Sportbahnen Braunwald suchen weiter nach neuen Geldgebern

An der Generalversammlung der Sportbahnen Braunwald AG ist einer Verlängerung zur bereits genehmigten Kapitalerhöhung zugestimmt worden. Mitte Juli sollte die Gruppenumlaufbahn auf Grotzenbüel wieder betriebsbereit sein. Auch alle übrigen Geschäfte wurden gutgeheissen. Heinrich Schiesser verlässt den Verwaltungsrat nach über neun Jahren.



Sportbahnen Braunwald suchen weiter nach neuen Geldgebern

Mit einem eindringlichen Appell richtete sich der Verwaltungsratspräsident Fritz Trümpi an der diesjährigen Generalversammlung der Sportbahnen Braunwald AG an die Anwesenden, in ihrem Umfeld aktiv zu werden, um neue Geldgeber für die Sportbahnen zu finden. Bisher habe man in neun Jahren über 20 Millionen Franken investiert. «Helfen Sie mit, Leute für die letzte Finanzspritze ins Boot zu holen.» Braunwald wäre ohne die Sportbahnen nicht denkbar.

Frist der Kapitalerhöhung verlängert


Verwaltungsrat Markus Braun erläuterte das Geschäft betreffend Verlängerung der Kapitalerhöhung. Eine solche in der Höhe von 3,35 Millionen Franken war im Juni 2013 beschlossen worden. Eine erste Tranche von 1,2 Millionen wurde im Februar 2014 abgeschlossen. «Für die restlichen 2,15 Millionen brauchen wir einfach mehr Zeit», so Braun. Man müsse vor allem den Radius ausdehnen und neue zusätzliche Geldgeber ausserhalb der Region finden. In einer geheimen Abstimmung sagten die anwesenden Aktionäre, die 84 Prozent des Aktienkapitals vertraten, Ja zur Verlängerung der Kapitalerhöhung um zwei Jahre. Stillschweigend einverstanden erklärte sich die Versammlung mit dem Antrag, den Finanzverlust von 1,833 Millionen Franken auf die neue Rechnung zu übertragen. Diskussionslos passierten auch alle übrigen Traktanden.

Problem mit der Gruppenumlaufbahn (GUB) II


VR-Präsident Fritz Trümpi informierte die Anwesenden 81 Aktionärinnen und Aktionäre über die momentane Situation bei der Gruppenumlaufbahn II. Die Behebung des Antriebsschadens dauere ungebührlich lange. Beim Bau der Anlage sei sehr solid gebaut und alle Teile miteinander verschweisst worden, die vorerst getrennt werden mussten. Da all diese Teile nicht mehr lieferbar seien, müssen sie einzeln neu hergestellt werden. «Ich hoffe fest, Mitte Juli läuft die Bahn wieder», erklärt Trümpi zum Schluss.

Topmodernes Pistenfahrzeug zum Preis von zwei Ferrari


Mit einigen Ergänzungen zum schriftlich vorliegenden Jahresbericht fährt der Verwaltungsratspräsident fort. Das Unternehmen habe für 500 000 Franken ein neues Pistenfahrzeug angeschafft, «das beste und schonendste, das es im Moment auf dem Markt gibt.» Zu diesem Preise könne man auch zwei Ferrari kaufen, die würden aber in Braunwald keinen grossen Nutzen bringen, betonte Trümpi spasseshalber! Probleme habe der Verwaltungsrat seit Einführung des Systems Ostwind mit dem Fahrplan, da es nun keinen direkten Zug mehr von Rapperswil nach Linthal gebe. «Das bringt uns eine Einbusse von 36 Prozent weniger Gäste aus diesem Raum.» Gut sei hingegen die Direktverbindung vom Zürcher HB nach Linthal. Leider werde dieser Zug viel zu wenig benutzt, und man müsse dafür verstärkt Werbung machen. Ein Ärgernis sei für den Verwaltungsrat das Ausbleiben des Entscheides in Sachen Brand «Alpenblick». «Ich kann die lange Dauer des Verfahrens nicht nachvollziehen», so Trümpi. Abschliessend nannte er stichwortartig einen Chratten voll weiterer Probleme, die die Sportbahnen Braunwald AG in Zukunft beschäftigen werden: Finanzen, Eurokurs – Schweizer Franken, Zweitwohnungs-Initiative, Raumplanung Braunwald.

Verabschiedung von Verwaltungsrat Heinrich Schiesser


Am Schluss der Versammlung verabschiedete Trümpi mit herzlichen Worten den aus dem Verwaltungsrat ausscheidenden Heinrich Schiesser, ehemaliger Braunwalder Gemeindepräsident, der dem Gremium neun Jahre angehört hatte. Trümpi bedankte sich bei Schiesser für die stets produktive Zusammenarbeit. «Als Geschenk überreichen wir dir einen alten Sessel der Gumenbahn, auf dem du dich nach getaner Arbeit ausruhen kannst.» Wie Trümpi betonte, konnte Schiesser einmal sehr konservativ, dann aber wieder sehr modern denken und handeln. Heinrich Schiesser bedankte sich für die schöne Zusammenarbeit im Verwaltungsrat. «Wir haben in den vergangenen neun Jahren viel für Braunwald und den Tourismus geleistet, denn der Verwaltungsrat war zu keiner Zeit nur ein Wohlfühlgremium.»