Sparen und Investieren – ein schwieriges Gleichgewicht

An ihrer Orientierungsversammlung vom vergangenen Donnerstag informierte die CVP Glarus Süd die Anwesenden, im Beisein von Gemeindevizepräsident Mathias Zopfi, über die Geschäfte der kommenden Gemeindeversammlung vom 30. November 2018. Auf der Traktandenliste der Herbstgemeindeversammlung Glarus Süd stehen nebst dem Budget und Steuerfuss 2019, diverse Investitionen, eine Teilrevision der Ortsplanungen Schwanden/Mitlödi und ein Verpflichtungskredit zugnsten des Trägerschaftsmodells «Tourismus und Freizeit».



CVP Glarus Süd informiert die Bevölkerung: (Archivbild: e.huber)
CVP Glarus Süd informiert die Bevölkerung: (Archivbild: e.huber)

Die Gemeindeversammlungs-Traktanden wurden von den Anwesenden zusammen mit dem Gemeindevizepräsidenten rege diskutiert und Wissen ausgetauscht. Mit einem guten Überblick und bestens vorbereitet können sie nun der kommenden Gemeindeversammlung entgegensehen.

Ausgeglichenes Budget 2019

Der Gemeinderat schlägt für das Jahr 2019 ein ausgeglichenes Budget bei gleichbleibendem Steuerfuss vor. Dabei zu berücksichtigen ist, dass im Jahr 2019 der an der Landsgemeinde neu eingeführte Härteausgleich, welcher Jahr für Jahr sinkende Unterstützung für die Gemeinde bringt, zum ersten Mal zum Tragen kommt. In der Investitionsrechnung (aber auch in der Erfolgsrechnung) zeigt sich deutlich der bisher zurückbehaltene Investitionsbedarf bei den Schulliegenschaften. Etliche Schulhäuser oder Einrichtungen müssen kurz- und mittelfristig erneuert werden. Es muss aus finanzieller Sicht festgestellt werden, dass diese anstehenden Investitionen zu einer Belastung der Gemeinde führen werden, die aufgrund der heutigen Einnahmensituation nicht finanzierbar ist. In den nächsten Jahren kann eine gesunde Finanzlage der Gemeinde nur mit Steuererhöhungen erreicht werden, welche ab dem nächsten Jahr ernsthaft zur Debatte stehen dürften.

Leitungs-, Strassensanierungen und Wasserversorgung

Um überverhältnismässige Reparatur- und Betriebskosten Vorschub zu leisten, müssen diverse Werk- und Wasserleitungen in Matt und Schwanden saniert werden. Wo bis anhin das saubere Meteorwasser zusammen mit dem Schmutzwasser der Abwasserreinigung zugeführt wurde, wird ein Trennsystem eingeführt. Dies, damit die Kosten für die Reinigung des Schmutzwassers als auch allfällige Pumpkosten bei Pumpstationen reduziert werden können. Des Weiteren soll das Wasser der Leimplanggenquellen (Sienenbrunnen) in das Verteilnetz von Schwändi geleitet werden und so zukünftig als zweites Standbein zur Pumpleitung von Schwanden massgebend die Wasserversorgung des Dorfes sichern.

Ablagerungsmöglichkeit für sauberes Aushubmaterial

Das vorhandene Deponievolumen für sauberes Aushubmaterial der Gemeinde stösst voraussichtlich noch in diesem Jahr an seine Grenzen. Danach wird es in Glarus Süd keine Deponiestandorte für unverschmutztes Aushubmaterial mehr geben. Die Gemeinde ist verpflichtet, genügend Deponievolumen dafür zur Verfügung zu stellen. Die vorgeschlagene Deponie Däniberg deckt einen Bedarf für ca. 10 bis 15 Jahre und soll der Gemeinde mehrere Millionen Franken Bruttoeinnahmen bringen. Dazu hat die Gemeinde über eine Teilrevision der Ortsplanungen Schwanden/Mitlödi zu befinden.

Ungenügende Hygienesituation auf Alp Fittern

Der Glarner Alpkäse AOP wird unter anderem auf Alp Fittern ob Engi hergestellt. Die sehr engen Platzverhältnisse und die erheblichen Mängel in Bezug auf die Hygienevorschriften erfordern eine umfassende Sanierung. Produktions- und Wohnräume sollen durch eine CVP Glarus Süd Orientierungsversammlung Schwändi (18.11.2018 Jürg Feldmann, Landrat, Behandlung der Geschäfte der Gemeindeversammlung vom 30.11.2018 Schmutzschleuse) voneinander getrennt, die nicht gesetzeskonforme Abwassersituation korrigiert und die elektrische Grundversorgung den heutigen Bedürfnissen angepasst werden.

Kantonales Trägerschaftsmodell Glarnerland Tourismus und Freizeit

Das neue Trägerschaftsmodell soll das derzeit tätige «Produktmanagement» ablösen und den Tourismus in gesamtkantonale Strukturen überführen.

Die von der für dessen Erarbeitung eingesetzte Projektgruppe vorgeschlagene Ausgestaltung der Struktur sieht wie folgt aus:

• Gründung einer Kernorganisation «Visit Glarnerland» (Arbeitstitel)

• Strukturierung der Zuständigkeiten für die Vermarktung von Tourismus und Freizeit im Glarnerland auf drei Ebenen:

o Visit Glarnerland (kantonal)

o lokale Tourismusorganisationen auf Gemeindeebene

o lokale touristische Leistungserbringer

Der zu bewilligende Verpflichtungskredit wird für die nächsten drei Jahr gesprochen.

Die unter anderem intensiven Diskussionen bestätigten den Nutzen der Orientierungsversammlung, die somit auch weiterhin von der CVP Glarus Süd angeboten werden wird.