«Sie müssen geizig sein und arbeiten»

In seinem Referat im Rahmen der Generalversammlung des Gewerbeverbandes des Kantons Glarus gab Klaus J. Stöhlker den fast 100 Mitgliedern Tipps für eine erfolgreiche Zukunft.



«Sie müssen geizig sein und arbeiten»

Der Trend der Globalisierung und der Bildung von multinationalen Grosskonzernen werde auch in Zukunft weitergehen, ist sich der Journalist und Unternehmer Klaus J. Stöhlker sicher. In seinem Referat im Rahmen der Generalversammlung des Gewerbeverbandes des Kantons Glarus zeigte er auf, worauf KMUs gerade in Bergkantonen achten sollen. «Gerade in einem Umfeld, in dem die ganz Grossen gegenüber allen anderen Unternehmen keine Gnade zeigen, ist das Miteinander unter den Kleinen entscheidend.» Gerade in einem kleinen Kanton wie Glarus sollte man sich mit den eigenen Fähigkeiten gegenseitig unter die Arme greifen können. Für ein weiter erfolgreiches Bestehen müsse man – wie immer – richtig «chrampfen», aber auch geizig sein. «Die anderen kalkulieren knallhart, das müssen Sie auch.» Grosse Kritik legte er hingegen beim Staat an. «Verwaltung ist überflüssig», so seine provokante Aussage. Hintergrund davon, dass die Steuerlast immer mehr vom Mittelstand und hier vor allem von KMUs getragen werden muss. «Von den Ärmsten kann man logischerweise nichts holen, von den Reichsten will man anscheinend nicht wirklich was holen.»

Bereits zu Beginn der Versammlung im «Römerturm» in Filzbach blickte die Präsidentin Andrea R. Trümpy auf ein bewegtes Wirtschaftsjahr im Kanton Glarus zurück. Die negativen Schlagzeilen sind dabei sicher die Schliessung der Tridonic sowie der Electrolux und der negative Entscheid gegen die Eternit AG. «Erfreulich dagegen das Wachstum bei Läderach und der Entscheid zugunsten von horgenglarus.» Bei diesen Themen sowie den eidgenössischen Abstimmungen habe sich der kantonale Gewerbeverband teilweise in Zusammenarbeit mit der Glarner Handelskammer im Sinne seiner Mitglieder eingesetzt. «Mit der Erbschaftssteuer und der Bilag stehen hier schon die nächsten heissen Eisen an.» Erfreut zeigte sich die Präsidentin, dass mit gegen 100 Mitglieder, so viele wie noch nie, der Versammlung folgtArtikelen. Die anschliessenden Geschäfte wie Jahresrechnung oder Mitliederbeitrag durchliefen diskussionslos und speditiv die Versammlung.

Kurz vor dem Referat von Stöhlker informierte Hans Peter Baumgartner über das Schweizerische Institut für Unternehmerschulung. Das Institut sehe sich seit seiner Gründung 1966 als Möglichkeit des Erwerbs von unternehmerischem Wissen und Können speziell für (zukünftige) Führungskräfte aus Klein- und Mittelbetrieben. «Die Schweiz ist das Land der KMUs und pro Jahr stehen hier rund 15 000 Nachfolgen an.»
Das SIU wird dabei durch über 100 Genossenschaften, 77 Berufsverbänden sowie 24 kantonale Gewerbeverbände (darunter auch Glarus) getragen.