Standseilbahn wird aufwendig fit gemacht

Der Verwaltungsrat der Braunwald-Standseilbahn AG hat das Projekt für die Ertüchtigung der bestehenden Standseilbahn beschlossen und gestartet. Für rund 10,8 Millionen Franken werden bis Ende 2024 Sanierungen der Infrastruktur sowie Anpassungen für den Zugang für Menschen mit Behinderung durchgeführt. Der Betrieb wird dabei während drei Bauphasen im Rahmen von jeweils unter einer Woche unterbrochen.



Andrea Bettiga, Regierungsrat und Verwaltungsratspräsident der Braunwald-Standseilbahn AG, informiert über das Ertüchtigungsprojekt. (Bild: jhuber)
Andrea Bettiga, Regierungsrat und Verwaltungsratspräsident der Braunwald-Standseilbahn AG, informiert über das Ertüchtigungsprojekt. (Bild: jhuber)

Die letzte grosse Sanierung fand 1997 statt», betonte Andrea Bettiga, Regierungsrat und Verwaltungsratspräsident der Braunwald-Standseilbahn AG, an einer kleinen Medienkonferenz am Freitag. Es sei deshalb nur logisch, dass nun einige grössere Sanierungen anstehen. «Zudem müssen neue Gesetze und Massnahmen umgesetzt werden.» So muss im Projekt Ertüchtigung, welches kürzlich vom Verwaltungsrat beschlossen wurde, vor allem auch der Tunnel aufwändig an die neuen Massnahmen angepasst werden. Ausserdem müssen in den Ein- und Ausstiegsstationen Linthal und Braunwald sowie den Fahrzeugen die geltenden Bestimmungen des Behindertengleichstellungsgesetzes durch bauliche Massnahmen umgesetzt werden. Dies vor allem, weil neu der Zugang durch einen neuen Lift auf die oberste Kabine der Seilbahn erfolgen wird.

Möglichst wenige Unterbrüche

«Betriebsunterbrüche sind bei einem Projekt dieser Grössenordnung unvermeidlich.» Das Projekt werde laut Bettiga so angelegt, dass Einschränkungen möglichst vermieden und, wo trotzdem notwendig, minimiert werden. Braunwald wird in dieser Zeit, wie bereits während der Totalsanierung im Jahr 1979, durch Helikopter erschlossen.

Kein Vorentscheid für den künftigen Zubringer

Ein Grund, warum die Ertüchtigung erst jetzt realisiert wird, waren die verschiedenen Varianten der künftigen Erschliessung von Braunwald. «In den nun vorliegenden Varianten spielt die Standseilbahn weiter eine tragende Rolle.» So würde die Bahn bei der Variante A vornehmlich für den Transport von Gütern benutzt, da eine Kabinenbahn den Personenverkehr übernehmen würde. Bei Variante B würde dagegen die Standseilbahn auf der bestehenden Trasse mit Anpassungen neugebaut. «Dieses Projekt ist inhaltlich und zeitlich so ausgerichtet, dass es mit beiden Varianten zusammenpasst.» Die Varianten werden derzeit abgeklärt, der Regierungsrat hat am 18. Januar einen Kredit von 170 000 Franken aus dem Tourismusfonds für die weiteren Arbeiten gesprochen.

Kostenteilung

Die Kosten der Ertüchtigung der Standseilbahn werden auf 10,8 Millionen Franken geschätzt. Dem Bundesamt für Verkehr wird das entsprechende Gesuch eingereicht. Der regionale Personenverkehr der Bahn ist abgeltungsberechtigt, der Bund und der Kanton als Besitzer der Bahn teilen sich die Kosten für die Investitionen.