Sie kommen jeweils leise und völlig überraschend

Die ergiebigen Schneefälle im Glarnerland haben dazu geführt, dass in Höhen ab 1500 Meter sich die Lawinensituation über das Wochenende drastisch verschärft hat. Das ist immer auch ein Moment, wo das Dorf Netstal gespannt auf den Niedergang der Staublawinen vom Wiggis warten.



Staublawine verzuckerte den Dorfkern in Netstal (Bild: Köbi Heer)
Staublawine verzuckerte den Dorfkern in Netstal (Bild: Köbi Heer)

Heute Sonntag 11.55 Uhr brauste eine grosse Staublaui durch das Lauidorf Netstal und erschreckte dabei einige Passanten, die gerade unterwegs waren. Da um diese Zeit der Wiggis praktisch bis auf den Talboden mit Nebel bedeckt war, kam die berüchtigte Altiger-Staublaui, leise wie immer und völlig überraschend. Meldungen über verletzte Personen und Schäden an Gebäulichkeiten sind bisher nicht bekannt. Aufgrund der momentanen Wetterlage mit weiteren Schneefällen ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Stunden noch weiterer Staublawinen von den Wiggiswänden ins Tal fahren. Die Netstaler machen sich deswegen aber nicht speziell Gedanken, lernen die Menschen am Fusse des Wiggis doch schon im Kindergarten und in der Schule, wie sie sich verhalten müssen, wenn sie von einer Staublawine überrascht werden. Nämlich sich auf den Boden legen, mit Armen und Händen das Gesicht schützen und die Atemwege freihalten und ja keine Panik aufkommen lassen. Sich nicht in der Nähe von Bäumen und Sträuchern aufhalten, um dort Schutz zu suchen, und zurzeit den Weg in die Hinter-Allmeind und die nahegelegene Mugiweid und den Buchwald unbedingt meiden.