Show …

Am Freitag, 2. Juli, feierten 61 Maturandinnen und Maturanden mit jeweils vier Angehörigen, also schätzungsweise etwas mehr als 300 Personen in der Aula der Kantonsschule Glarus Reifeprüfung. Von Kopftuch bis High Heels, von Fliege bis Jeans und von McCartney bis zu Milu und JLo ging das 90-minütige Unterhaltungs- und Redenprogramm, in dessen Verlauf Rosen und Zeugnisse die Besitzer wechselten.



Impressionen- in zufälliger Reihenfolge - von der Maturafeier der Kanti Glarus (Bilder: f.jakober)
Impressionen- in zufälliger Reihenfolge - von der Maturafeier der Kanti Glarus (Bilder: f.jakober)

Ich gebe es zu: Meine Frau hatte mich angesetzt, um einige gute Fotos von Tabea Nuria Fäs zu schiessen, und so war ich eigentlich nicht nur als Berichterstatter im Raum, sondern irgendwie auch als Paparazzo. Das passte gut, denn die Maturafeier war ja irgendwie auch eine wilde Show. Jedenfalls zu Beginn, als Milu vom Zirkus in Betschwanden eine kleine Clownerie vorführte, nur um Terence Wezel, der Lokomotivführer SBB werden will, einen Vorhang zu nähen. Wezel wurde von Rektor Peter Aebli präsentiert mit den Worten, er habe sich jetzt an seiner Schule, die zu 70 Prozent von Frauen besucht werde, seit Jahren vergeblich bemüht, eine junge Frau als Rednerin zu gewinnen, aber wieder nur einen Jungen mit grosser Klappe gefunden. Wezels Stand-up schien bei seinen Altersgenoss/-innen anzukommen, sie lachten und klatschten zu seinen Gedanken eines Lernenden. Auch Regierungsrat und Bildungsdirektor Markus Heer setzte auf Komik. Er zitierte Dumbledores tiefgründige Begrüssungsrede aus Harry Potter: «Bevor wir mit unserem Bankett beginnen, möchte ich ein paar Worte sagen. Und hier sind sie: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek!» Bankett gab’s keins, aber doch eine Rose für jeden und jede und ein Zeugnis. 15 junge Erwachsene hatten einen Notenschnitt 5,0 und mehr erzielt, das sind 25 Prozent. Es sind Selina Acker, Zoe Bieri, Gloria Bukovac, Flurina Campell, Yanis Dirnberger, Tabea Nuria Fäs, Hannes Jakober, Jasmin Landolt, Nicole Müller, Julia Niederberger, Jan Niggli, Ramon Rhyner, Ann Kathrin Singelmann, Tsomo Stähli und Shayla Vilardi.

… und Schwerpunkt

Wirklich ernsthaft war die Ansprache von Frau Dr. med. Binja Feusi Häne, Chefärztin Labormedizin Luzerner Kantonsspital und ehemalige Kantischülerin. Sie wurde von Corona ins Zentrum der medizinischen Aktivität katapultiert und erzählte vom griechischen Histologie-Professor in Fribourg und seinem unverständlichen Französisch. Mir ging es dort ähnlich, mit dem damals fast 90-jährigen Emmanuel Lévinas. Aber eben: es gibt auch Hürden zu überwinden. Randy Müller und die Kanti-Band sowie die Schwerpunktfächer Musik der 4. und 5. Klasse brachten «A Hard Days Night» und «Heaven – Anytime Anywhere» sowie ein Medley von Bruno Mars, Nirvana und Jennifer Lopez, das in «Chum bring en hei» von Baschi mündete (es war der Abend, als unsere Nati eine halbe Stunde lang die stolzen Spanier zu zehnt in Schach hielt und die Schweiz war gerade mit einem Eigentor in Rückstand geraten). Ein Leckerbissen war das Klavierquartett der Klasse 6e, welches «Jambalaya» von Hank Williams interpretierte, die leckeren Häppchen wurden draussen gereicht.