Sie sagen, wo Rauch ist, ist auch Feuer

Eine Zusammenarbeit zwischen der Kunsthalle Bern und dem Kunsthaus Glarus:



Sie sagen, wo Rauch ist, ist auch Feuer

Lutz Bacher, Bernadette Corporation, Vern Blosum, Kim Seob Boninsegni, Daniel Bosser, Claire Burrus, Bonnie Camplin, Ulises Carrión, castillo/corrales, Henry Codax, Verena Dengler, John Dogg, Trenton Duerksen, Bernd Fischerauer / Wolfgang Bauer, Guerrilla Girls, Nancy Halt, Thomas Julier, Tom Kummer, Danny McDonald, Gianni Motti, Puppies Puppies, Rrose Sélavy, Reena Spaulings, St. Bernard, Ramaya Tegegne, Philippe Thomas, Werner von Delmont, Seyoung Yoon.

Gerüchte schillern, verführen und sind in ihren Wirkungen schwer berechenbar. Als informelle Erzählungen stören sie gängige Begriffe von Wahrheit und Moral. Dass sich ihre Mechanismen analysieren lassen, tut ihrer anziehenden und geheimnisvollen Energie meist kaum Abbruch. Gerüchte schaffen durch ihr Spiel mit der Erfindung Nähe und Übereinkünfte. Sie setzen die Fantasie in Gang und regen spekulatives Denken an. Lässt man sich auf sie ein, wird ungesichertes Terrain beschritten. Was die Neugierde und manchmal die Sensationslust nährt, kann kippen und eine andere Dynamik annehmen. Der Ruf ist ruiniert oder die aufregende Erzählung löst sich in manchmal banale Erkenntnis auf, das Lauffeuer erlischt, höchstens bleibt Rauch. Trotzdem hinterlassen Gerüchte Spuren, manche bleiben über lange Zeit lebendig, werden zu Legenden.

In der Kunst werden Gerüchte über Künstler/-innen, deren Identität und Leben gestreut. Manchmal werden Erzählungen über (soziale) Kontexte oder die Künstler/-in-Persona gewichtiger als die Werke an sich und «Gossip», Werk und Künstler/-in bedingen sich gegenseitig. Eine Spur von Gerücht haftet auch Kunstwerken an, deren Sinngehalt nicht eindeutig entschlüsselt werden will. Nie kann man sich sicher sein, ob das Gesehene oder Gehörte und was man selbst dazu denkt «wahr» oder «richtig» ist, und man jongliert mit den laufenden Vermutungen und Behauptungen. […] Zum vollständigen Text
Kuratiert von Valérie Knoll und Judith Welter

Diese Ausstellung wird unterstützt von der Ernst & Olga Gubler Hablützel-Stiftung, Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung, Glarner Kantonalbank, Migros Kulturprozent, Kanton Glarus Swisslos Kulturfonds und Stanley Thomas Johnson-Stiftung.

Kunsthaus Glarus
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Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
Sie sagen, wo Rauch ist, ist auch Feuer
Kunsthalle Bern: Freitag, 11. August 2017, 18.00 Uhr
Kunsthaus Glarus: Samstag, 12. August 2017, 18.00 Uhr
LB I 2016 08.002.O.
Lutz Bacher, Wham, 2016, Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Köln/New York
13.8. – 8.10.2017