Sonnenstrahlen beleben die Industrie in Linthal

Die Solar Plant AG plant in der Spinnerei Linthal ein Werk zur Produktion von Solarmodulen. Das Werk schaft 140 Arbeitsplätze. Als Investoren konnten bereits die Axpo und die Spinnerei Linthal gefunden werden. Es werden aber noch weitere Investoren gesucht.



von links: Hanspeter Keller
von links: Hanspeter Keller

Das Interesse der Medien war sehr gross, als im Areal der Spinnerei Linthal über das neue und zukunftsorientierte Projekt der Solar Plant Swiss AG informiert wurde. Nach einer kurzen Begrüssung durch Hanspeter Keller, VR-Präsident der Spinnerei Linthal erklärte der Gemeindepräsident von Linthal, Hanspeter Zweifel, wie dieses neue Projekt ihm vorgetragen wurde. Mit viel persönlichem Engagement und grosser zeitlicher Belastung gelang es ihm die richtigen Verbindungen herzustellen. Am 13. Juli 2005 konnte Wily Kamm, Finanzdirektor des Kantons Glarus, eine Delegation der interessierten Gesellschaft in Linthal begrüssen. Wie dem gesamten Projekt stand auch das Wetter auf der Seite der Vertreter aus dem Glarnerland. Auf jeden Fall konnte sich Linthal gegen verschiedene Standorte aus dem Ausland durchsetzen. Der Entscheid zu Gunsten von Linthal war gefallen und das Areal der Spinnerei Linthal als neuer Produktionsort festgelegt.

Dieser Entscheid bedeutet, dass in absehbarer Zukunft 140 neue Arbeitspätze für Spezialisten, Facharbeiter aber auch für einen grossen Teil von angelernten Arbeiter/Innen geschaffen werden. Produziert wird im 4-Schichtbetrieb während wöchentlich 7 Tagen. Grundlage zu diesem positiven Entscheid für Linthal waren sicher die lokale und regional Unterstützung durch die Behörden, die Ausbaumöglichkeiten am Standort, die geeigneten Gebäude, die grüne Energie mit entsprechend hoher Versorgungssicherheit (hohe Preisstabilität), auch der zu erwartende Steuervorteil und der Standort Schweiz (Made in Switzerland). Die geplante Produktionsfläche beträgt ca. 6.150m2 und der Bedarf an elektrischer Energie beläuft sich auf jährlich ca. 22 Mio kWh.

Solarenergie ein expandierender Markt

In sehr eindrücklichen Worten wurde dann durch Herrn Karl Locher, Projektleiter von Solar Plant Swiss, über die weiteren Schritte, die Strategie und Zielsetzung und auch über die möglichen Zukunftaussichten orientiert. Im Mittelpunkt stand aber immer die Aussage, dass es sich bei der Herstellung von Photovoltaik um einen expandierenden Zukunfstmarkt handelt. Man rechnet in diesem Markt mit jährlichen Zuwachsraten von gegen 23%. Dies sollte auch Ansporn für die noch zu findenden zusätzlichen Investoren sein. Der Zeitplan sieht vor, dass im Frühling/Sommer die Anpassung an den Gebäuden vorgenommen wird. Erste Verhandlungen mit zukünftigen Mitarbeitern werden ebenfalls bereits im Frühjahr geführt. Im Herbst/Winter erfolgt die Lieferung und die Montage der Produktionsanlagen. Die Produktionsaufnahme erfolgt Schrittweise im Frühjahr 2007.

Es werden noch Investoren gesucht

Anschliessend äusserte sich Pankraz Freitag, Baudirektor des Kantons Glarus, zu diesem Projekt. Parallel zu dem Pumpenprojekt Linthal 2015 wird sich das Kraftwerk Linth-Limmern (KLL) (Axpo-Konzern) mit 5 Mio Franken an diesem Projekt der Solar Plant Swiss beteiligen. Nach Beendigung dieses Projektes 2015 würde die KLL zu einer Schlüsselanlage der schweizerischen Energieversorgung. Weitere 7.5 Mio Franken wird die Spinnerei Linthal investieren. Ziel ist, ein Investitionsvolumen von 22.5 Mi Franken zu erreichen. Um das fehlende Kapital zu finden, werden noch weitere potenzielle Investoren gesucht.

Der Bedarf an erneuerbaren Energie steigt weltweit von Jahr zu Jahr. Ähnlich wie früher bei der Textilindustrie könnte die Kraft des Wassers bei der Solarenergie zu einer entscheidenen Grundlage werden. Durch diese Verbindung könnte der Kanton Glarus in absehbarer Zeit zu einem „Energiekanton“ aufsteigen.

Noch kein Geld vom Kanton geplant

Nach Aussage von Willy Kamm hat der Kanton bis heute in dieses Projekt kein Geld investiert. Zur gegebenen Zeit wird sicher über verschiedene Rahmenbedingungen verhandelt. Auch eine Steuerbefreiung während 10 Jahren könnte dabei zur Diskussion kommen.

Der Projektleiter, Herr Locher, welcher schon an verschiedene Orten Projekte dieser Art gebaut und auch vollendet hat, ist voller gesundem Optimismus und glaubt fest an die Stärke der Schweiz und damit verbunden auch an den Standort Linthal. Es wird ein neues Werk mit integrierter, flexiblen Produktion vom Granulat über höchste Qualität bis hin zum fertigen Träger im Bereich Photovoltaik aufgebaut.