«S’isch nüd so guet gloffä»

Die Jazz-Metropole Montreux am Lac Leman bot anlässlich des 34. Eidgenössischen Musikfestes Gastrecht für über 500 Musikkorps aus der ganzen Schweiz. Mit dabei auch die Harmoniemusik Netstal, die ihren Auftritt am vergangenen Samstagabend mit dem Konzertvortrag und am Sonntagvormittag mit der Marschmusikpräsentation hatte. Leider ist es den Netstalern zumindest beim Wettkampfvortrag nicht so gelaufen, wie erwartet. Das gute Resultat der Marschmusik-Präsentation darf sich aber sehen lassen.



Die Harmoniemusik Netstal hat das Musizieren trotz mässigem Erfolg garantiert nicht verlernt! (Bilder: hasp) Es hätte ein paar Netstaler mehr am Empfang der Harmoniemusik ertragen. Netstaler Vereinsdelegationen mit ihren Fahnenträgern. Gemeindepräsident Marti applaudiert das kleine Ständchen der Harmoniemusik. Trübsal blasen hilft nichts
Die Harmoniemusik Netstal hat das Musizieren trotz mässigem Erfolg garantiert nicht verlernt! (Bilder: hasp) Es hätte ein paar Netstaler mehr am Empfang der Harmoniemusik ertragen. Netstaler Vereinsdelegationen mit ihren Fahnenträgern. Gemeindepräsident Marti applaudiert das kleine Ständchen der Harmoniemusik. Trübsal blasen hilft nichts

Die Dorfvereine und einige Dorfbewohner bereiteten ihrer Harmoniemusik am vergangenen Sonntagabend vor dem Musikpavillon einen herzlichen Empfang. War es das bevorstehende Fussballspiel zwischen der Schweiz und Frankreich oder das regnerische Wetter, welches die Netstaler davon fernhielt, am Empfang ihrer Harmoniemusik teilzunehmen? Jedenfalls hätte es schon einige mehr gebraucht, um von einem Grossaufmarsch zu sprechen.

Kurz nach 19.00 Uhr fuhr der Bus mit den Musikanten vor dem Musikpavillon vor. Schon beim Aussteigen konnte man aus betretenen Gesichtern entnehmen, dass nicht alles so gelaufen ist, wie vorgesehen. «Beim Vortrag des Wettkampfstücks am Samstagabend ist fast alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte», beantwortete ein offensichtlich enttäuschter Hansjörg Schneider, Präsident der Harmoniemusik Netstal, eine entsprechende Frage des Berichterstatters. Die erfolgsverwöhnte Truppe von Dirigent Martin Schlegel hatte offenbar nicht den allerbesten Tag erwischt. Der Bericht der Juroren liegt zwar noch nicht vor, aber es ist für die meisten der Musikanten unverständlich, warum der Wettkampfvortrag so in die Hosen ging. Was macht man in einem solchen Fall? Erstens die Lehren daraus ziehen, zweitens das schlechte Resultat so rasch als möglich abhaken und drittens an die Zukunft denken und überzeugt sein vom eigenen Können. Und dann noch als kleiner Tröster: «Mitmachen kommt vor dem Rang!» Hauptsache waren die gemeinsamen tollen, kameradschaftlichen Tage an den Gestaden des Genfersees!

Die herzlichen Begrüssungsworte von Co-Verkehrsvereinspräsident Martin Schnyder und die warmen, tröstenden Worte von Gemeindepräsident Christian Marti – nur Insider wissen, dass er ein grosser Fan der Harmoniemusik Netstal ist – sowie die Einladung zu einem Apéro, offeriert vom Verkehrsverein Netstal, liessen relativ schnell Negatives vergessen und Positives in den Vordergrund stellen.

Alte Tradition lebt weiter


Das Abholen erfolgreicher Dorfvereine, welche an einem Eidgenössischen oder Kantonalen Fest teilnehmen, ist eine fest verankerte Tradition im Dorf- und Vereinsleben von Netstal. Schon damals fanden sich die Dorfbevölkerung und Fahnendelegationen auf dem Bahnhof ein, um dort die mit Lorbeer und Kränzen geschmückten Turner würdig zu empfangen und sie anschliessend im Gleichschritt mit der Harmoniemusik durch unser fahnengeschmücktes Dorf zu begleiten.

Gestern Sonntag war es genau umgekehrt. Empfangen wurde die Harmoniemusik, die nach dem Fahnengrusse den Apéro im vereinseigenen Musikpavillon genoss und im Anschluss im Restaurant Bären nach einem feinen Nachtessen verbrauchte Kräfte regenerieren konnte.