Ständeratskandidat Pankraz Freitag (FDP)

Ende Oktober wählen Herr und Frau Schweizer wieder das eidgenössische Parlament für die kommenden vier Jahre. Während in den grossen Kantonen vor allem bei der Nationalratswahl die Übersicht über die zahlreichen Kandidaten sehr schwierig ist, ist es auch in diesem Bereich im Glarnerland noch gut überschaubar. Die Stimmbürger haben auch durch die Medien die Möglichkeit, die Kandidaten deutlich genauer kennenzulernen.



Pankraz Freitag (FDP) kandidiert für den Ständerat. (Bild: ehuber)
Pankraz Freitag (FDP) kandidiert für den Ständerat. (Bild: ehuber)

glarus24 stellt in der letzten Woche vor der Wahl die vier Ständerats- und die zwei Nationalratskandidaten genauer vor. Und was sie über folgende wichtige Themen denken. Das letzte Jahr war weltweit sehr turbulent, die Einflüsse sind dabei auch für die Schweiz und sogar das Glarnerland spürbar. Nachfolgend möchten wir gerne ihre Gedanken zu folgenden Themen hören. Wie es in der Politik auch wichtig ist; kurz und prägnant:

glarus24: Thema 1: Finanzkrise, starker Franken?

Pankraz Freitag: Dank sparsamem Finanzhaushalt mit der Schuldenbremse und durch unsere tüchtige Wirtschaft ist der Franken stark. Das führt zu wirtschaftlichen Problemen. Die Nationalbank hat unabhängig und richtig gehandelt. Und der Staat muss trotz der Schwierigkeiten weiterhin sparsam sein, denn Schulden machen heisst, das Brot unserer Kinder essen.

glarus24: Thema2: Atomausstieg, erneuerbare Energien?

Pankraz Freitag: Der Atomausstieg ist politische Realität. Noch nicht klar ist, was er kosten wird und wie wir den wegfallenden Strom produzieren werden. Die erneuerbaren Energien und speziell das Energiesparen müssen stärker gefördert werden. Das Geld ist dabei wirksamer einzusetzen als bisher, und trotzdem wird es nicht reichen. Wir werden um Gaskraftwerke nicht herumkommen. Das ist nicht gut für das Klima.

glarus24: Thema 3: Too big to fail, Bankenkrise?

Pankraz Freitag: Die Bankenkrise betrifft viele Länder. In der Schweiz musste die UBS – auch wegen verantwortungslosem Handeln etlicher Banker in den USA – vom Bund gerettet werden. Glücklicherweise hat er sein Geld samt hohem Zins zurückerhalten. Ähnliche Übungen müssen in Zukunft verhindert werden. Dazu ist die «Too big to fail»-Vorlage, die schneller als in den anderen Ländern durch Bundesrat und Parlament verabschiedet wurde, eine richtige und wichtige Massnahme.

glarus24: Was sind für Sie die zwei wichtigsten Faktoren für eine positive Entwicklung im Kanton Glarus?

Pankraz Freitag: Einerseits sind es Rahmenbedingungen wie: eine gute Verkehrsanbindung, kurze Wege bei der Verwaltung und solide Finanzen. Andererseits ist die Einstellung der Glarnerinnen und Glarner ganz wichtig, die beschlossenen Veränderungen konsequent umzusetzen und auch einmal Risiken oder kleine Nachteile auf sich zu nehmen.

glarus24: Was sind für Sie die zwei wichtigsten Themen in der kommenden Legislaturperiode?

Pankraz Freitag: Die Finanzen des Bundes sind für die Wirtschaft und für die Arbeitsplätze, aber auch für den Kanton Glarus, sehr wichtig. Ein armer Staat kann zudem den Armen nicht mehr genug helfen. Ein anderes grosses Thema ist der Bereich Energie und Umwelt. Der Klimawandel hat durch Fukushima an politischer Bedeutung verloren, die Gletscher schmelzen aber weiter.

glarus24: Was sind Ihre bisherigen grössten Erfolge in Bundesbern?

Pankraz Freitag: Bei den Finanzen ist es das Präsidium der Finanzkommission und der erfolgreiche Kampf beim Finanzausgleich, der für den Kanton Glarus sehr wichtig ist. Es konnte verhindert werden, dass die Bergkantone zugunsten der Städte weniger Geld erhalten. Bei der Energie ist es das Konzept zur Erhöhung der Wasserzinsen, an dem ich schon als Regierungsrat gearbeitet habe. Und ein erfolgreicher Vorstoss, der sicherstellt, dass die Kantone frei über die Vergabe von Wasserkonzessionen bestimmen können und nicht zu internationalen Ausschreibeverfahren gezwungen werden.

glarus24: Wieso sollten die Glarnerinnen und Glarner Ihnen ihre Stimme geben?

Pankraz Freitag: Weil ich die Bedürfnisse des Kantons Glarus gut kenne und hier wie auch in Bern schon bewiesen habe, dass ich erfolgreich mit anderen zusammen Lösungen erarbeiten und umsetzen kann. Nach meinen dreieinhalb Jahren im Ständerat bin ich gut eingearbeitet und voll motiviert für die nächste Legislatur.