Spannende Geschichten aus dem Weisstannental

Der diesjährige gemeinsame Vereinsausflug der drei Vereine Glarner Industrieweg, Gönnerverein Glarner Wirtschaftsarchiv und Historischer Verein des Kantons Glarus fand am Sonntag, 29. September 2019, statt und führte in das Weisstannental.



(Foto: Hans Kaspar Schiesser)
(Foto: Hans Kaspar Schiesser)

Rund 30 interessierte Mitglieder nahmen die Reise mit dem Oldtimerbus, der Marke FBW aus dem Jahre 1957, unter die Räder. Nach einem Kaffeehalt in Walenstadt, ging es steil bergauf in das wunderschöne Weisstannental. In Weisstannen wurde das Museum Alte Post besucht. Die beiden kompetenten Museumsführer berichteten eindrücklich über die Weisstannentaler Geschichte. In der Ausstellung, welche mit viel Liebe zum Detail gestaltet ist, erfuhr man an neun verschiedenen Stationen viel Spannendes über geschichtliche Themen mit Bezug zum Weisstannental. So ist ein Teil, der Gastfreundschaft und dem bekannten Weisstannentaler Oskar Tschirky gewidmet, der in frühen Lebensjahren nach Amerika auswanderte und Koch im weltbekannten Hotel Waldorf in New York wurde. Er gilt als der erste Eventkoch der Welt und erlangte grosse Bekanntheit. In Amerika nannte man ihn nicht Oskar Tschirky, sondern «Oscar of the Waldorf». Es werden aber auch alltägliche Dinge, aus vergangenen Zeiten gezeigt, wie zum Beispiel das alte Postbüro oder eine Szene aus einem Verkaufsladen. Geschichten wie jene von Simi und Seppi, zwei Brüder, die ihr Leben lang auf ihrem Heimetli auf 1400 m ü.M. verbrachten, oder der Schmuggel der Steinböcke aus Italien in den St. Galler Tierpark St. Peter und Paul und die Neuansiedlung der ersten Steinböcke in der Schweiz im Jahre 1911.

Die Mitglieder wurden zum Mittagessen durch das Team des Museums Alte Post kulinarisch verwöhnt. Nach dem wunderbaren Essen und vielen unterhaltsamen Gesprächen, wurde anschliessend die alte Dorfsäge besucht. Diese wurde 1739 erbaut. Die Stiftung Erlebnis Weisstannental hat die Säge mit dem grossen, oberschlächtigen Wasserrad sorgfältig und mit viel Fronarbeit restauriert. Sie wurde von 1739 bis in die 1950er-Jahre betrieben. Da in den 1970er-Jahren das Wasser aus dem Weisstannental gesammelt und in den Gigerwald Stausee umgeleitet wurde, musste 1998 das Wasserrecht wiedererlangt werden, damit das Wasserrad wieder in Betrieb genommen werden konnte.

Nach einem wunderbaren Tag in einer schön abgelegen aber zauberhaften Region, reisten die Teilnehmer mit vielen neuen Eindrücken zurück ins Glarnerland und liessen den Tag Revue passieren, während der alte 8-Liter-Dieselmotor des Oldtimerbusses zuverlässig seinen Dienst verrichtete.