Stalleinweihung auf der Alp Vorderdurnachtal

Zwei Jahre nach Abriss des alten Stalls konnte vergangenen Samstag der Neubau mit vielen Gästen und Gönnern gefeiert werden.



Stalleinweihung auf der Alp Vorderdurnachtal

Viele Hände musste Mathias Vögeli, Präsident der Stiftung Alp Vorderdurnachtal, an diesem Morgen schütteln. Denn zur Einweihung des neuen und modernen Stalls hatte der Stifungsrat alle Gönner und Spender sowie die Bauunternehmer und freiwillig Engagierten eingeladen – als kleinen Dank für die grossartige und nicht selbstverständliche Unterstützung, wie Vögeli in seiner Dankesrede betonte.

Tierschutz- und umweltgerechter Stall


Der neue Stall ist nach neusten Tierschutzgesetzen errichtet und entspricht auch den strengeren Umweltverordnungen, denn die Abwasser werden nun nicht mehr ungeklärt abgelassen, sondern gelangen in die Güllegrube. Für die Älpler wird auch eine moderne Melkanlage und die Milchleitung, die direkt in die Käseküche führt, das Leben vereinfachen. Die Zeiten, in denen schwere Milchkannen geschleppt werden mussten, ist hier also vorbei. Zudem gibt es ein spezielles Stromkonzept, das Peter Stüssi den vielen Interessierten zeigte. Er ist als Alpleiter und Vizepräsident der Stiftung für die Infrastruktur verantwortlich.

Die Alp als einstiges Prestige-Objekt

Es ist das Jahr 1818, als die Alp durch den Tagwen Rüti von Ratsherr Jakob Heer und seinem Schreiber Leutnant Cosmus Blumer gekauft wurde. Es gehörte für eine gut situierte Gemeinde zum guten Ton, Alpen und Wald zu besitzen, da diese natürlich auch Erträge abwarfen. Mit der Industrialisierung wurde diese, wie Vögeli in seiner Begrüssung erklärte, auch als Heualp genutzt. Denn um die vielen Fabrikarbeiter mit Milchprodukten zu versorgen, wurden häufig die Tiere im Tal behalten. Wie Vögeli ebenfalls berichtet, ist die Alp in drei Staffeln aufgeteilt: die tiefer gelegene Bergstaffel, der Längen, auf der nun auch der neue Stall steht und die Heustaffel auf knapp 2000 Meter. Das Weidegebiet umfasst insgesamt 256 Hektar.

Rebekka und Martin Zimmermann aus Rüti produzieren Alpkäse

In wenigen Tagen wird das Pächterehepaar mit den Kindern Anja und Marvin auf die Alp ziehen und dort rund 100 Kühe und Rinder sömmern. Zusammen mit Schweinen, Hühnern und Esel werden sie gut 100 Tage oben sein und Alpkäse aus Rohmilch produzieren. Oben auf der Heustaffel gibt es auch ein kleines Massenlager für zehn Personen. So können Besucher auch einmal einen kleinen Einblick in das Leben einer Älplerfamilie gewinnen.

«Egal, wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun».

Dieses Zitat von Mao Tse Tung begleitete den Stiftungsrat nach seiner Gründung im Jahr 2006, wie Präsident Vögeli eingangs formulierte. Denn es galt, ein gutes Konzept für die Alp zu entwickeln und vor allem die Finanzierung für den notwendigen neuen Stall zu sichern. Durch die Unterstützung von Kanton und Bund, vielen Gebern und Spendern, und vor allem durch die Zusage der Patenschaft für Berggemeinden konnte dem Vorhaben grünes Licht gegeben werden. «Es war die Bereitschaft einer gemeinsamen Sache zu dienen, zusammenzustehen und etwas zu bewegen», so die abschliessenden Dankesworte des Präsidenten.