Stabsübergabe mit viel Herz

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete sich die Musikgesellschaft Oberurnen am diesjährigen Unterhaltungsabend von ihrem langjährigen Dirigenten Helmut Fritschi. Zum einen wird dieser in die Reihen der Registerkollegen zurückkehren und weiter musizieren, zum anderen konnte mit Erwin Lorant ein würdiger Nachfolger für das Dirigentenamt gefunden werden.



Ein Abend mit Herz
Ein Abend mit Herz

Das diesjährige Chränzli wurde zu einem Abend voller Höhepunkte und Emotionen. Die wochenlangen, streng geheimen Proben ohne Helmut fanden ihr Ende mit den ersten, mit viel Herzblut gespielten Takte der «Herz Polka», dirigiert von Erwin Lorant. Die sehr gut gelungene Auftragskomposition von Christoph Walter, gewidmet Helmut Fritschi für seine langjährige Dirigententätigkeit, spiegelt Helmuts Persönlichkeit bestens wider; bodenständig, auf Harmonie bedacht, in leisen, wie auch in bestimmteren Tönen, mit Einwürfen von bekannten volkstümlichen Melodien. Im eigens für ihn aufgestellten Ehrenstuhl durfte er den Tönen seines eigenen Titels lauschen, gespielt von den für einmal mit einem Herz geschmückten Kolleginnen und Kollegen.

Stabsübergabe

Eine erste Überraschung erfolgte mit der Übergabe eines Fotoalbums mit ausgewählten Bildern der 15-jährigen Dirigententätigkeit an Helmut Fritschi. Als weiterer Höhepunkt darf seine Ernennung zum Ehrendirigent der Musikgesellschaft Oberurnen gezählt werden. Mit der Übergabe der Musikuniform wurde er in die Reihen der Musikantinnen und Musikanten aufgenommen, die wunderbar gestaltete Partitur der «Herz Polka» soll ihn an all die wunderschönen Momente seiner Dirigententätigkeit erinnern. Vorgängig erfolgte die feierliche Stabsübergabe zurück an den Vereinspräsidenten Daniel I. Jenny und weiter an den neuen Mann am Dirigentenpult, Erwin Lorant.

Fulminant gestartet wurde der Abend mit «Police Squad» der Titelmelodie von «Die nackte Kanone», einer amerikanischen TV-Serie mit Leslie Nilson. Nach diesem rhythmisch anspruchsvollen und herausfordernden Stück kamen in der nächsten Komposition auch die leiseren Töne zum Zuge. «Schmelzende Riesen», eine Auftragskomposition von Armin Kofler beschreibt in einprägsamen, zarten Tönen und kraftvollen, wilden und dynamischen Takten den Klimawandel, leicht erkennbar am Rückgang der Gletscher, wie Kommentator This Fritschi eindrücklich zu erzählen wusste. Mit den beiden Musikstücken «Viva la Vida» und «Proud Mary» schloss das Programm vor der verdienten Pause.
Mit «Alte Freunde» ging es nach dem kurzen Unterbruch schmissig und schwungvoll weiter. Die Abenteuer von Tim und Struppi, den beiden liebevoll gezeichneten Comicfiguren von Hergé, wurden im nächsten Musiktitel, «Adventure of Tintin», verewigt. Rasant und auf abenteuerlichen Wegen folgten die Mitglieder des Vereins den Spuren des Detektivs und seinem Hund. Nach dieser mutigen Verfolgungsjagd waren mit Leonards Cohen «Hallelujah» wieder leise Töne angesagt. Schwungvoll, und zum letzten Mal als Dirigent hob Helmut Fritschi den Stab für den Schlusstitel «Eine letzte Runde», einem Stück mit Ohrwurmgarantie. 

Wie jedes Jahr kamen die Gäste nach der Tombola-Pause in den Genuss eines Theaters, gespielt von der vereinseigenen Theatergruppe. Der Einteiler «Nella, nüd schu wieder!» handelte vom tollpatschigen Hausmädchen Nella, welches nicht das ist, was es zu sein scheint. Dies führt erfahrungsgemäss zu allerhand Verwicklungen und strapaziert die Lachmuskeln der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Und wer danach noch keine Lust hatte, in die winterlich kalte Nacht hinauszugehen, der konnte in der Bar den Abend nochmals Revue passieren lassen!