Silvio Freitag vergibt Tagessieg – Hans Simoni gewinnt den begehrten Rütlibecher

1142 Teilnehmer haben die 155. Ausgabe des traditionellen Rütlischiessens gefeiert. Pünktlich zum Startschuss um 07.40 Uhr hörte der Regen auf und die Schützen wussten es mit einer tollen Stimmung zu würdigen. Über 2000 Personen besuchten den Anlass auf der historischen Rütliwiese. Hans Simoni von den Stadtschützen Glarus wurde heuer als Bechergewinner ausgerufen. Silvio Freitag schoss äusserst knapp am Sieg vorbei.



Silvio Freitag vergibt Tagessieg – Hans Simoni gewinnt den begehrten Rütlibecher

Dreimal dröhnte das Warnhorn, «drei Schuss in einer Minute», tönt es aus dem Lautsprecher – und kurz darauf hagelt es bereits eine erste Schusssalve, deren Echo sogleich von den Felswänden zurückprallt. Patronenhülsen spicken in hohem Bogen die Böschung hinunter, auf eine eigens aufgespannte Plane. Auf dem Rütli geben nun die Gewehre den Takt an; Ordonnanzkarabiner, Sturmgewehre 57 oder 90.

48 Wettkämpfer knien in einer Reihe; die Lederriemen der Ordonnanzgewehre sind an den Jacken eingehängt, unter die Schienbeine haben die Schützen ein Kissen geschoben und die Gewehrläufe auf die gut 280 Meter entfernten Scheiben am Berghang gerichtet. Nach den ersten Schüssen gehen die Gewehrläufe Richtung Boden, die Sportgeräte werden gesichert und nun amtet die grosse Zeigerequippe. Mit grossen sichtbaren Kellen werden die Werte angezeigt. Noch zweimal wiederholt sich dieser Ablauf mit je sechs Schuss in zwei Minuten. Nach rund 15 Minuten stehen bereits die nächsten 48 Schützen bereit, um ihr Pensum zu absolvieren. So lange bis alle 1142 gemeldeten Wettkämpfer geschossen haben.

Aus allen Landesteilen sind die Teilnehmer für das älteste historische Schiessen angereist. Nur aus den Kantonen Appenzell, Jura, Genf und Schaffhausen sind keine Akteure gemeldet. Die meisten traten zum Wettkampf an, natürlich mit dem Ziel, die Bundesgabe oder zumindest einen Becher zu gewinnen. Als Treffsicherster bewies einmal mehr Christof Arnold, Baar, welcher mit 89 von 90 möglichen Punkten das Maximum nur um einen Zähler verpasste. Da er diesen Wettstreit bereits einmal gewinnen konnte, geht der Tagessieg an Hans-Peter Bucher, Ennetmoos (86 Pkt.). Bei den Gastsektionen siegte Peter Jenni aus Beinwil, der mit 84 Ringen als Gewinner hervorging.

Knapp am Tagessieg vorbeigeschossen

Mit dem guten Vereinsdurchschnitt von 69,0 Punkten belegten die Stadtschützengesellschaft den 13. Rang von deren 52 Gastsektionen. Von den Glarnern gewann Hans Simoni, Glarus, mit 59 Punkten den begehrten Rütlibecher. Mit 84 Ringen wusste Silvio Freitag, Mitlödi, zu überzeugen. Freitag erzielte dasselbe Gesamtskore wie Peter Jenni, der Sieger der Gastsektionen. Jenni erzielt einen 5er mehr als sein Kontrahent Silvio Freitag. So ging der Tagessieg der Gäste und somit die Bundesgabe an den Beinwiler Schütze. «Ich bin mit drei 5er ausgezeichnet gestartet. Das Gegenlicht um 11.00 Uhr hat mich schon etwas verunsichert und auch bei der Zielfindung beeinträchtigt. Leider habe ich dann einen 4er zu viel kassiert und so den wohl grössten und ehrenvollsten Sieg eines Schützen vergeben», resümierte Silvio Freitag seinen Einsatz.

151. Rütlischiessen / Gesamtrangliste

1. Hans-Peter Bucher, Ennetmoos 86 Punkte. 2. Tobler Thomas, Buttikon (85). 3. Mathis Bruno, Büren-Oberdorf (85), ferner die Glarner Delegation: Silvio Freitag, Mitlödi (84). Sepp Ruoss, Schübelbach (80). Pia Freitag, Mitlödi (73). Remo Fenaroli, Mollis (72). Walter Hefti, Weesen (69). Hans Simoni, Glarus (64). Andreas Pankasz, Glarus (59). Thomas Hellstern, Linthal (52).