«Sind mit einem blauen Auge davongekommen – bisher»

Auch dank der Unterstützung der Regierung konnte die Baubranche während des Lockdowns unter Einhaltung gewisser Sicherheitsmassnahmen weiterarbeiten. Das ganze Ausmass der Folgen sei aber, laut Hannes Schiesser, Präsident Baumeisterverband Glarus, noch nicht abzuschätzen.



Hannes Schiesser, Präsident Baumeisterverband Kanton Glarus (Bild: e.huber)
Hannes Schiesser, Präsident Baumeisterverband Kanton Glarus (Bild: e.huber)

«Wir sind der Regierung sehr dankbar für die Zusammenarbeit während des Lockdowns», stellte Hannes Schiesser, Präsident des Baumeisterverbandes Glarus, fest. Im Gegensatz zu anderen Branchen, war es der Baubranche deshalb möglich – unter Einhaltung von Sicherheitsmassnahmen – weiterzuarbeiten und zum Beispiel im Glarnerland in den 16 Firmen rund 1200 Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. «Auch mit der im Glarnerland gebildeten Task Force konnte man rasch und produktiv zusammenarbeiten.» Vor allem deshalb sei man mit einer Umsatzeinbusse von durchschnittlich 10 Prozent mit einem blauen Auge davongekommen. Zwar sei es auch «auf dem Bau» zu vereinzelten Entlassungen gekommen, diese «müssten aber nicht alle im Zusammenhang mit Corona stehen.» Während in diesem Jahr noch im Bau befindliche oder angefangen Projekte für eine doch gute Auslastung sorgen, könnte sich dies möglicherweise in naher Zukunft ändern. «Die Unsicherheit wird ziemlich sicher zu einem zögerlichen Handeln bei neuen Bauprojekten führen.» Auch hier könne die öffentliche Hand helfen, indem sie Baugesuche schneller bearbeiten.

Auch eigen anstehende Investitionen wie Sanierungen könnten vorgezogen werden, um die Wirtschaft im Allgemeinen anzukurbeln. «Da geht es nicht nur um uns, sondern auch um das Baunebengewerbe, Gastronomie und vieles mehr.» In diesem Zusammenhang sei es Schiesser aber auch ein Anliegen, dass die Aufträge fair vergeben werden. «Es gibt hier Spieler, die sich an die Regeln halten und einige, die das leider nicht tun.» Mit dem Informationssystem Allianz Bau (ISAB) gebe es hier, laut Schiesser, ein einfaches Instrument, welches zeigt, wer sich an die Gesetze und Regeln hält und wer nicht. «Wir sprechen hier von der Einhaltung des Landesmantelvertrags; der Löhne, Sicherheit und zusätzliche Sozialabgaben regelt.» Und nur wer sich an diese Abmachungen hält, könne dies mit der ISAB-Karte ganz einfach belegen. «Grundsätzlich soll der Markt spielen, aber nur unter denen, die stets fair spielen.»

*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Handelskammer