Spatenstich für Stichstrasse vollzogen

Am Montagvormittag ist in Näfels mit einem Spatenstich der Bau der sogenannten Stichstrasse begonnen worden. Die rund 2 km lange Strasse wird vom Autobahnzubringer Nord bis zur Molliserstrasse vor der Linthbrücke Näfels-Mollis führen.



Als eine der der ersten Amtshandlungen dieser Art darf der neue Baudirektor Kaspar Becker zum Spatenstich der Stichstrasse einladen.
Als eine der der ersten Amtshandlungen dieser Art darf der neue Baudirektor Kaspar Becker zum Spatenstich der Stichstrasse einladen.

Genehmigt wurde die Stichstrasse Näfels-Mollis mit dem Mehrjahresprogramm 2010–2019 an der Landsgemeinde 2008. Dies erklärte Regierungsrat Kaspar Becker anlässlich des Spatenstichs am Montagmorgen in Näfels. Dann folgten lange Abklärungen, Verhandlungen, Gespräche, Orientierung der Bevölkerung, Vorprojekte, Projektgenehmigung und Arbeitsvergebungen. Die Stichstrasse sei ein grosser und wichtiger Mosaikstein in der kantonalen Verkehrsplanung und soll einmal zur Verkehrsentlastung beitragen, fuhr der Baudirektor fort. Er dankte vor allem Christof Kamm, Leiter Hauptabteilung Tiefbau, für die jahrelange Auseinandersetzung mit diesem Projekt.

Kritische Gedanken zur neuen Strasse

Gemeindepräsident Thomas Kistler ist aus der Sicht der Gemeinde froh, dass diese Strasse endlich kommt. Sie erschliesse das Entwicklungsgebiet Escherpark, die grossen neuen Wohngebiete in Näfels und Mollis, das geplante Gebiet für neue Arbeitsplätze im südlichen Riet. Kistler hofft, dass die neue Strasse hoffentlich das Dorfzentrum von Näfels beim Freulerpalast entlaste. Er äusserte aber auch einige kritische Gedanken. So fand er die Dauer von acht Jahren seit dem Beschluss als schwer verständlich. Bessere Strassen verursachten aber auch immer wieder mehr Verkehr, so der Gemeindepräsident. Es gelte daher, Schleichwege zu entschärfen und die neuen Gebiete zu schützen. So habe er Angst, dass sich ab Ende der Stichstrasse der Verkehr gerade Richtung Netstal durch den Süden von Näfels neue Wege suche und es in Mollis Richtung Flugplatz mehr Verkehr gebe. Schliesslich gelte es auch für den Langsamverkehr gute Lösungen zu finden. Daher fordere man, dass sich der Kanton an der neuen Unterführung beim Bahnhof Näfels/Mollis finanziell beteilige.

Schlanke Brücke über den Tankgraben

In einer ersten Phase bis zirka Frühjahr 2020 soll der Abschnitt Nord vom Autobahnzubringer bis zur unteren Linthbrücke erstellt werden. Dieses Teilstück umfasst auch eine 30 Meter lange, schlanke Betonbrücke über den Tankgraben. Bis Mitte 2021 folgen dann die Arbeiten im Bereich Escherpark sowie auf der Molliserstrasse. Die neue Stichstrasse soll vor allem das Zentrum von Näfels, die Nebenstrassen und insbesondere den Bereich rund um den Bahnhof entlasten. Die Berechnungen gehen hier von einer Entlastung von rund 2000 Fahrzeugen pro Tag aus. Mit flankierenden Massnahmen in Mollis im Abschnitt Kanalstrasse-Netstalerstrasse sowie in Näfels bei der Tschachenstrasse soll dem Schleichverkehr entgegengewirkt werden. Die entsprechende Detailplanung wird in Zusammenarbeit mit der Gemeinde diesen Herbst in Angriff genommen, so dass die Massnahmen bis zur geplanten Eröffnung der Stichstrasse ausgeführt sind.