Stark, dank regionaler Verankerung

An der diesjährigen Genossenschafterversammlung der Glarner Regionalbank konnte Direktor Dieter Elmer am vergangenen Samstag im Gemeindehaus in Elm das zweitbeste Ergebnis der Bank bekanntgeben. Gleichzeitig gab der bisherige Verwaltungsratspräsident Fridolin Marti, Matt, seinen Rücktritt bekannt. Als Nachfolger wählte die Versammlung den bisherigen Vizepräsidenten Hermann Figi aus Schwanden.



daneben Direktor Dieter Elmer und rechts aussen Elfie Luchsinger. (Fotos: ehuber) Regierungsrat Andrea Bettiga im Gespräch mit dem CEO der Glarner Kantonalbank
daneben Direktor Dieter Elmer und rechts aussen Elfie Luchsinger. (Fotos: ehuber) Regierungsrat Andrea Bettiga im Gespräch mit dem CEO der Glarner Kantonalbank

An diesem trüben und regnerischen Samstagnachmittag fanden gegen 200 Mitglieder und Gäste den Weg nach Elm. Viele kamen, um die wiederum guten Resultate ihrer Bank zu erfahren, aber auch um dem bisherigen Verwaltungsratspräsidenten Fridolin Marti mit ihrer Anwesenheit für seinen grossen Einsatz zu danken. Nebst den üblichen Geschäften wurde auch die Namensänderung in „GRB Glarner Regionalbank Genossenschaft“ behandelt. Für diese, gesetzlich vorgeschriebene Ergänzung, war eine Statutenänderung nötig.

Grundsolid – Regional – Bevölkerungsnah



In seinem letzten Jahresbericht als VR-Präsident der GRB spannte Marti für einmal den Bogen etwas weiter. „Als ich vor 30 Jahren Mitglied der Verwaltungskommission der Sparkasse Sernftal wurde, sah die Welt – wie auch die Sparkasse – etwas anders aus als heute.“ Wie er weiter ausführte, erinnere er sich noch an die Arbeit in der alten Bank, auf Büromaschinen welche heute bereits als Museumsstücke bezeichnet werden. Hypotheken und Geld wurde verleiht, wenn dieses vorhanden war und man den Kunden, den man in der Regel auch persönlich kannte, als kreditwürdig bezeichnete. Vor gut 18 Jahren erfolgte die Fusion mit der Ersparniskasse Schwanden und der Name wurde zu Glarner Regionalbank geändert. Seit dieser Zeit konnte die Bilanzsumme verdoppelt, die Gewinnsumme pro Jahr und das Eigenkapital verdreifacht werden. Er schloss seinen Bericht mit einigen kritischen Fragen und Gedanken. Vor allem sollte nach seiner Meinung der Bildung und Erhaltung von genügend Eigenkapital mehr Gewicht beigemessen werden als die Erzielung einer horrenden Eigenkapitalverzinsung. Auch die vielen externen und internen Revisionen, welche zu einer wahren „Revisionitis“ ausgeartet sind, verursachen einer kleinen Regionalbank im Vergleich zu einer Grossbank unverhältnismässige Zusatzkosten. Mit dem Dank an die Mitarbeiter den Verwaltungsrat und an die vielen Kunden bedankte sich Marti und wurde von einem kräftigen, wohlverdienten Applaus entlastet.

Stark in der Region verankert

„Was unser eigenes Unternehmen betrifft, kann ich Ihnen Erfreuliches berichten. Wir haben die Krise im Finanzmarkt nur am Rande zu spüren bekommen.“ Direktor Dieter Elmer betonte in seinen Ausführungen zum Geschäftsjahr 2008, dass sich das regional ausgerichtete Marktgebiet als grosser Vorteil erwies. Aussergewöhnlich viele Kunden hätten der GRB ihr Vertrauen geschenkt und sich auf das grundsolide Geschäftsmodell der GRB verlassen. Im vergangenen Jahr konnte die GRB das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte erzielen. Zudem erreichten der Zustrom an Kundengeldern als auch die Vergabe von Krediten neue Rekordwerte. So stieg im verflossenen Jahr die Bilanzsumme um gut 21 Mio. Franken auf 355 Mio. Die Hypothekarforderungen, mit einem Anteil von gut 79 %, die bedeutendste Ausleihungsposition, konnte um 22,4 Mio. Franken, oder 8,76 %, ausgebaut werden. Wie Elmer weiter ausführte hat der Geschäftsaufwand um 5.78 % zugenommen. Hier erwiesen sich in erster Linie die EDV-Kosten als ständiger Kostentreiber. Der Bruttogewinn lag bei 3,1 Mio. Franken, was in Anbetracht des wirtschaftlichen Umfeldes als sehr gut bezeichnet werden kann. „Die Verankerung in der Region ist gerade in unserem Kerngeschäft, dem Finanzieren, durch nichts zu ersetzen. Wir sagen ganz klar ja zur Region und stärken die lokale Wirtschaft.“ Elmer ergänzte, dass Sicherheit und Stabilität, übersichtliche Strukturen, Wahrnehmung von Verantwortung in der Region und sichere und vielfältige Arbeitsplätze als Stärken und Argumente für die GRB sprechen.

Neuwahl und Verabschiedung



Die Versammlung wählte anschliessend Hermann Figi, Schwanden, als Nachfolger von Fridolin Marti, Matt, als neuen Verwaltungsratspräsidenten der Bank. Figi bedankte sich für die Wahl und verabschiedete den scheidenden Präsidenten gleich selbst. Marti war während 31 Jahren Mitglied im Verwaltungsrat der Bank, davon 25 Jahre Präsident. Wie Figi betonte, hat sich Marti massgeblich für die Fusion der Ersparniskasse Sernftal und der Ersparniskasse Schwanden eingesetzt. in der 1992 neu ins Leben gerufenen GRB Glarner Regionalbank amtete er bis zum heutigen Tag als Präsident. Es sei aber unmöglich, heute alle Verdienste des Scheidenden zu würdigen. „Mit Genugtuung und Freude darf Fridolin Marti „seine“ Bank als gesundes Institut in neue Hände übergeben. Dies ist die grösste Anerkennung für seine Arbeit“. Als Abschieds- und Erinnerungsgeschenk überreichte Figi Martin eine wunderschöne Glocke. Wie jedes Jahr unterhielt die Jugendmusik der Harmoniemusik Schwanden unter der Leitung von Dirigent Jürg Hösli die anwesenden mit einigen Musikstücken