Mit dem Argument der Versorgungssicherheit hat der Stromversorger SN Energie, an dem auch die Gemeinde Glarus Süd beteiligt ist, vor zwei Jahren seine Beteiligung am Kohlekraftwerk im norddeutschen Brunsbüttel begründet. Man wolle eine für 2014/2015 drohende Stromlücke verhindern, hiess es damals.
Die Grünen des Kantons Glarus haben dieses Projekt von Anfang an stark kritisiert und darauf hingewiesen, dass der Strom aus dem Kohlekraftwerk Brunsbüttel gar nicht in die Schweiz importiert werden könne und es sich deshalb um ein reines Finanzgeschäft mit der schmutzigsten Art der Stromerzeugung handle. Doch bei SN Energie stiessen die Grünen jeweils auf taube Ohren: man sei vertraglich gebunden und könne gar nicht mehr aussteigen, liess SN Energie verlauten.
Ausstieg aus dem Projekt wäre möglich
In einem Interview vom 28. Januar 2011 hat der Geschäftsführer der SN Energie nun erstmals zugegeben, dass die Grünen Recht hatten: Je nach Belastung der Netze könne die Energie nicht in die Schweiz importiert werden. Zudem sei wegen der Laufzeitverlängerung der deutschen AKW auch ökonomisch eine veränderte Situation entstanden. Wegen der vielen Rücktritte von anderen Partnern aus dem Projekt habe man nun die Möglichkeit zum Aussteigen geschaffen. Mit anderen Worten: Nun wäre auch der Weg frei für SN Energie zum Ausstieg aus diesem unglücklichen Abenteuer.
Grüne fordern erneuerbare Energien anstatt Umweltverschmutzung
Die Grünen fordern SN Energie auf, nun endlich aus dem Kohle-Projekt in Brunsbüttel auszusteigen. Eine WWF-Umfrage im Oktober letzten Jahres zeigte ganz deutlich, dass die grosse Mehrheit der betroffenen Bevölkerung keinen Kohlestrom aus dem Ausland will.
SN Energie würde sinnvollerweise regional in Energieeffizienz und erneuerbare Energien investieren anstatt in Norddeutschland die Umwelt zu verschmutzen. Dies würde auch im Glarnerland Arbeitsplätze schaffen und wäre damit wohl eher im Sinne der Eigentümer, wie zum Beispiel der Gemeinde Glarus Süd.
SN Energie: Keine umweltverschmutzenden Geschäfte
Der Geschäftsführer der SN Energie bestätigt erstmals die Kritik der Grünen des Kantons Glarus, dass das Kohlekraftwerk Brunsbüttel nicht der Versorgungssicherheit dienen könnte. Ein Ausstieg aus dem Projekt wäre nun problemlos möglich.