«Sie werden kaum glauben, wie viele Stunden wir aufgewendet haben!»

Am sehr gut besuchten Lehrfirmenapéro der Oberstufenschule Buchholz präsentierten Schülerinnen und Schüler die ersten Abschlussarbeitet. Dies eine der verschiedenen Methoden der Schule, um die Motivation im letzten Schuljahr zu erhöhen.



Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenschule Buchholz präsentierten zum ersten Mal ihre Abschlussarbeiten. (Bilder: jhuber) Der zweite Lehrfirmenapéro stiess auf grosses Interesse. Steffi Bühler
Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenschule Buchholz präsentierten zum ersten Mal ihre Abschlussarbeiten. (Bilder: jhuber) Der zweite Lehrfirmenapéro stiess auf grosses Interesse. Steffi Bühler

Es ist ein alt bekanntes Phänomen, dass bei den Schülern im letzten Schuljahr – vor allem wenn der Lehrvertrag bereits in der Tasche ist – die Motivation deutlich sinkt. Die Folge davon ist ein zu leichter Rucksack an Schulstoff, den die Jugendlichen in die Berufsschule mitnehmen. Bereits vor zwei Jahren bei der ersten Durchführung des Lehrfirmenapéros der Oberstufenschule Buchholz in Glarus wurde dieses Thema von vielen Unternehmen, die Schüler als Lehrlinge übernehmen, aber auch von den Lehrpersonen angesprochen. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht», konnte Thomas Hämmerli, Schulleiter Oberstufe Buchholz, den sehr zahlreichen Anwesenden berichten. Die erste Neuerung konnten die Besucher bereits im Gang des Schulhauses begutachten. Dort stellten die Realschüler ihre Abschlussarbeiten aus. «Während rund 14 Wochen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit einem selbst gewählten Thema», erklärte Jean Daniel Laurent, Vorsteher Sekundarstufe, den Ablauf. Die Abschlussarbeit ähnelt dabei sehr stark der Selbstvertiefungsarbeit, die zum Abschluss der Lehre verfasst werden muss. Sie besteht aus einem theoretischen Teil und einem Interview oder einer Umfrage. Neben der Arbeit selber, verfassen die Jugendlichen ein Journal, in dem sie den Prozess, Probleme und Lösungen festhalten.

Neue Kleider und einen Solarofen

Wie sie die 14 Wochen erlebt haben, schilderten jeweils zwei Schülerinnen und zwei Schüler. Steffi Bühler und Janine Weber tauchten in die Modewelt ab. Unter dem Thema « Aus Alt mach Neu» erstellten sie neue Kleidungsstücke aus alten und ausgedienten Jacken, Hosen und T-Shirts. «Bereits die Suche nach den alten Kleidungsstücken war nicht so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben.» Sie konnten aber doch genügend Material beschaffen, um 15 neue Kleidungsstücke herzustellen. «Wie viele Stunden wir insgesamt für die Arbeit aufgewendet haben, sagen wir lieber nicht.» Der Stolz, den die beiden Schülerinnen auf ihre Leistung haben, war den beiden aber deutlich anzusehen. Gleich wie Fabian Henseler und Cyrill Ender. Die beiden Sekundarschüler konstruierten einen eigenen Solarofen. Die Funktionstüchtigkeit konnten sie wegen des schlechten Wetters leider nicht demonstrieren.

Ein kleines Diplom

Das gesamt, Produkt und Prozess, wird dann benotet und in einer weiteren Neuerung dem Abschlusszeugnis aufgeführt. «Sehr gute und gute Schüler erhalten zusätzlich zum normalen Zeugnis das neue Abschlusszeugnis. «Ein bisschen wie ein Diplom», meinte dazu Thomas Hämmerli. Auch damit sollen die fleissigen Schülerinnen und Schüler, welche eben am Schluss nicht abhängen, zusätzlich belohnt werden. Damit das neunte Schuljahr zusätzlich etwas Spezielles wird, wurde neu ein «profilorientiertes Wahlfachangebot» eingeführt. Je nach beruflicher Ausrichtung werden die Jugendlichen in sechs Wochenlektionen spezifisch gefördert.

Die Neuerungen fielen bei den Anwesenden auf grosse Zufriedenheit. Des Weiteren wurde das Themenfeld Schnupperlehre/-Praktikum und die Problematik mit der frühen Lehrvertragsunterzeichnung besprochen. Vor allem bei Letzerem sei auch das Interesse und das Nachfragen nach den schulischen Leistungen vonseiten des künftigen Lehrbetriebs wichtig, betonte dazu Ursula Schmid, Vorsteherin Realstufe. Mit einem von den Schülern zubereitetem Apéro und ausgiebigen Gesprächen ging die zweite Durchführung des Lehrfirmenapéros der Oberstufenschule Buchholz zu Ende.