Sondiergrabungen auf Benzingen

Am kommenden Donnerstag wird die zweite Phase der Sondierungsgraqbungen auf Benzingen in Schwanden abgeschlossen. Die Resultate dieser Grabungen sind aber deutlich sichtbar und geben dem Archäologen Thomas Bitterli bereits gute Aufschlüsse. Unter dem „Burghügel“ befindet sich offenbar auf 15 mal 20 Meter eine 2.5 und 3.5 Meter hohe Mauer.



Sondiergrabungen auf Benzingen

Dank einem Legat und einem Beitrag der Stiftung pro Schwanden, konnte vor drei Jahren mit den ersten Sondierungsgrabungen auf Benzingen begonnen werden. Aufgrund der damals erzielten Resultate war es klar, dass dies Grabungen weitergeführt werden sollten. Dank der finanziellen Unterstützung der Pro Patria und des Kantons Glarus war es dem Historischen Verein des Kantons Glarus möglich, vor gut zwei Wochen mit einer weiteren Sondierungsgrabung zu beginnen. Die Resultate die dabei zu Tage kamen sind nach Aussage des Archäologen Thomas Bitterli aus Basel, äusserst positiv und vor allem auch recht aufschlussreich. Um aber noch genauere Ergebnisse und Rückschlüsse zu erhalten, wird eine weitere Grabung, oder Ausgrabung nötig sein.

Sichtbare Zeitzeugen


Die Grabungsstätte auf Benzingen ist über einen schmalen Fussweg ab der Hauptstrasse eingangs Schwanden zu erreichen. Schon von weitem zeugen grössere Stein- und Erdhügel davon, dass hier in den vergangenen zwei Wochen intensiv gearbeitet wurde. Zum Teil bis zu sechs „Amateurarchäologen“ unter der Leitung von Bitterli haben hier einen guten Job verrichtet. Auch für einen Laien gut verständlich sind die beiden bis auf 3.5 Meter Tiefe freigelegten Abschnitte einer Steinmauer. Eine Mauer die bereits im dreizehnten Jahrhundert angefertigt wurden. Noch sind aber bis dato keine Gegenstände gefunden worden, welche Aufschluss über das genaue Alter der Burg geben. Trotz diesen intensiven Grabungen konnte die Archäologieschicht, eines der erhofften Ziele, noch nicht erreicht werden. Um an dieses Ziel zu gelangen, müsste vermutlich in einer nächsten Phase mit Maschinen gearbeitet werden. Dies würde dann bedeuten, dass der Schritt von der bisherigen Grabung zur Ausgrabung erfolgen würde. Sicher ist aber, dass es sich um eine recht grosse Burg gehandelt haben muss, die auch bewohnt.

Wie weiter?

Am kommenden Donnerstag sind die laufenden Grabungen abgeschlossen und wie Rolf Kamm, Präsident des Historischen Vereins des Kantons Glarus, erklärte auch das Geld aufgebraucht. Er ist aber mit dem Erreichten sehr zufrieden und ist auch der festen Überzeugung, dass es sich auf jeden Fall lohnt, dieses Projekt weiter zu verfolgen. „Die nächste Etappe würde man angesichts der heutigen Resultate allerdings etwas später in Angriff nehmen. Lieber etwas länger warten um dann aber über genügend finanzielle Mittel zu verfügen, um die Ausgrabung zielorientiert vorzunehmen.“ Wie Kamm weiter ausführte, kann aufgrund der vorliegenden Resultate in etwa die Grösse der Burg berechnen. Als letzte Arbeit wird das Grabungsteam die bis auf 3.5 Meter Tiefe freigelegten Mauern mit einem Lattenzaun absichern, damit niemand, ob Mensch oder Tier, zu Schaden kommt.

Die Besichtigung der Grabungsstätte und die Erklärungen von Bitterli und Kamm waren eine kurze Reise in die Vergangenheit der Glarner- und der Schwandner Geschichte.