Spitex-Kantonalverband Glarus KVGL motiviert

Motiviert und sehr engagiert nimmt der Spitex-Kantonalverband Glarus KVGL schwierige Aufgaben an die Hand. Dank der vorbildlichen Dokumentation, die allen Eingeladenen zugestellt wurde, konnte die Tagespräsidentin Monika Schwyter, die statutarischen Geschäfte der 32. ordentlichen Delegiertenversammlung speditiv durchführen. Allen Traktanden wurden im Sinne des Vorstandes zugestimmt.



Der Vorstand vom Spitex-Kantonalverband Glarus KVGL. (Bilder: zvg) Landammann Rolf Widmer.
Der Vorstand vom Spitex-Kantonalverband Glarus KVGL. (Bilder: zvg) Landammann Rolf Widmer.

Der KVGL befand sich in einer Phase des Umbruchs. Es zeigte sich, dass sich die an der DV 2014 noch bestehenden Vorstellungen über die Verbandstätigkeit nicht realisieren lassen. Ein noch hängiger Antrag der Spitex Glarus Süd wird nach Eingang der Zustimmung von fast allen Beteiligten sistiert und spätestens an der Delegiertenversammlung 2019 behandelt.

«Glarnerland macht stark», mit diesem Schriftzug startet Landammann Dr. Rolf Widmer das Vorstellen des Projektes «Stärkung der ambulanten Versorgung im Kanton Glarus». Verschiedene Statistiken zeigen, dass der Kanton Glarus mit der aktuellen Prognose des demografischen Wandels in der Langzeitpflege grossen Aufgaben entgegensieht.

Bei den ambulanten Leistungen 2014 betrug der Aufwand in Fr./Kopf deutlich weniger im Kanton Glarus als der Durchschnitt in der Schweiz. Im Gegensatz dazu kosteten die stationären Leistungen 2014 um einiges mehr. Der Kanton möchte nun dem entgegenwirken und er fände es sinnvoll, wenn die Langzeitpflege in Bezug auf die Gesamtkosten bis Pflegestufe 5–6 ambulant vor stationär in Betracht gezogen würde. Da es jedoch verschiedene Leistungsträger genau umgekehrt sehen, wird eine sinnvolle, praktikable Lösung noch viel zu diskutieren geben. Ambulante Versorgung belässt den Patient in seinem gewohnten Umfeld und ist in der Regel günstiger, da weniger teure Infrastruktur benötigt wird.

Die Herausforderung zur Stärkung der ambulanten Versorgung besteht darin, gleichzeitig ambulante Angebote zu erhöhen und stationäre anzupassen. Es gibt keinen konkreten Terminplan für die Umsetzung des Projektes. Das Ziel soll auch sein, dass ein möglichst gemeinsames Verständnis erarbeitet wird. In den Kantonen Waadt und Zürich funktioniere das schon sehr gut.

In einem dritten Teil der Versammlung erläuterte Rita Schwyter ihr Visions-Projekt «Koordinationsstelle Gesundheit, Familie und Alter». Anhand von eigenen Erfahrungen in Rapperswil/Jona zeigt die pensionierte Fachfrau mit viel Herzblut, wie sie sich eine optimale Betreuung der Glarnerinnen und Glarner vorstellt. Nicht erst wenn eine Krise besteht, sondern immer und jederzeit sollte im Bereich Gesundheit, Familie und Alter eine Telefonnummer bei Problemen Auskunft geben. Eine aktuelle Liste über alle Angebote im Kanton müsste erstellt werden. Diese Fachperson am Telefon sollte die anrufende Person an die richtige Stelle weiterleiten können. In gewissen Fällen soll eine Begleitperson zur Seite gestellt werden, die alles koordiniert, damit keine Leer- und Doppelläufe entstehen. (Case management). Rita Schwyter sieht in dieser Koordinationsstelle einen Mehrwert für die Beteiligten und die Organisationen. Sie hofft, dass sie in einem Jahr ein konkretes Konzept vorstellen darf.