Stadtrundgang durch die Zeit

Am letzten Freitag wurde das neue Geschichtsbuch «Hauptort Glarus. Schauplätze seiner Geschichte» im «Schützenhaus» Glarus präsentiert. Das Buch führt den Leser nicht nur an viele Orte der Stadt, sondern entführt ihn auch durch die Zeit.



Andrea Trümpy
Andrea Trümpy

«Was wir von der Geschichte wissen wollen, hängt immer auch von der Gegenwart ab», erklärte Karin Marti-Weissenbach, die Leiterin des Autorenteams hinter dem Buch «Hauptort Glarus», die Herangehensweise ihres Teams an die Materie. «Das Interesse am historischen Alltagsleben ist heute deutlich stärker als noch vor gut hundert Jahren.» Bereits damals 1911 entstand das erste Geschichtswerk über den Kantonshauptort. Zum 50. Jahrestag des Brandes von Glarus entstand dabei ein Buch, das chronologisch von der Steinzeit in die dazumalige Gegenwart führte. Wieder 50 Jahre später war das nächste Buch zur Geschichte der Stadt Glarus thematisch gegliedert. Das neue Werk ist ähnlich einem Reiseführer in verschiedene Stadtrundgänge gegliedert. Anhand von Bauwerken und Schauplätzen werden verschiedene Themen wie Arbeitsalltag und Freizeit geschildert, vor allem auch die Veränderungen in der Zeit. Ein geografischer und chronologischer Spaziergang durch den Kantonshauptort. Zahlreiche Illustrationen und Anekdoten vermitteln dem Leser dabei ein äusserst farbiges und lebendiges Bild. Auf einen individuellen Rundgang nahm an der Vernissage Sepp Schwitter die Gäste des «Schützenhauses» mit. Zahlreiche Passagen quer durch das ganze Buch gaben den Zuhörern einen guten Einblick in das Buch.

Bereits 2008 fand an der Gemeindeversammlung der Startschuss zu diesem Werk statt. Hier beschloss der Stadtglarner Souverän einen Kredit für dieses Projekt. «Die bevorstehende Gemeindefusion und der 150. Jahrestag des Brandes von Glarus waren für die Gemeinde der richtige Anlass für dieses Werk», erklärte Andrea Trümpy, letzte Stadtpräsidentin und Leiterin der Kommission, die Vorgeschichte des Buches. Ziel war es ein Werk für alle Bevölkerungsschichten der Stadt, aber auch für alle Interessierten zu schaffen. «Das über 400 Seiten starke Buch ist ein «gfreudiges» Werk geworden.»An den Dank von Trümpy an alle Beteiligten schloss sich auch ihr Nachfolger in der neuen Gemeinde Glarus, Christian Marti, an. «Das Werk hat einen Platz in meinem Herzen. Und ich bin sicher, den wird es auch bei vielen weiteren Glarnern bekommen.» Er strich die Wichtigkeit der einzelnen Geschichten und Kulturen der zusammengeführten Dörfer für den Erfolg von Glarus heraus. «Zukunft braucht Herkunft», war abschliessend sein Fazit.