Sonnenspektakel im Martinsloch

Ende Monat kündigt sich hoch über dem Bergdorf Elm auf 2642 m ü.M. das faszinierende Naturschauspiel rund um das sagenumworbene Martinsloch an. Zweimal im Jahr, jeweils im Frühling und Herbst, scheint der Lichtstrahl der aufgehenden Sonne genau 1 Minute lang durch das natürliche Felsenfenster und erleuchtet den Kirchturm von Elm.



(Bild: Kantonsmarketing; Samuel Trümpy)
(Bild: Kantonsmarketing; Samuel Trümpy)

Während 3 Tagen erhalten die Gäste die Gelegenheit, dieses mystische Erlebnis von Licht und Schatten vor Ort mitzuerleben: Reservieren Sie sich entweder den Sonntag, 12. März, den Montag, 13. März, oder den Dienstag, 14. März, und mit ein bisschen Wetterglück strahlt die Sonne exakt um 08.55 Uhr durch das Martinsloch und lässt Sie den Atem für ein paar Momente anhalten.

Es ist wirklich ein magisches Schauspiel, wenn die Sonne kurz vor dem eigentlichen Sonnenaufgang ihre Strahlen durch das Martinsloch auf den Turm der einzigen spätgotischen Kirche im Glarnerland wirft. Der Lichtkreis weist einen Durchmesser von 50 Metern auf und das Ereignis dauert nur etwa eine Minute, dann verschwindet die Sonne, um kurz darauf endgültig über den Tschingelhörnern aufzugehen. Den genauen Standort kündet jeweils der lautlos zu Tal gleitende Sonnenfleck an, der am Gegenhang verfolgt werden kann. Der Beobachter kann auf der Dorfstrasse bei der Kirche das einmalige Sonnenschauspiel direkt miterleben. Damit alle Besucher einen optimalen Standort haben, wird eine Fachperson ab 08.15 Uhr vor Ort sein und das Schauspiel kommentieren. Am Sonntag und Montag findet anschliessend an das Ereignis in der Schiefertafelfabrik eine spannende Führung statt.

Entstehung des Felsenfensters

Das Martinsloch oberhalb Elm ist ein 18 Meter hohes und 21 Meter breites Felsenfenster im grossen Tschingelhorn. Entstanden ist das Martinsloch aufgrund der Kreuzung von zwei Schwächezonen. Ein erosionsanfälliges, dunkles Band aus Flysch-Gesteinen und eine Kluft im Kalkgestein, bedingt durch die späte Alpenhebung, treffen aufeinander. Dadurch konnte das Gestein in diesem Bereich schneller abgetragen werden und es entstand das Martinsloch.