SPAN mit vielen Ohrwürmer

Am Samstag, 21. Februar, ist die bekannte Berner Rockband im Gemeindezentrum Schwanden zu Gast. Was vor 40 Jahren als ungewohnt und revolutionär galt, ist heute salonfähig, ja beinahe volkstümlich geworden. Ähnlich wie beim Rock-König Elvis Presley und den Beatles sind die rockigen Werke der SPAN heute gespickt mit Ohrwürmern, wie ihr «Louenesee» oder «Bügle».



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

SPAN sind zurück und überraschen mit ihrem kraftvollen neuen Studio-Album «Rock&Roll Härz». Wohlverstanden: Sie waren nie weg. Als einzige Schweizer Rockband blieben SPAN vier Dekaden lang mit nur wenigen Personalwechseln zusammen und gaben auch nach Tiefschlägen nie auf. Eine Alternative zum Rock’n’Roll ihrer Band gab es für sie nie. Und so tun die vier Berner auch nach Tausenden von Gigs immer noch das, was sie am liebsten tun und am besten können: Spielen, spielen, spielen und dass die Musiker sich dabei nass schwitzen, ist Ehrensache.

Für ihr erstes Album für Universal Music haben sich Bassist Christoph «Stöffu» Kohli, Gitarrist Georges «Schöre» Müller, sein Bruder Stefan W. Müller (Keyboards) und Matthias Nydegger (Schlagzeug) auf ihre Stärken besonnen. Geradlinige Songs. Schnörkelloses Handwerk. Authentische Texte und eine ungebrochene Leidenschaft für den Rock’n’Roll: Diese Markenzeichen ziehen sich wie ein roter Faden durch «Rock&Roll Härz».

SPAN gingen ihren Weg konsequent und konnten dabei auf 40 Jahre Erfahrung zurückgreifen. Zusammen mit Produzent Pele Loriano wurden die Song-Ideen aufs Maximum reduziert. So ist «Rock&Roll Härz» ein geradliniges und zugleich vielseitiges Album geworden. Wie immer wechseln sich Stöffu Kohli und Schöre Müller bei den Leadvocals ab. Alle vier Musiker waren ins Songwriting involviert und die legendären «spanischen» Harmoniegesänge sind omnipräsent. Grossformatiger Pop und ungefilterter Rock’n’Blues finden ebenso zwanglos zusammen wie Balladen und ein Schuss New Orleans Groove.

Seit 1975 sind SPAN als demokratisch organisiertes Familienunternehmen unterwegs, geprägt vom Hippiegeist der späten Sechzigerjahre und unsterblich verliebt in den Rock-’n’-Roll-Sound ihrer Jugend. Eine Gitarre, ein Piano, ein Bass und ein Schlagzeug: Mehr brauchen sie nicht, um ihre erdige, ehrliche, elektrisierende Musik zu spielen. Gesanglich waren SPAN schon immer eine Klasse für sich. «Louenesee», die immer noch aktuelle Hymne an die Natur und gleichzeitige Absage an die Hektik, war ihr grösster und nachhaltigster Hit. Doch es gibt im Repertoire der Berner Rock-Pioniere jede Menge Ohrwürmer, von «Yvette» über «Bügle» bis zum «Bärner Rock» und «Liebefeld». Diese Songs sind zeitlos, denn für den Zeitgeist haben sich SPAN nie interessiert. Viele versuchten, den verschworenen Haufen auf ihren Kurs einzuspuren und ihm ein bestimmtes Image aufzudrücken. Sie sind alle verschwunden, SPAN aber sind noch da.

Sind SPAN die Rolling Stones der Schweiz, wie auch schon behauptet wurde? Kaum. Ein Bandleader, wie Mick Jagger einer ist, käme bei den vier Bernern nicht gut an. Mit ihren Musikerkollegen in der Schweiz braucht man sie ohnehin nicht zu vergleichen, denn SPAN waren vor allen anderen auf der Szene. Sie waren die Ersten, die die Berner Mundart mit kernigem Rock’n’Roll verbanden und sie sind stets die Gallionsfiguren des authentischen «Bärner Rock» geblieben. Andere Schweizer Rockbands mögen mehr Platten verkauft und höhere Hitparadenplätze erklommen haben. Doch keine hat so viel gespielt, keine war so unermüdlich «unterwägs».