Starker Zufluss der Kundengelder bei der Glarner Regionalbank

Der neugewählte Verwaltungsratspräsident Peter Zentner-Werner konnte im Gemeindezentrum von Elm eine rekordverdächtige Anzahl an Genossenschafterinnen und Genossenschafter zur diesjährigen Generalversammlung begrüssen. Das Referat vom Zürcher Nationalrat und gebürtigem Glarner, Ruedi Noser, war sicher ein Höhepunkt der Versammlung.



Starker Zufluss der Kundengelder bei der Glarner Regionalbank

Höhepunkte gab es aber an diesem Samstagnachmittag in Elm verschiedene zu vermerken, denn Dieter Elmer, Vorsitzender der Geschäftsleitung, konnte von einem guten, und erfolgreichen Geschäftsjahr 2014 berichten. Zuvor aber begrüsste der neugewählte Präsident, Peter Zehnder, die sehr zahlreich erschienenen Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Von der Politik waren die beiden Ständeräte Thomas Hefti und Werner Hösli, von der Landesregierung Volkswirtschaftsdirektorin Marianne Lienhard und von der Gemeinde Glarus Süd, Präsident Mathias Vögeli und Gemeinderat Jacques Wohlwend anwesend.

Konjunkturelle Entwicklung


Zu Beginn seines Jahresberichtes blickte Dieter Elmer kurz auf die Wirtschaftslage in der Schweiz und insbesondere auf die Entwicklung im Zusammenhang mit der Aufhebung des Euro-Wechselkurses. «Welche konkreten Folgen der erstarkte Franken für unser Pensionskassen-Vermögen und für die exportorientierten Firmen in Regionen haben wird, darüber wird in den nächsten Wochen und Monaten zusehends mehr Klarheit herrschen.» Wie Elmer weiter ausführte, sei die GRB vom Entscheid der Nationalbank bezüglich Negativzinsen nicht betroffen.

Positiver Geschäftsverlauf 2014 der Glarner Regionalbank


Wie Elmer ausführte, sei die Bank durch die Expansion nach Niederurnen stark geprägt gewesen. «Damit erschliesst die GRB den nördlichen Kantonsteil als neues Marktgebiet. Die Geschäftsstelle ist gut gestartet und der Kundenzufluss übersteigt unsere Erwartungen deutlich.» Wie er weiter ausführte, habe die GRB im Geschäft mit der Eigenheimfinanzierung ihre starke Position als verlässlicher Kreditgeber mit einem Zuwachs von 7,6 Prozent weiter festigen können. «Ausschlaggebend für diesen Erfolgsausweis waren nebst einer hochstehenden Kundenbetreuungsqualität sicher auch die gelebte Kundennähe.» Sicher auch dank der Präsenz im nördlichen Kantonsteil konnte die Kundenausleihung um 8,0 Prozent auf 418,8 Mio. Franken erfolgreich gesteigert werden. Die Bank verfüge über eine solide Eigenkapitalausstattung und liege über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert. Wie Elmer weiter ausführte, sank der Erfolg aus dem Zinsgeschäft, bedingt durch die anhaltend tiefen Geld- und Kapitalmarktsätze um 4,2 Prozent. Dagegen habe sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 7,95 Prozent erhöht. «Wir verwalten heute Depotwerte von 108,5 Mio. Franken, dies sind 11,3 Prozent mehr als im Vorjahr.» Trotz namhaften Investitionen könne er einen Jahresgewinn von 1,5 Mio. Franken präsentieren. «Dieser liegt sogar noch leicht über dem Vorjahresniveau.»

Stärken als Argumente


Gemäss Elmer sei der Konkurrenzkampf im Finanzwesen heute zunehmend härter. Zudem sei der Markt im Retailbanking gesättigt und bei den Basisprodukten lasse sich praktisch kein Wettbewerbsvorteil erreichen. «Deshalb setzen wir unsere Stärken als Argumente ein. Für die Wahl unserer Bank sprechen; Sicherheit und Stabilität, jahrzehntelange erfolgreiche Tätigkeit, übersichtliche Strukturen, Transparenz, sichere, vielseitige und qualifizierte Arbeitsplätze und vieles mehr.»

Die allgemeine Wirtschaftslage der Schweiz


Gespannt waren die Anwesenden im Anschluss an die Versammlung auf das Referat vom Zürcher Nationalrat und gebürtigen Glarner, Ruedi Noser. Bekannt als offener und in seiner Wortwahl sehr direkter Politiker und Unternehmer äusserte er sich zur Wirtschaftslage nach dem Schock der Nationalbank zur Aufhebung des Euro-Wechselkurses. «Ein Schock kann auch heilend wirken und kann ungeahnte Kräfte freilegen.» Wichtig sei in diesem Zusammenhang für ihn, dass in solchen Situationen die Politik agieren und nicht reagieren sollte. «Wichtig ist, dass es eine Aufgabenteilung zwischen Politik und Nationalbank gibt. Die SNB macht die kurzfristige Währungspolitik und wir im Parlament machen die langfristige Finanz- und Wirtschaftspolitik.» Fazit ist, dass das Ausland dem starken Schweizer Franken mehr zutraut als dem Euro, so Noser weiter. «Eine starke Währung ist ein Kompliment an die direkte Demokratie.» Für ihn sei klar, dass eine erfolgreiche Wirtschaft offen bleiben müsse, sie dürfe sich auf keinen Fall abschotten. Man kann von der Wirtschaft nicht erwarten, dass sie ständig innovativer wird , wenn laufend neue Regulierungsmassnahmen dies behindern. «Wichtig ist – und dies ist eine Binsenwahrheit – die Politik muss die Wirtschaft in Ruhe lassen, damit sie arbeiten kann, anderseits muss aber die Wirtschaft Verantwortung übernehmen.» Es war in jeder Beziehung ein äusserst interessantes und aufschlussreiches Referat, welches die Anwesenden jederzeit fesselte. Noser wird im Herbst im Kanton Zürich als Ständeratskandidat in den Wahlkampf steigen.

Die Grüsse der Glarner Regierung überbrachte Regierungsrätin Marianne Lienhard und die des Gemeinderats von Glarus Süd Gemeindepräsident Mathias Vögeli.

Musikalisch umrahmt wurde die Versammlung wie immer von der Jugendmusik Schwanden unter der Leitung von Jürg Hösli. Die GRB ist seit Jahren ein wichtiger Sponsor dieser Jugendmusik, und am Schluss der Veranstaltung übergab Direktor Dieter Elmer dem Dirigenten zur Unterstützung einen symbolischen Check.