SP-Parolen: ja und nein

Klares Ja für den Verfassungsartikel zur Komplementärmedizin und ein hauchdünnes Nein zum biometrischen Pass.



Ja zur Komplementärmedizin; Nein zum Biometrischen Pass. (Bild: jhuber)
Ja zur Komplementärmedizin; Nein zum Biometrischen Pass. (Bild: jhuber)

Der von Präsidentin Christine Bickel geleitete Parteitag der Glarner SP fasste am vergangenen Mittwoch im Rest. Adler, Schwanden beide Parolen nach ausgiebiger Diskussion.

Komplementärmedizin

So eindeutig wie das Resultat der Parolenfassung für den Verfassungsartikel zur Komplementärmedizin ausfiel war die vorgängige Beratung nicht. Zwar gelang es dem Referenten Kurt Fuchs, Homöopath aus Ennenda, den nur die Richtung angebenden Verfassungsartikel mit klaren Zielen zu füllen. Als Gegenargument wurde vorgebracht, dass bei der Komplementärmedizin der wissenschaftliche Hintergrund fehle. Placebo-Effekte seien massgebend für Erfolge. Bei den Leuten sei zudem eine ernst zu nehmende Verunsicherung wegen den steigenden Gesundheitskosten festzustellen. Die Pro-Argumente, dass die Komplementärmedizin sicher nicht kostentreibend sei und es wissenschaftliche Studien gebe, welche die Wirksamkeit der Komplementärmedizin aufzeigten, führten zur Aussage, dass künftig die akzeptierte Schnittstelle zwischen Schulmedizin und Komplementärmedizin sich zugunsten der Komplementärmedizin verschiebe und auch zur klaren Ja-Parole.

Biometrischer Pass
Marco Kistler, Niederurnen, am Parteitag neu in die Geschäftsleitung der SP des Kantons Glarus gewählt, vertrat die Nein-Parole. Stein des Anstosses sei nicht der neue Pass mit Chip an sich, sondern die dahinterstehende Datenbank. Diese störte zwar andere Votanten ebenfalls, aber nicht so stark, dass auf die Vorteile des neuen Passes verzichtet werden könne und solle. Ob bei einer Ablehnung der vorliegenden Vorlage innert notwendiger Frist eine neue, allseits akzeptierbarere Vorlage abstimmungsreif sein wird und welche Konsequenzen aus dem Ausland zu erwarten wären, diskutierte die Versammlung kontrovers. Die Parolenfassung zeigte dasselbe Bild: äusserst knapp wurde der Nein-Parole, analog der SP Schweiz, der Vorzug gegeben.