Stalldach als Sonnenenergie-Lieferant

An einer Veranstaltung der Schweizerischen Vereinigung für Solarenergie (SSES) wurden interessierte Glarner Landwirte über den gewinnbringenden Nutzen von Solaranlagen auf den bis anhin brachliegenden Stalldächern informiert. Doch nicht nur reine Theorie war angesagt, denn die seit Oktober betriebene Solaranlage auf dem Dach der Spinnerei Linthal bot gleichzeitig Anschauung vor Ort.



was auf reges Interesse stiess. (Bild: rzw) Robert Hösli von der Linth Solar AG informierte über die seit Oktober aufgeschaltete 10kw-Solarstrom-Anlage auf dem Dach der Spinnerei Linthal
was auf reges Interesse stiess. (Bild: rzw) Robert Hösli von der Linth Solar AG informierte über die seit Oktober aufgeschaltete 10kw-Solarstrom-Anlage auf dem Dach der Spinnerei Linthal

Wie Max Meyer als Vertreter der Schweizerischen Vereinigung für Solarenergie (SSES) einführend erwähnte, bieten die drei neu zu nutzenden Energiequellen Biomasse, Wind, Sonne die Möglichkeit, auch mit Kleinstanlagen der drohenden Energieknappheit individuell entgegen zu wirken. Und dazu eignet sich ein Landwirtschaftsbetrieb für die Nutzung der Sonnenenergie geradezu ideal, der dank der verfügbaren grossen Dachfläche über den Eigengebrauch hinaus noch zusätzliche Energie gewinnbringend ins Netz einspeisen kann.



Standort ist ausschlaggebend…

In einem ersten Teil informierten verschiedene Fachleute von der Herstellung eines Moduls bis hin zur Montage einer Solaranlage und deren Unterhalt. Aber auch ganz allgemein über das Vorgehen Interessierter als künftige Betreiber einer Solaranlage. Dabei ist entscheidend, mit ausgewiesenen Fachleuten Kontakt aufzunehmen, um Kosten und Standort abzuklären, denn verschiedene Faktoren wie Ausrichtung, Umgebungs-Einflüsse und vor allem Sonnendauer sind ausschlaggebend für die bestmögliche Energienutzung. Dass das Glarnerland mit seinem von hohen Bergen umgebenen engen Tal sich im schweizweiten Vergleich dennoch als hervorragender Standort zur Solarenergie-Produktion eignet, erstaunt, ist jedoch Tatsache.

Mit diesen Erkenntnissen im Hintergrund informierten in einem zweiten Teil Glarner Fachleute die Landwirte, wo sie sich bei einem allfälligen Interesse hinwenden können. So bietet sich gemäss Aussage von Fritz Marti-Egli die Energiefachstelle unseres Kantons zur Kontaktnahme an, um sich in einem ersten Gespräch so quasi als „Türöffner“ zu betätigen – und dies notabene gratis. Und dank den bisher dreissig bestehenden Solaranlagen in unserem Kanton kann auch auf genügend Erfahrungswert zurückgegriffen werden, wie Markus Hermann als Präsident der Solarstrom-Börse Glarnerland erwähnte.

…und Qualität ebenso


Die Fachleute wiesen immer wieder darauf hin, dass beim gegenwärtig sich anbahnenden Boom zur vermehrten Nutzung von so genannter „erneuerbarer“ Energie es abzusehen ist, dass sich durch Lock- und Billigangebote Anlagen mit minderer Qualität auf den Markt drängen werden. Dass es sich jedoch lohne, sich von ausgewiesenen Fachleuten beraten zu lassen, zeige sich vor allem darin, dass qualitativ ansprechende Anlagen sich durch längere Lebensdauer bis hin zu erhöhter Energieproduktion kennzeichnen.

Erfahrungswerte von dreissig Jahren seit der Installation erster noch pionierhaft betriebener Solaranlagen garantieren Nutzen und auch Gewinn, denn diese dreissigjährigen Anlagen produzieren auch heute noch unvermindert Strom und ein Ende der Nutzung ist bisher nicht abzusehen. So kann mit Recht abschliessend gesagt werden, Investitionen für eine Solaranlage sind eine Investition in die Zukunft.

Weitere Informationen
Schweiz allgemein:
www.solarbauern.ch und www.solarstrom.ch


Glarnerland:
Energiefachstelle, Departement Bau und Umwelt, Tel. 055 646 64 66 und Energieberatungsstelle Glarnerland 055 640 79 74