclubs Mollis gut vertreten, dennoch ist man darüber froh, im nächsten Jahr nicht wieder den gleichen Termin zu haben: Dennoch war es erfreulich, wie sich am Sonntagnachmittag die Tribünen füllten und dem Turnier den verdienten, würdigen Rahmen verliehen. Dies vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass jedes Tableau seinen verdienten Sieger gefunden hat.
