Sich selbst überwinden

Vier Netstaler Konfirmandinnen und fünf Konfirmanden feierten am zweiten September-Sonntag zusammen mit Pfarrer Edi Aerni den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt.



Die Netstaler Konfirmandinnen und Konfirmanden setzten sich zusammen mit Pfarrer Edi Aerni mit dem Thema «Überwinden» auseinander. (Bild: Michael Weber)
Die Netstaler Konfirmandinnen und Konfirmanden setzten sich zusammen mit Pfarrer Edi Aerni mit dem Thema «Überwinden» auseinander. (Bild: Michael Weber)

Es braucht schon ein bisschen Überwindung, in der Kirche vor Verwandten, Freunden und wildfremden Leuten zu sprechen. Aber wer als Konfirmations-Thema «Überwinden» wählt, ist sich das längst bewusst. Sven Häuptli, Joris Jenny, Neel Kummer, Lara Reinhard, Lily Schlotterbeck, Justyn Steiner, Tim Trümmel, Ronja Weber und Lia Zweifel hatten ja coronabedingt fast ein halbes Jahr mehr Zeit, sich mit ihrem selbst gewählten «Leitgedanken» auseinanderzusetzen. Mit Lichtbildern unter der Empore zeigten sie z.B., wie sich fünf von ihnen mit einem Bergführer von einer Felswand abseilten und ihre Angst überwanden. Auch gedanklich versuchten die Konfirmanden und Konfirmandinnen dem «Überwinden» auf die Spur zu kommen und formulierten es so: «Er überwand sich, ihr zu helfen, obwohl sie ihm sehr unsympathisch war» – «Glück ist eine Überwindungsprämie» – «Die Sau herauszulassen, ist immer leichter als den inneren Schweinehund zu überwinden» – «Überwinden ist wie bewältigen, sich durchkämpfen, bezwingen, meistern, durchstehen, überstehen, ertragen, besiegen.»

Das Böse mit Gutem überwinden 

In seinem Predigttext zitierte Pfarrer Aerni aus dem Römerbrief «Kann uns noch irgendetwas von Christus und seiner Liebe trennen? Etwa Leiden, Angst und Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahren für Leib und Leben oder gar die Hinrichtung? Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat. In all dem Überwinden wir durch Christus.»
Und in einem der von den Schülern gewünschten Konfirmationssprüche steht: «Lasse dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.» 
Beim Konfirmationsakt empfingen die sieben neuen Gemeindeglieder nebst dem «Konf-Spruch» und einem Bild noch eine Bibel, überreicht von Kirchgemeindepräsident Frank Gross. Pfarrer Aerni betonte, dass er in der heutigen Zeit von den Konfirmanden bewusst nicht mehr das Ja zum biblischen Bekenntnis abnimmt. Es soll vielmehr eine Segensfeier für einen Lebensübergang sein, bei dem die eigentliche Mündigkeit beginnt.

Der Gottesdienst wurde umrahmt durch das Orgelspiel von Hanspeter Bolliger.
Das abschliessende Platzkonzert der Harmoniemusik Netstal und ein Apéro rundeten die würdige Feier ab.