Trotz Einwendungen von Petrus war das 159. Rütlischiessen ein Erfolg auf ganzer Ebene. Schon um 5 Uhr morgens begaben sich die acht Teilnehmer der Stadtschützen Glarus und Helfer auf den Weg zur historischen Rütliwiese. Pünktlich zu Wettkampfbeginn begann es dann auch immer wieder mehr oder minder zu regnen. Die Lichtverhältnisse waren aber angenehm und für alle 1000 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer gleichermassen gut. Der Regen dürfte auch ausschlaggebend gewesen sein, dass die Tageshöchstresultate 2 bis 3 Punkte tiefer lagen als in den Vorjahren. «Bereits zum 70. Mal nahmen die Stadtschützen an diesem prestigeträchtigen Anlass teil. Erstmals 1912, wo damals noch mit 10 Teilnehmer pro Sektion, gleich der Tagessieg der Gastsektionen erzielt werden konnte», erklärte der umtriebige Präsident Stefan Fässler. Ab 1952 sind die Stadtschützen als ständige Gastsektion für die Teilnahme nominiert. Einzig vor zwei Jahren musste der Anlass wegen Corona abgesagt werden, so Fässler weiter.
Topschütze Freitag
In der 10. Ablösung reihten sich unter den 48 Schützinnen und Schützen auch die acht Glarner ein. Für Silvio Freitag begann der 15-schüssige Wettkampf verheissungsvoll. Mit 3 Fähnli wurden ihm nach einminütiger Dauer auch drei Fünfer angezeigt. Es folgten nochmals sechs Fünfer und sechs Vierer, was ihm das Glanzresultat von 84 Punkten (Maximum 90) bescherten. Zu diesem Zeitpunkt noch kein Anzeichen, dass dies zum Tagessieg reichen würde. Es folgten ja noch 14 Ablösungen mit je 48 Teilnehmern. «Unglaublich, dass ich hier als Meisterschütze vom Rütli heimfahre. Ich war vor Jahresfrist nahe an diesem Erfolg. Aber diesmal war das Glück auf meiner Seite», wusste ein überglücklicher Silvio Freitag zu berichten. Mit dem Gewinn in der Kategorie Gästesektionen durfte Silvio Freitag die Bundesgabe, also eines Strumgewehr 90, von Divisionär Daniel Keller entgegennehmen. Bei den Rütlisektionen hatte der Dallenwiler Michel Barto mit 85 Punkten den Preis für sich gepachtet. Neben den erwähnten Siegern erhielten auch Simon Bissig, Issenthal, und Andrea Würsch einen Meisterbecher.
Rütlibecher
Es ist ein Ziel jedes Rütlischützen, einmal in seiner Schiesskarriere den begehrten Rütlibecher in Empfang nehmen zu dürfen. Dieses Jahr hatte Jens-Uwe Rothe aus Linthal mit 54 Punkten diese Ehre. Mit dem guten Vereinsdurchschnitt von 68,875 Punkten belegten die Stadtschützen heuer den starken 6. Sektionsrang von deren 49 Gastsektionen. Dazu haben Silvio Freitag, (84 Punkte), Marcel Feusi (79), Pia Freitag (76), Reto Hofer (71), Daniel Fässler, (69), Josef Ruoss, (65), Jens Rothe, (54) und Michael Horner (53) beigetragen.
Gesellschaftliche Tradition
Das Wetteifern auf dem Rütli ist nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein geselliger Anlass. Bei den Tessiner Schützen gab es Maroni, bei andern Käseschnitten, Würste oder Kaffee mit Güggs. Die Stadtschützen verwöhnen die Anwesenden jeweils mit Zigerbrüt, welche direkt auf einem Festtisch zubereitet werden. Dank der gutmütiger Unterstützung durch die Geska und Bäckerei Gabriel können so über 700 Zigerbrüt verteilt oder gegen andere Leckereien ausgetauscht werden. Im kommenden Jahr findet das 160. Rütlischiessen wieder am Mittwoch vor Martini statt. Die Vorortsektion Schwyz mit ihrem Helferstab ist für die Austragung beauftragt.
Einzelrangliste Top 10:
1. Michel Barto, Dallenwil (85 Pkt.; 2. Martin Liem, Ennetmoos (85), 3. Simon Bissig, Isenthal (85), 4. Marina Mathis, Ennetmoos (85), 5. Stefan May, Beckenried (84), 6. Georg Zgraggen, Schattdorf (84), Hans-Peter Bucher, Ennetmoos (84), 8. Silvio Freitag, Mitlödi (84), 9. Pascal Niederberger, Büren-Oberdorf (84), 10. Andrea Würsch, Seelisberg (83).
Sektionsrangliste Gastsektionen:
1. SG Aarau (608 Pkt.), 2. Freiämter Rütlischützen Muri AG (587), 3. Stadtschützen Bern (580), 4. Schiess Sport Davos (577), 5. Stadtschützen Burgdorf (554), 6. Stadtschützengesellschaft Glarus (551)
