Im Steinstossen war das Ziel der beiden klar, die Vorrunde überstehen und in den Final der besten sechs erreichen und somit um die Medaillen stossen zu können. Dies gelang beiden ausgezeichnet. Bianca in der Kategorie Mädchen (4 kg) beendete die Vorrunde auf dem guten 4. Rang mit einer Bestweite von 8,60 m und Damian in der Kat. der Junioren mit dem 10-kg-Stein und 9,69 m1 gar auf dem dritten. Mit Tuchfühlung um die Medaillen steigerte sich Bianca im Final auf 8,88 m und lag nach ihrem dritten und letzten Versuch immer noch auf dem Bronzeplatz. Letztlich konnte sich die Halbzeitzweite im letzten Versuch enorm steigern und verdrängte die Biltnerin auf den undankbaren vierten Schlussrang. Damian wusste, dass er in den drei Versuchen alles geben muss, denn es war davon auszugehen, dass alle Sportler weiterstossen werden. Dies vor allem darum, da die Finals im Gegensatz zu der Vorrunde bei bedeutend wärmeren Temperaturen stattfanden. Und Mettler hatte auch die Gewissheit, dass er einiges über 10 Meter liefern kann, hatte er dies heuer schon des mehrmals bewiesen. Aber an diesem Tag war irgendwie der Wurm drin, trotz top Anlagen wollte ihm kein so weiter Versuch gelingen. Am Schluss blieb ihm mit einer Finalweite von 9,56 m der 5. SM-Rang.
Mettler nun in vier Sportarten mit SM-Medaillen
Zwischen dem Stoss-Wettbewerb absolvierte Damian auch noch die Titelkämpfe im Steinheben. In der Vorrunde musste mit beiden Armen gehoben werden. Da liess er sich mit 55 Hebungen am zweitmeisten notieren. Im Halbfiale kam es somit zum Duell mit Mario Künzli aus Grosswangen. Mann gegen Mann und nur noch mit einer Hand, jener der mehr Hebungen mit dem 15-kg-Stein macht, steht im Final. Mettler taktiert, hob links. Und der Plan ging auf: 26 Hebungen reichten, um Künzli auszuschalten. Im Final stand ihm Thomas Meister vom ETV Schindellegi gegenüber. Mettler, diesmal mit rechts, versuchte nochmals alles, musste jedoch bei 31 Hebungen kapitulieren und dem Gegner (39 Hebungen) gratulieren. Nach zweimal Gold im Nationalturnen, zweimal Gold im Steinstossen und einmal Silber im Mattenringen, ist dies seine sechste persönliche SM-Medaille.
Dave Fäh – brilliert mit 68 Hebungen und wird Schweizermeister
Der 42-jährige Dave Fäh, der das Nationalturnen in jungen Jahren bei den Biltner Nationalturner sehr erfolgreich ausübte. Zu seinen grössten Erfolgen zählen eidg. Kränze im Ringen und Nationalturnen und zwei Schweizermeistertitel im Nationalturnen. Aber auch etliche Schwinger-Kränze gehören zum Palmarè des ehrgeizigen «Maseltrangners». Fäh scheint nichts verlernt zu haben. Für den TV Schänis startend gewann er Gold bei den Senioren. Mit dem 18-kg-Stein in einen an Spannung kaum zu überbietenden Final gegen den ehemaligen Bobfahrer Ivo Rüegg aus Tuggen ultraknapp. Für den einst erfolgreichen Nationalturner und Schwinger war es im Steinheben die zweite Goldmedaille an schweizerischen Meisterschaften. Im Steinheben gewann er 2016 an der nationalen Meisterschaft bei den Aktiven schon einmal die Goldmedaille mit dem 18-kg-Stein. Damals war der Aussenschwyzer Remo Schnellmann sein härtester Widersacher. Diesmal duellierten sich die beiden bereits im Halbfinal, wieder mit dem besseren Ende für Fäh. Um überhaupt in die Halbfinals zu gelangen, musste in der Vorrunde mit beiden Armen gehoben werden. Schon da war das Niveau brutal hoch. Die besten vier erreichten zwischen 97 und 102 Hebungen! Den Halbfinal, welcher nur noch mit einem Arm ausgeführt wurde, führte auch hier beim einen oder anderen Sportler zu taktischen Spielchen. Einerseits wollte man in den Final kommen und anderseits den stärkeren Arm für einen allfälligen Final schonen. Neben Fäh erreicht mit über 60 Hebungen der Vorrunden Dominator Ivo Rüegg den Final.
Hochstehender Final
Was die beiden im Final den Zuschauern boten, war Extraklasse. Bis zur 50. Hebung duellierten sich die beiden beinahe im Gleichschritt. Wankte wenig später Rüegg, zeigte Fäh seine ganze Klasse und kam bis zur 64 Hebung kaum in Schwierigkeiten. Sein Gegenüber hatte da schon mehr Mühe, zog aber immer wieder nach. Nach unglaublichen 68! Hebungen war bei Fäh jedoch Schluss. Rüegg, der etwa drei Hebungen im Hintertreffen war, versuchte noch zu kontern. 65, 66, 67 und dann, kurz bevor der Wertungstrichter seine 68 Hebung als gültig bestätigte, war auch der Tank bei Rüegg leer. Respektvoll gratulierten sich die beiden Sportler gegenseitig zu einer aussergewöhnlichen Leistung und liessen sich von den zahlreichen Kollegen feiern. Somit ging Gold, auch wenn etwas überraschend, aber hochverdient, an Fäh, Silber an Rüegg und Bronze sicherte sich Schnellmann.








