Sportschule Glarnerland – ein erfolgreicher Schulversuch

Nach einer Versuchsphase von bisher vier Jahren schlug der Regierungsrat und auch die vorberatende Kommission dem Landrat vor, diesen Schultyp ins kantonale Bildungsgesetz aufzunehmen. Darüber hatte heute der Landrat zu entscheiden.



Der Landrat debatierte über die Sportschule Glarnerland (Bild: jhuber)
Der Landrat debatierte über die Sportschule Glarnerland (Bild: jhuber)

Die Sportschule Glarnerland ist nun bereits seit drei Jahren in Betrieb und ist in pädagogischer, wie auch in sportlicher Hinsicht ein erfreulicher Erfolg. Die Nachfrage nach Schulplätzen ist sehr gross, denn die Sportschule hat eine äusserst positive Ausstrahlung und ist ein hervorragender Botschafter über die Kantonsgrenzen hinaus.

Definitive Trägerschaft durch den Kanton

Der Präsident der vorberatenden Kommission, Christian Marti, wies bei seiner Begründung für die definitive Aufnahme ins Bildungsgesetz darauf hin, dass der Versuch ende 2008 auslaufen würde. Da sich das Modell aber aus äusserst tauglich und auch weit über die Kantonsgrenzen hinaus anerkannt wurde sei die Kommission der Ansicht, dass diesem Ansinnen zugestimmt werden könne. Landrat Andreas Kreis, Glarus, ist für Eintreten aber danach gleichzeitig für Rückweisung. „Wenn ein Jugendlicher heute Spitzensport betreiben möchte, muss er unbedingt eine Sportschule besuchen können. Die Sportschule Glarnerland ist weitum bekannt und auch anerkannt. Viele Schüler aus vielen anderen Kantonen besuchen heute diese Sportschule, was viel zum guten Image des Kantons beiträgt. Zudem hat die Sportschule auch eine hohe Akzeptanz bei der Wirtschaft. Diese hat bis anhin die Sportschule auch finanziell unterstützt. Im Namen der FDP-Fraktion plädierte Hansruedi Zopfi auf Rückweisung, wobei er zum Ausdruck brachte, dass er bei der anschliessenden Debatte im Detail darauf zurückkommen werde. Regierungsrat Jakob Kamm wies darauf hin, dass der Versuch sehr erfolgreich verlaufen und die Schule sogar als „Swiss Olympic Partner Scool“ anerkannt sei. Sofern an der diesjährigen Landsgemeinde entschieden werden kann, würde das auch ein Jahr vor dem Auslaufen Sicherheiten für die Lehrerschaft und auch die Schüler schaffen. Eintreten durch den Landrat war danach unbestritten.

Detaildebatte

Nochmals ergriff Landrat Zopfi das Wort und plädierte für Rückweisung. Dies ohne dabei die Sportschule als solches in Frage zu stellen. Ihm gehe es dabei mehr um eine Gesamtlösung, respektive Gesamtschau ,in welcher auch die Musik- oder auch Hochbegabtenschule eingebunden werden sollte. Erneut sprach sich Kommissionspräsident Marti gegen eine solche Rückweisung aus. Dieser Meinung schloss sich auch Landrat Peter Landolt an. Eine Gesamtschau als Paket sei immer mit grossen Risiken verbunden, und am Schluss stehe man plötzlich vor einem Scherbenhaufen. Der Schulversuch sei bis zum heutigen Datum ja super verlaufen und die Rahmenbedingungen haben sich auch nicht verschlechtert. Mit dieser Sportschule sei ein erster Pflock in Begabtenförderung eingeschlagen. Regierungsrat Jakob Kamm kündigte in diesem Zusammenhang eine Revision des Bildungsgesetzes für das Jahr 2009 an. In diesem Rahmen könne man auch das Gesamtangebot regeln. Im Anschluss an die lebhaft geführte Debatte lehnte der Rat die Rückweisung. Somit wurde die Aufnahme der Sportschule in das kantonale Bildungsgesetz gutgeheissen. Es wird noch eine zweite Lesung stattfinden.