Sinfoniekonzert mit dem Orchester Maur in Schwanden

Das Orchester Maur gestaltete am Freitagabend im Gemeindezentrum Schwanden ein Sinfoniekonzert, das im Zeichen diverser Märchen wie „Peter und der Wolf“ und „Dornröschen“ stand. Als Erzähler und Basssänger war Werner Gröschel, der während Jahrzehnten im Zürcher Opernhaus gesungen hat, mit von der Partie.



Das Orchester Maur unter der Leitung von Eckhard Fiebig mit dem Bass Werner Gröschel während der "Zigeunerbaron"-Zugabe. (Bild; mst.)
Das Orchester Maur unter der Leitung von Eckhard Fiebig mit dem Bass Werner Gröschel während der "Zigeunerbaron"-Zugabe. (Bild; mst.)

Auf das Konzert war im Vorfeld in der Presse aufmerksam gemacht worden, und desto gespannter blickte man ihm entgegen, zumal das Orchester Maur noch niemals im Glarnerland aufgetreten ist. Es mangelte zwar ein bisschen an Publikum, aber die gekommen waren, kamen in den Genuss eines sehr vielfältig gestalteten Konzerts.

Serge Prokofjews „Peter und der Wolf“

 

In Prokofjews musikalischem Märchen „Peter und der Wolf“ ist jedem Instrument ein Tier respektive ein Mensch zugeordnet: Der Vogel wird durch die Querflöte zum Klingen gebracht, die Ente durch die Oboe dargestellt, die Katze durch die Klarinette, der Grossvater durch das Fagott, die Jäger, die mit ihren Gewehren auf den Wolf schiessen, durch das Schlagzeug, der Wolf durch die Waldhörner und Peter durch alle Streichinstrumente. Der Erzähler Walter Gröschel führte durch die Geschichte, in der Peter mit Hilfe seiner tierischen Freunde den bösen Wolf einfängt. Den Disput zwischen dem Vogel und der Ente beispielsweise setzte Prokofjew in einem nervösen Thema um, und die Musik wurde gefahrdrohend, als die Katze den Vogel fangen wollte und ebenso, als sich der Wolf in der Schlinge wand. Als der Wolf in einem „Triumphzug“ in den Zoo abgeführt wurde, mit Peter vorneweg, sowie mit den Jägern, Grossvater und Katze hinterdrein, erklang die bekannte Melodie, die jeder kennt. Mal spielten nur einzelne wenige Instrumente, mal erklangen alle miteinander, so dass man eine breite Palette des Könnens des Orchesters zu Gehör bekam.

 

 

„Dornröschen“ und „1001 Nacht“

 

Französisch-italienischen Schwung ins Gemeindezentrum brachte die Ouvertüre der Oper „Si j`étais roi“ von Adolphe Charles Adam. Dirigent Eckhard Fiebig erzählte jeweils von der Entstehung jedes Werks. Nach und nach setzte der Rhythmus ein, bis schliesslich ein galanter Klangteppich, fast im Wiener Stil, wie in einem Kurkonzert oder in einem Kaffeehaus, eine gute Laune verbreitete. Der darauf folgende „Dornröschen-Walzer“ von Peter Tschaikowsky war wiederum jedem und jeder bekannt, flott und schwungvoll und mit satten Streicherklängen. Hier kam auch das Xylophon zum Einsatz. Das 45-köpfige Unterhaltungsorchester Maur spielte einfach wunderbar. Beim Lied „Es war einmal“ aus der Operette „Im Reiche des Indra“ von Paul Lincke kam Gröschel als Basssänger zum Zug. Man merkte ihm die Routine an, und mühelos füllte er den Saal mit seiner sonoren Stimme. Den Abschluss machten der Walzer „1001 Nacht“ aus der gleichnamigen Operette von Johann Strauss Sohn, sentimental und mit viel Schmiss vorgetragen, die Musical-Ouvertüre „Mary Poppins“ mit ihren beliebten und süffigen amerikanischen Melodien sowie, als Zugabe, Werner Gröschel mit einer berühmten Arie aus dem „Zigeunerbaron“ von Johann Strauss. Dirigent Eckhard Fiebig meinte nach dem lang anhaltenden Schlussapplaus, dass er mit dem Orchester gerne wiederkommen wolle.