Stabile Stromtarife 2024 für Haushalte bei TBGN

Haushalte zahlen im Jahr 2024 gleich viel für ihren Strom wie im laufenden Jahr. Die tieferen Energietarife für Haushalte kompensieren die schweizweit stark gestiegenen Netznutzungstarife. Bei Gewerbe und Industriekunden in der Grundversorgung können die tieferen Energiepreise die höheren Netznutzungskosten weitgehend ausgleichen.



Stabile Stromtarife 2024 für Haushalte bei TBGN (zvg)
Stabile Stromtarife 2024 für Haushalte bei TBGN (zvg)

Ein Vierpersonenhaushalt in einem Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4500 Kilowattstunden pro Jahr muss für seinen Strom in Glarus Nord im nächsten Jahr 1480 Franken, gleich viel wie im Vorjahr zahlen. 

Bei Gewerbe- und Industriekunden in der Grundversorgung ergibt sich auf den durchschnittlichen Kundenprofilen des je nach Versorgung über Niederspannung oder Mittelspannung ein unterschiedliches Bild. Die Netznutzung auf den Spannungsebenen ist unterschiedlich, sie steigt auf der Niederspannung stärker als auf der Mittelspannung. Der Stromtarif für durchschnittliche Gewerbe- und Industriekunden auf Niederspannung steigt je nach Profil bis 2%, auf Mittelspannung sinkt der Stromtarif bis zu 8%. 

Der Stromtarif setzt sich aus den Komponenten Energietarif, Netznutzungstarif, und den Abgaben an das Gemeinwesen und dem Netzzuschlag zusammen. 

Energietarif in der Grundversorgung sinkt um 13% 

Die TBGN produzieren Energie mit den eigenen Kraftwerken, beschaffen jedoch den grössten Teil der Energie auf dem Markt. Mit dem gezielten Einsatz ihrer Kraftwerke zu den teuersten Stunden am Tag reduzieren die TBGN teure Energiebeschaffungen am Markt. Sie geben den Nutzen aus den eigenen Kraftwerken, welche zu stabilen Kosten produzieren, ihren Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung weiter. Weiter geben die TBGN die in der Jahresrechnung 2021 zurückgestellten CHF 2,8 Mio. höheren Kosten für Energiebeschaffung im Jahr 2022 wie bereits kommuniziert nicht an die Kundinnen und Kunden weiter. 

Netznutzungstarif steigt, TBGN halten ihren Anteil stabil 

Die TBGN stabilisieren ihre Netzkosten für Betrieb und Unterhalt trotz höheren Kapitalkosten zur Sicherstellung künftiger Ersatzinvestitionen und Netzverstärkungen aufgrund des Zubaus von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen. 

Erstmals wird als Folge der Energiekrise schweizweit zusätzlich eine «Winterreserve» in den Netznutzungstarif eingerechnet. Mit der «Winterreserve» werden die Wasserkraftreserve, die Reservekraftwerke und weitere Massnahmen zur Stärkung der Winterstromversorgung finanziert. Weiter steigen ebenfalls schweizweit die Kosten für Systemdienstleistungen, sie sind für die Netzstabilität notwendig, sowie die Kosten der Vorliegernetze für ihre Ausbau- und Erneuerungsprojekte sowie für ihrerseits höhere Vorliegerkosten von Swissgrid. 

Die Kosten für die Netze in der Niederspannung und Mittelspannung entwickeln sich unterschiedlich. Mittelspannungskunden haben ihre ungedeckten Kosten aus den Vorjahren abgebaut, für Niederspannungskunden ist noch ein Abbau in den Tarifen 2024 enthalten. 

Für in der Niederspannung versorgte Gewerbe- und Industriekunden sowie Haushalte steigt der Tarif je nach Kundenprofil und wird bei Haushalten vollständig, bei Gewerbe- und Industriekunden weitgehend durch den tieferen Energietarif aufgefangen. zwischen 12% bis 19%. Für Gewerbe- und Industriekunden in der Mittelspannung steigt der Tarif weniger an bzw. bleibt stabil. technische betriebe glarus nord www.tbgn.ch Büntgasse 2 8752 Näfels Telefon 058 611 77 11 Fax 058 611 77 10 [email protected] 2/2 

 

Abgaben und Leistungen sowie Netzzuschlag bleiben unverändert 

Die Konzessionsabgabe auf dem Verteilnetz an die Gemeinde bleibt mit 0.3 Rp/kWh unverändert, ebenso bleibt der Netzzuschlag mit 2.3 Rp/kWh gleich. 

Höhere Einspeisevergütungen für Solarstromproduzenten bis 30 kVA 

Immer mehr Kundinnen und Kunden betreiben eine eigene PV-Anlage, speisen überschüssige Energie ins Netz ein und leisten damit einen hohen Beitrag zur Energiestrategie 2050. Der Rückliefertarif richtet sich ab 2024 nach der Grösse der gebauten Anlagen. Anlagen grösser als 200 kVA erhalten den Mindestpreis von 8 Rp/kWh für gleichwertig beschaffte Energie und wahlweise zusätzlich 2.5 Rp/kWh für den Herkunftsnachweis (HKN). Anlagen grösser 30 kVA bis 200 kVA erhalten die bisher vergüteten 11 Rp/kWh für Energie und wahlweise zusätzlich 2.5 Rp/kWh für den HKN. Kleinere Anlagen bis und mit 30 kVA haben in der Regel auch höhere Produktionskosten und werden zusätzlich gefördert. Sie erhalten 13 Rp/kWh für die Energie und 4 Rp/kWh für den HKN. Der Rückliefertarif für Anlagen bis 30 kVA steigt von 14 Rp/kWh auf 17 Rp/kWh gegenüber dem Vorjahr um 21%. 

Clever Strom nutzen – Mangellage verhindern 

Wir alle sind jederzeit auf die Energie aus der Steckdose angewiesen. Eine effiziente Stromnutzung senkt das Risiko einer Mangellage, schont die Umwelt und auch ihr Portemonnaie. Den Stromverbrauch zu senken, ohne auf Komfort zu verzichten, ist einfach möglich. Gerne nimmt unsere Energieberatung unter 058 611 77 11 ihren Anruf entgegen. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihr Sparpotenzial zu ermitteln und Ihren Stromverbrauch im Haushalt zu optimieren. 

Die Technischen Betriebe Glarus Nord versorgten im Jahr 2022 19 000 Kundinnen und Kunden in der Gemeinde Glarus Nord mit insgesamt 161 Gigawattstunden (GWh) Energie. Die Energieabgabe in der Grundversorgung sowie im freien Markt durch TBGN belief sich auf rund 92 GWh. Mit den eigenen Wasserkraftwerken produzierte die TBGN 2022 trotz der Trockenheit rund 32 GWh und übernahmen einen steigenden Anteil von Rücklieferungen aus lokalen Photovoltaikanlagen von rund 3.3 GWh.