„Sinfonia Classica“ mit der Harmoniemusik Schwanden

Das Jahreskonzert 2009 der Harmoniemusik Schwanden ging am Samstagabend unter dem Titel „Sinfonia Classica“ über die Bühne. In der fast voll besetzten reformierten Kirche kamen die Zuhörer in den Genuss verschiedener Werke zwischen Klassik und Unterhaltung, dazu Märsche und ein Schottisch. Die Musikanten zeigten sich von ihrer besten Seite und in neuer Uniform



Die Harmoniemusik Schwanden im Chor der reformierten Kirche bei ihrem Hauptkonzert 2009. (Bild: mst.)
Die Harmoniemusik Schwanden im Chor der reformierten Kirche bei ihrem Hauptkonzert 2009. (Bild: mst.)

Der Titel des Konzerts war vielversprechend, und so nahm es eine stattliche Anzahl von Zuhörern wunder, was sich dahinter verbergen würde. Das Kirchenschiff füllte sich mehr und mehr, bis Dirigent Jürg Hösli um 20.00 Uhr den Einsatz fürs erste Stück gab, den Marsch „Mens sana in corpore sano“ von Geert Sprick. Durch den Abend führte mit amüsanten Ansagen Hanspeter Rhyner.

„Sinfonia Classica

 

Das erste, längere Stück war die dreisätzige „Sinfonia Classica“ des Holländers Ted Huggens, die in Form, Melodie und Harmonie aus der Klassik stammen könnte. Allerdings ist sie mit Pop-Elementen vermischt. Im ersten Satz gab es schöne Querflöten- und Klarinettensoli und ein- und absetzende Begleitung durch die Rhythmusinstrumente, ebenso wie im langsamen zweiten mit seinen satten Trompetenklängen. Dieser gehorcht den Gesetzen der dreiteiligen Liedform. Jürg Hösli dirigierte mit gemessenen Armbewegungen. Der schnelle dritte Satz, ein fröhliches Rondo-Presto, wies eine galante, eingängige Melodie auf, und die Schlaginstrumente setzten starke Akzente. Das Stück hörte mit einem furiosen Trommelwirbel auf.

Etwas vom sicherlich Bekanntesten war Peter Maffays Hit „Über sieben Brücken“, den die Harmoniemusik mit einem Saxophonsolo in der dritten Strophe darbot. Wie alle Darbietungen des Abends waren die Fortestellen eher etwas zu laut. Im darauf folgenden Marsch des tschechischen Komponisten Zdenek Policar spielte das Baritonsax eine wichtige Rolle, und es ging musikalisch zu und her wie bereits im ersten Stück, das das Konzert eingeläutet hatte.

 

 

Andrea Bocelli und „Queen“

 

Ein Highlight war Andrea Bocellis Song „Because We Believe“, der erhebend-hymnisch eine feierliche Atmosphäre schuf. Alle Trompeten spielten unisono den Refrain. Ein absolutes Highlight war „Skyline“ des 1981 geborenen Komponisten Sven van Calster: Ebenfalls majestätisch, durften die Saxophone im Intro brillieren. Am Schlagzeug nahm nun der noch junge Stefan Hösli Platz. Das Stück im Brassbandsound klang mächtig, expressiv und imposant. Vor allem das jüngere Publikum angesprochen haben dürfte das Medley beliebter und bekannter Melodien der britischen Rockband „Queen“ rund um den Leadsänger Freddie Mercury, wovon berühmt vor allem „We Will Rock You“ und „We Are the Champions“. Als Dreingabe liess es sich die Harmoniemusik nicht nehmen, nochmals den Song von den Siegern zu intonieren. „I Will Follow Him“ stammt aus dem Film „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg, den die Musikanten zeitweise stehend vortrugen.

Als Zugabe fungierte der Schottisch „Urnerboden-Kaffi“ von Kurt Albert mit Querflöten- und Klarinettensoli, gespielt unter anderem vom Dirigenten Jürg Hösli. Dazu wurde typisch schweizerisch „glöffelet“. Für die drei anwesenden Geburtstagskinder – darunter ein 50- und ein 70-jähriges – spielte das Orchester zur Überraschung und als Abschluss den Geburtstagsmarsch, und dies mit Gesang.