Knapp ein Dutzend junge Frauen sitzen oder liegen auf Bänken, Mäuerchen oder Steinen rund um die Feuerstelle im Bergliwald Glarus. Sie meditieren und konzentrieren sich dann auf Geräusche, die sie in Farbe umsetzen sollen. «Meines ist das Grüsigste», sagt eine Lernende bei der anschliessenden Besprechung der Bilder. «Es gibt nicht gut oder schlecht, jedes hat versucht, seine Ideen umzusetzen», antwortet Ursula Tolle.
Die Leiterin des von der Reformierten Landeskirche ins Leben gerufenen Sozialdienstes «help-point» leitet gemeinsam mit Lehrerin Ursula Maerz den Kreativ-Workshop in der Natur. Die Lernenden sollen dabei die Natur mit allen Sinnen aufnehmen, als Möglichkeit zum Entspannen erfahren, Eindrücke aus der Natur zeichnen und mit Naturmaterialien gestalten.
Vermehrtes Augenmerk auf Prävention
Das Angebot ist einer von zwölf Ganztages- oder Halbtages-Workshops, aus denen die rund 200 Lernenden der KBS auswählen konnten. Das Motto lautete «Gesundheit-Bewegung-Natur-Gemeinschaft». Es ging wie bei der Erstauflage vor einem Jahr darum, den Lernenden aufzuzeigen, wie sie zu sich selber Sorge tragen können. Diesmal wurden vermehrt Ganztages-Workshops angeboten, zudem gab es an beiden Tagen dasselbe Programm. Vermehrtes Augenmerk legten Ursula Tolle und das Projektteam auch auf die Präventiv-Workshops.
So gab es beispielsweise eine Tour auf den Vorderglärnisch, Klettern in der linth-arena sgu, Tai Chi Chuan/Qi Gong, einen Band- oder einen Tanzworkshop. Auf grosses Interesse stiessen die Workshops «Frau sein, ich nehme mich wichtig», organisiert von der Krebs- und der Lungenliga, sowie «Psychische Krankheit – psychische Gesundheit» mit einem Betroffenen, einer Angehörigen sowie einer Fachperson. Nicht zustande kam leider auch dieses Jahr der Workshop «Ich rauche, ja und?».
Die Projekttage waren laut Ursula Tolle ein Erfolg: «Die Lernenden haben sehr interessiert mitgemacht und sich auf etwas Neues eingelassen. In den Gruppen waren Lernende aus verschiedenen Klassen, dies fördert das gegenseitige Verständnis.». Sie rühmte zudem die motivierten Lehrkräfte: «Sie legten sich auch dieses Jahr so richtig ins Zeug.»