«Zum Feiern ist es nie zu spät»

Bundesrätin Karin Keller-Suter konnte am Mittwoch Ständeratspräsident Thomas Hefti in der Stadtkirche nicht nur zu seiner Wahl, sondern auch zu einer ersten erfolgreichen Halbzeit gratulieren. Coronabedingt musste die Feier nämlich von Ende November 2021 auf diesen Sommer verschoben werden.



«Zum Feiern ist es nie zu spät»

Nach dem festlichen Zug vom Bahnhof Glarus zur Stadtkirche wurde der amtierende und im November 2021 mit einem Glanzresultat gewählte Ständeratspräsident Thomas Hefti gebührend geehrt. Bundesrätin Karin Keller-Suter meinte dazu auch: «Zum Feiern ist es nie zu spät.» Zudem reihte sie Hefti in die Reihe bemerkenswerter Ständerräte ein, welche immer wieder aus dem Glarnerland kommen. Besonders rühmte sie seine ernsthafte Auseinandersetzung mit Themen und das offene Ohr für andere Meinungen. Etwas, dass vor allem in den beiden Pandemie-Jahren äusserst wichtig gewesen sei. «Hier hat es in unserer Gemeinschaft Risse gegeben, aber unser Grundkonsens ist stärker und wird diese kitten können.»

Auf die Zeit Heftis erster Wahl zum Ständerat blickte Landammann Benjamin Mühlemann zurück. Hier war eine Ersatzwahl notwendig, da Pankranz Freitag überraschend im Amt gestorben ist. «Und nur kurze Zeit später mussten wir auch vom zweiten Vertreter Mathias Jenny Abschied nehmen.» Hefti musste in grosse Fusstapfen treten und hat bald seine eigenen Spuren hinterlassen. Ausserdem zeigte Mühlemann auf, dass nicht nur Heftis Vater stark in der Politik und auch im Ständerat vertreten war, sondern die ganze Familie seit fast Jahrhunderten im öffentlichen Dienst standen. Auch bei ihm sei es ein uneigennütziges Engagement für die Allgemeinheit und vor allem für den Kanton Glarus. «Du rückst die peripheren Regionen ins Zentrum.»

In seiner abschliessenden Rede blickte Thomas Hefti auf die Stadtkirche, welche über lange Zeit eine Besonderheit des Glarnerlandes widerspiegelte. Hier feierten die beiden Konfessionen friedlich nebeneinander ihre Gottesdienste, so wie auch im Kanton selber beide Konfessionen einmalig in der Schweiz vereint sind. «Bei uns kam es nicht zu einer Aufspaltung in Halbkantone.» Auch in der Landsgemeinde habe man sich so zu einer einzigen gemeinsamen Durchführung wieder gefunden. Und gerade die Landsgemeinde zeige eben, dass man andere Meinungen akzeptiert und Politik auf Augenhöhe betreibt. So zeige er sich auch erfreut, dass die Klimabewegung im Kanton Glarus nicht nur protestiert und demonstriert hat, sondern sich gerade an der Landsgemeinde am politischen Prozess beteiligt hat. «Klar ist die Landsgemeinde nur in einem kleinen Kanton möglich.» Dass sie aber weiterhin gelebt werden kann, zeige auch die Stärke und die Freiheit, welche der Schweizer Föderalismus bietet. «Und der Krieg in der Ukraine zeigt, dass Freiheit verteidigt werden muss.» So sei es aktuell wichtig, dass auch die Schweiz eine Lagebeurteilung vornimmt und notwendige Massnahmen trifft. «Klar sind damit nicht die anderen Probleme und Themen vom Tisch gewischt. Dies hat aktuell eine andere Dringlichkeit.» Auch weil weitere junge Demokratien im Schatten von Russland Angst um ihre Existenz und Freiheit haben. «So hat der Ausspruch von Cicero nichts von seiner Bedeutung verloren; willst du Frieden, bereite dich auf den Krieg vor.»