glarus24.ch: Seit wann wird die Tischmesse Spectrum durchgeführt und wurde diese schon immer in der linth-arena sgu abgehalten?
Samuel Enggist: Die Messe wird dieses Jahr zum 6. Mal durchgeführt und dabei zum fünften Mal in der Halle der linth-arena sgu in Näfels. Die erste Messen fand noch in einer recht einfachen Halle auf dem Gelände der alten Spinnerei Ziegelbrücke statt. Aufgrund des grossen Teilnehmerandranges musste dann jedoch bald in die linth-arena sgu in Näfels ausgewichen werden.
glarus24.ch: Was war der Grundgedanke oder die Idee dieser Messe?
Samuel Enggist: Bis 2001 wirkte die Glarner Wirtschaftsförderung eher als klassische Verwaltungsstelle bei der die entsprechenden Gesuche behandelt wurden. Man war eigentlich bis dahin nicht sehr aktiv nach Aussen und wurde von der Öffentlichkeit und auch von Kleinunternehmen im Glarnerland nur am Rande wahrgenommen. Zusammen mit dem Technologiezentrum Ziegelbrücke und auf Initiative des damaligen Wirtschaftsförderers Heinz Martinelli – der heutige Amtsleider der Hauptabteilung Wirtschaft und Arbeit - wurde 2003 die Tischmesse Spectrum ins Leben gerufen, dies vor allem mit dem Fokus auf die technisch orientierten KMUs im Glarnerland. Die Glarner Wirtschaftsförderung wollte auf die Unternehmen zugehen und mit der Messe eine zahlbare Dienstleistung erbringen. Ziel war auch, dass sich die Unternehmen mit den kostenlos teilnehmenden Fachhochschulinstituten besser vernetzen können, Stichwort Wissen und Technologietransfer, und sich untereinander besser kennen lernen.
glarus24.ch: Wer kann überhaupt an der Messe Spectrum teilnehmen und wie haben sich die Teilnehmerzahlen seit Beginn entwickelt?
Samuel Enggist: Zu Beginn war die Idee tatsächlich, nur Firmen aus dem Glarnerland einzuladen und dabei vor allem KMUs aus der Glarner Industrie, welche eher technisch orientiert waren. An der ersten Messe haben meines Wissens zirka 70 Firmen aus dem Kanton teilgenommen. Die Teilnehmerzahl konnte 2004 auf rund 120 gesteigert werden. War die Spectrum in den vergangenen Jahren auf industrielle KMUs ausgerichtet, können dieses Jahr neu Unternehmen sämtlicher Branchen und aller Firmengrössen teilnehmen. Wir möchten so einem oft geäusserten Wunsch nachkommen. Zudem hat sich die Spectrum von einer rein „innerglarnerischen“ Veranstaltung zu einer überregionalen Netzwerkmesse mit durchschnittlich 100 Teilnehmern entwickelt. Das Verhältnis zwischen Ausstellern aus der Region und von Überregionalen beträgt ca. 60 zu 40. Mit Blick auf die künftige Grossgemeinde Glarus Unterland und als fixer Bestandteil des Veranstaltungskalenders im LinthLand trägt sie mehr den je zur regionalen Identifikation in Glarus Nord bei. Auch Firmen aus der näheren Umgebung, geografisch gesehen Richtung Rapperswil oder auch in Richtung Sargans präsentieren jeweils ihre Produkte und Dienstleistung.
glarus24.ch: Wie sind die bisherigen Reaktionen und Beurteilungen von Teilnehmer der Messe und gibt es Firmen, die seit Beginn stets daran teilgenommen haben?
Samuel Enggist: In der Tat gibt es einige Firmen, die bereits seit Beginn stets dabei sind, andere Firmen beteiligen sich alle zwei Jahre an der Messe. Die Reaktionen am Schluss der Messe sind in der Regel durchwegs positiv. Selbstverständlich gibt es auch kritische Stimmen, so wurde angeregt, die Messe alle zwei Jahre durchzuführen und die Spectrum einem breiteren Publikum – sprich Besucher – zu öffnen. Selbstverständlich nehmen wir die jeweiligen Anregungen und Kritiken sehr ernst und sind bestrebt für die Messe wenn immer möglich die besten Voraussetzungen zu schaffen. Wie bereits ausgeführt kommen wir dieses Jahr einer oft geäusserten Anregung entgegen, indem wir die Spectrum für die Unternehmen sämtlicher Branchen und aller Firmengrössen öffnen. Erwähnen möchte ich noch, dass wir von der Wirtschaftsförderung diese Messe nicht alleine durchführen, sondern von der Glarner Handelskammer, dem Gewerbeverband des Kantons Glarus und dem Technologiezentrum Linth ideell unterstützt und getragen werden.
glarus24.ch: Ist Spectrum auch eine Publikumsmesse?
Samuel Enggist: Die Spectrum ist primär eine Ausstellermesse: eine business-to-business-Messe auf Neudeutsch. Sie ist keine klassische Publikumsmesse und will auch keine sein. Die Messe ist aber öffentlich und Besucher sind herzlich eingeladen. Wir können uns auch vorstellen die Spectrum noch stärker für das interessierte Publikum zu öffnen. Zum Beispiel als Schaufenster der Glarner KMUs, wie Sie soeben angeregt haben.
glarus24.ch: Früher wurden jeweils im Anschluss an Spectrum in der Novarishalle noch ein oder zwei interessante Referate abgehalten. Warum dieses Jahr nicht mehr?
Samuel Enggist: Trotz stets guten Referenten und aktuellen Themen war das Interesse recht bescheiden. Sicher verständlich, denn nach einem langen Messetag am Freitagabend wollen die Aussteller möglichst schnell zurück in die Firmen und dann nach Hause. Aus diesem Grund werden wir in Zukunft auf die anschliessenden Referate verzichten. Die Spectrum soll nicht mehr und nicht weniger sein als eine Netezwerk- und Tischmesse sein. Referatsabende werden aber weiterhin im Rahmen der IG LinthLand in Zusammenarbeit mit den Gemeinden von Glarus Nord und uns organisiert. In diesem Rahmen findet am Mittwoch, 17. September 2008, das sogenannte LinthLand-Hearing statt.
glarus24 bedankt sich bei Samuel Enggist für dieses spontane Gespräch und wünscht den Verantwortlichen eine gutbesuchte Messe mit möglichst vielen Ausstellern. Wir werden zur gegebenen Zeit gerne über den Tag an der Messe Spectrum 2008 berichten.
PS.: Die Anmeldefrist für die 6. Tisch – und Netzwerkmesse Spectrum läuft bis zum 05. September 2008. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.glarusnet.ch/spectrum - Anmeldung.
